Neue Bremsscheiben - Sammelthread

  • Völlig klar, unsereiner, der es vielleicht auch deshalb selbst macht, eben gerade weil Werkstätten
    selten sorgfältig vorgehen, hat üblicherweise keine Messuhr zur Hand. Insofern würde ich es auch
    nicht als "unerlässlich" bezeichnen. Werkstätten sollten aber eine MU da haben, und dann ist der
    Einsatz zumindest wünschenswert. Unerlässlich ist er m. E. aber im Beanstandungsfall, denn dann
    muss die Ursache gefunden werden, und das geht meist nur mit Messen.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • Völlig klar, unsereiner, der es vielleicht auch deshalb selbst macht, eben gerade weil Werkstätten
    selten sorgfältig vorgehen, hat üblicherweise keine Messuhr zur Hand. Insofern würde ich es auch
    nicht als "unerlässlich" bezeichnen. Werkstätten sollten aber eine MU da haben, und dann ist der
    Einsatz zumindest wünschenswert. Unerlässlich ist er m. E. aber im Beanstandungsfall, denn dann
    muss die Ursache gefunden werden, und das geht meist nur mit Messen.


    Da bin ich bei dir. Bei mir dauert nicht nur der Ölwechsel doppelt so lange wie bei der Werkstatt (erst wenn es nicht mehr tropft, kommt die Schraube drauf), auch der Bremsenwechsel, weil wirklich alles blitzblank gemacht und dann zart "eingeschmiert" wird, wo ein Mechaniker im äußersten Falle mal 5 Sek. mit der Stahlbürste investiert - wenn er sie schnell genug findet.
    Aber seien wir mal ehrlich: Im Beanstandungsfalle wird dem Kunden eine neue Bremsscheibe verkauft. Kaum ein Kunde (< 1%) ist sachkundig genug, um da Einwand zu erheben - wenn er beim Wechsel überhaupt dabei ist.
    Die Werkstätten (und damit meine ich nicht nur die Glückritter von ATU, Pitstop & Co.) hätten die Meßuhr garnicht greifbar, und wenn, könnten sie sie mangels Übung garnicht bedienen.
    Ich muss zugeben: ich müsste mich selbst auch erst damit auseinandersetzen, von Übung kann ich in der Sache auch nicht reden.


    Alle meine selbst montierten Bremsscheiben liefen aber bis dato rund, nur die von BMW montierten fingen irgendwann an zu rubbeln.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.


  • Da bin ich bei dir. Bei mir dauert nicht nur der Ölwechsel doppelt so lange wie bei der Werkstatt (erst wenn es nicht mehr tropft, kommt die Schraube drauf), auch der Bremsenwechsel, weil wirklich alles blitzblank gemacht und dann zart "eingeschmiert" wird, wo ein Mechaniker im äußersten Falle mal 5 Sek. mit der Stahlbürste investiert - wenn er sie schnell genug findet.


    Du wirst lachen, ich toppe das noch. :D
    Ich kippe meist bei entfernter Ablassschraube noch ein halbes Literchen nach,
    damit noch ein wenig mehr Dreck rausgespült wird. Das Bisschen Öl habe ich
    i.d.R. locker über.




    Alle meine selbst montierten Bremsscheiben liefen aber bis dato rund, nur die von BMW montierten fingen irgendwann an zu rubbeln.


    Bei mir dasselbe. Und wenn ich eine Werkstatt aufgesucht habe ging es in
    der Vergangenheit mindestens bei jedem zweiten Mal schief. Es dürfte
    eigentlich sogar eher in drei von vier Fällen so gewesen sein. Keine schöne
    Bilanz.


    :whist::dd:

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • Ihr werdet lachen aber ich montiere meine Bremsen so, wie ich es damals in der Lehre gelernt habe. Das würde wirklich ordentlich erledigt, inkl. Reinigung des Sattelhalters per Drahtbürstenaufsatz & Flex.
    Leider sind die Leute, die so gearbeitet haben, alle nicht mehr da.
    Wer gut ist, macht was Eigenes oder was ganz anderes. Schade drum.




    Von meinem iPhone gesendet.

  • Da muss man sich echt fragen, was die Jungs heutzutage beigebracht bekommen :D
    Da wurde wirklich sehr sorgsam und sauber gearbeitet.
    Da alles gemacht wurde, auch viel Fehlersuche und Karosserie, haben sich die verbrauchten AW auf der einen Seite mit gesparten AW auf der anderen quasi aufgehoben und der Kunde war immer zufrieden.
    Eigentlich ein simples und effektives Prinzip.



    Von meinem iPhone gesendet.

  • Ist jetzt hier etwas OT, zeigt aber das Problem auf:
    Nach meiner Lehre und BW habe ich in einem VW/Audi Autohaus angefangen. Damals gab es den Ölwechsel ohne (!) und mit Filter.
    Ohne gab es 10AW (6 Min), mit Filter 15AW (9 Min) (1Std. = 100AW). In der Zeit war zu erledigen :
    - Auftrag "andrücken" (elektronische Zeiterfassung)
    - Auftrag, Schlüssel und Sitzdecke greifen, auf den Parkplatz laufen, Auto suchen
    - Auto auf die Hebebühne fahren, unterbauen, hochheben usw.
    - Ölwechsel durchführen (Öl raus, neu rein, Ölzettel, usw.)
    - ins Lager laufen, Material registrieren lassen (1 Lagermitarbeiter für 15 Mechaniker -> Stau)
    - Auto raus
    - vom Meister einen neuen Auftrag bekommen, denn nur ein neuer Auftrag beendet den alten. Meister spricht mit Kunde, Pech gehabt.


    In 6 bzw. 9 Minuten. Und deine Soll/Istzeit wird monatlich geprüft.


    Glaubst du, das interessiert den Akkordmechaniker, was da hinten rauskommt? Dafür hat der doch gar keine Zeit.


    Das wird sicher nicht überall so sein. Aber ein Einzelfall war das wohl auch nicht.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Sehr schönes Beispiel, danke!


    Das entfernen von Motorraumverkleidungen hast du noch nicht mal erwähnt.
    Es kommt insbesondere bei allen Dieseln noch dazu.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • Ich hab ja auch mal KFZler gelernt, sogar in einer BMW Vertragswerkstatt (sollte man kaum glauben bei manchen Fragen, ich weiß :D ). Ich muss sagen, dass meine Ausbildung vom Umfang her eher schmal war, denn ich durfte nie einen Zylinderkopf demontieren oder ähnliches, das lernte ich nur in der Berufsschule. Im Betrieb gabs nur Inspektion, Reifenwechsel, Bremsen...das typ. Tagesgeschäft.


    Gelehrt wurde mir aber auch, sehr sauber zu arbeiten. Mein Meister hat immer gesagt: "Nicht pfffft pfft machen, sondern schön ordentlich", damit meinte er, nicht dieses Bremsenspray / Fett aus der Dose aufsprühen weils schneller geht, sondern schön mit Plastilube und dem Finger alles ordentlich verteilen, natürlich davor gründlich säubern (meine erste Arbeit am ersten Ausbildungstag war mit Schleifpapier die Radnabe sauber zu machen :P ). So mach ich das bis heute. Da ich aber eh schon immer der Theoretiker war, hab ich nach der Ausbildung den Betrieb verlassen und was anderes gemacht. Vertrauen habe ich nahezu in keine Werkstatt, weshalb ich meist versuche alles selbst zu regeln. Mangels MU ists mit Scheibenschlag messen halt schwer bei meinem aktuellen Thema. Heute nachmittag geht's meiner hinteren Bremse an den kragen sowie den restlichen Bremsschläuchen, die durch Stahlflex ersetzt werden.

  • Mangels MU ists mit Scheibenschlag messen halt schwer bei meinem aktuellen Thema.


    Schau mal nach Mietwerkstätten in deiner Nähe, da kann man eventuell auch mal ne Messuhr leihen. Habe ich damals bei meinem Scheibenwechsel auch gemacht --> Scheibe hatte einen Schlag von 0,2 mm, Radnabe läuft aber rund (weniger als 0,01 mm Abweichung).