Drallklappen sind raus!

  • Ich versuchte aus dem Verhalten nur abzuleiten, ob die Schaltschwelle jetzt nur drehzahl- oder ggf. auch lastabhängig sein kann. Bisher habe ich immer gelesen, dass sie nur drehzahlabhängig sei. Wenn die Strömungsgeschwindigkeit bei Volllast wegen der höheren Luftmasse aber zunimmt, wäre eine drehzahl- UND lastabhängige Steuerung ebenso vorstellbar / theoretisch sinnvoll.

    Ich will das jetzt nicht alles wieder aufrollen, aber bei den Drallklappen geht es ja (vor allem) darum, bei niedrigen Gasgeschwindigkeiten 2 Ventile quasi "abzuschalten" und die Gemischbildung nur über die beiden zu machen, die am Drallkanal hängen. Damit soll vor allem das Abgasverhalten bei niedriger Last verbessert werden. Ansonsten passiert da scheinbar nicht so viel*.
    Da die Gasgeschwindigkeit (letzen Endes) eine Funktion aus Drehzahl, Kanalanzahl/querschnitt und Ladedruck ist, ist die für mich vernünftigste Kenngröße nicht die Drehzahl, sondern die (Soll)Luftmasse.


    Müsste ich mir aber auch nochmal in Detail ansehen.
    Oder frag mal @supermasi oder @Blackfrosch die träumen in dieser Sprache.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Dass er mit luftüberschuss arbeitet ist aber eigentlich gerade ein Argument gegen das Verhalten, dass die Luftmasse mit der last variiert ;)
    Bei Ottomotoren hat man den Effekt sehr stark, da hat man bei doppelter Einspritzmenge auch die doppelte Luftmasse. Beim Diesel ist das deutlich weniger, da kann man die Einspritzmenge verdoppeln und die Luftmasse nur im ein paar Prozent ansteigen lassen (bzw theoretisch könnte man sie sogar echt gleich lassen).


    Aber ja, an dem ladedruck sieht man das wirklich gut.

  • Ich will das jetzt nicht alles wieder aufrollen, aber bei den Drallklappen geht es ja (vor allem) darum, bei niedrigen Gasgeschwindigkeiten 2 Ventile quasi "abzuschalten" und die Gemischbildung nur über die beiden zu machen, die am Drallkanal hängen. Damit soll vor allem das Abgasverhalten bei niedriger Last verbessert werden. Ansonsten passiert da scheinbar nicht so viel*.Da die Gasgeschwindigkeit (letzen Endes) eine Funktion aus Drehzahl, Kanalanzahl/querschnitt und Ladedruck ist, ist die für mich vernünftigste Kenngröße nicht die Drehzahl, sondern die (Soll)Luftmasse.


    Müsste ich mir aber auch nochmal in Detail ansehen.
    Oder frag mal @supermasi oder @Blackfrosch die träumen in dieser Sprache.


    *subjektiv ist bei mir seit der Entfernung das Ansprechverhalten bei sehr niedrigen Drehzahlen schlechter geworden

    Wie die DK grundsätzlich auf die Gemischbildung Einfluss nehmen, ist mir inzwischen klar. Die Einflüsse sind in der Theorie vielschichtig, nach der Praxiserfahrung vieler Fahrer aber eher gering oder vernachlässigbar.


    Aus Interesse wüsste ich trotzdem gerne, ob die DK bei geringer Drehzahl und Volllast jetzt öffnen oder nicht. :)

  • Aus Interesse wüsste ich trotzdem gerne, ob die DK bei geringer Drehzahl und Volllast jetzt öffnen oder nicht.

    Wie gesagt, es wird aus meiner Sicht einen Schwellwert bei der Luftmasse geben, da ist mir "geringe Drehzahl" jetzt aber zu unscharf.
    Bei Vollast gehen die Dinger ab einer bestimmten Drehzahl halt auf. Welche das ist... tja. Müsste man "erfahren", oder jemand schaut mal in das Kennfeld.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Dass er mit luftüberschuss arbeitet ist aber eigentlich gerade ein Argument gegen das Verhalten, dass die Luftmasse mit der last variiert ;)


    Naja, nur weil der Diesel mit Luftüberschuss arbeitet, kann die Luftmasse trotzdem auch lastabhängig zunehmen. ;) Lambda ist prinzipbedingt beim Dieselprozess deutlich größer 1 und bewegt sich mit zunehmender Last in Richtung 1 (also in Richtung geringere Luftüberschuss = fetteres Gemisch) - wird aber eben normalerweise nie kleiner 1 (Rußgrenze). Wenn der Ladedruck bei sagen wir 1500 u/min von 1 auf 2 bar steigt, folgt daraus Faktor 2 in der Luftmasse.

  • Wie gesagt, es wird aus meiner Sicht einen Schwellwert bei der Luftmasse geben, da ist mir "geringe Drehzahl" jetzt aber zu unscharf.

    Die Luftmasse wäre die phyikalisch wahrscheinlich sinnvollste Eingangsgröße, das sehe ich auch so. Ob die Steuerung mit der LM als Messgröße arbeitet, steht aber wieder auf einem anderen Blatt. Ist wie gesagt jetzt auch nur noch Interessse. :thumbup:

  • Naja, nur weil der Diesel mit Luftüberschuss arbeitet, kann die Luftmasse trotzdem auch lastabhängig zunehmen. ;) Lambda ist prinzipbedingt beim Dieselprozess deutlich größer 1 und bewegt sich mit zunehmender Last in Richtung 1 (also in Richtung geringere Luftüberschuss = fetteres Gemisch) - wird aber eben normalerweise nie kleiner 1 (Rußgrenze). Wenn der Ladedruck bei sagen wir 1500 u/min von 1 auf 2 bar steigt, folgt daraus Faktor 2 in der Luftmasse.

    Ja, das habe ich doch auch geschrieben.

  • Die Luftmasse wäre die phyikalisch wahrscheinlich sinnvollste Eingangsgröße, das sehe ich auch so. Ob die Steuerung mit der LM als Messgröße arbeitet, steht aber wieder auf einem anderen Blatt. Ist wie gesagt jetzt auch nur noch Interessse. :thumbup:

    Die Drallklappen werden über Drehzahlen und Last (Einspritzmenge) gesteuert. Jeder Einspritzmenge ist natürlich ein Ladedruck bzw. eine Soll-Luftmasse(AGR) zugeordnet.
    Die Drallklappen haben keinen messbaren Einfluss auf die Luftmasse, die in den Motor kommt - sondern es ändert sich nur die Ladungsgeschwindigkeit/Drall um durch die hohen AGR-Raten die Rußbildung zu minimieren. Je nach Brennverfahren/Kolben/Injektor kann zusätzliche Ladungsbewegung helfen gegen Ruß. Daher hat ein 18d N47 keine Drallklappen, weil die Injektoren zusammen mit dem Kolben hinreichend gut "mischen".