Motorschaden durch Überhitzung 335i

  • Bist du inzwischen in einer anderen BMW Fachwerkstatt, oder handelt es sich um irgend einen Hinterhofschrauber, der gerne dein Auto hätte? Öl im Kühlwasser ist schlecht, was konkret ist, kann so nicht beurteilt werden. Wenn es nur die Kopfdichtung ist, kostet das nicht die Welt.



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  • Nein es ist keine BMW Fachwerkstatt, aber ich kenne den Mechaniker gut und er hat sicher kein Eigeninteresse, er hat mir immer versucht bestmöglich zu helfen. In der Vergangenheit wurde von den betreffenden Leuten mal eine Steuerkettenlängung an dem Auto diagnostiziert, jedoch konnte ich das Problem mit einem neuen Magnetventil lösen. Aus dem Grund bin ich auch bei Diagnosen von Experten und Leuten denen ich vertraue trotzdem etwas vorsichtig. Im Kühlwasser ist aber definitv was drin, das habe ich ja selbst kontrolliert. Diese Suppe sieht ziemlich eklig aus :D Die Wasserpumpe ist laut Fehlercode auf jeden Fall defekt, was aber nicht die Sache mit dem Kühlwasser erklärt. Einen Kopfdichtungsschaden reparieren zu lassen wurde mir nicht empfohlen, da die Gefahr zu groß ist, dass auch Haarrisse am Motor entstanden sein könnten.

  • Ich würde auf eine Druckverlustprüfung bestehen.
    Dazu schraubt man in das Kerzenloch eines Zylinders einen passenden Adapter mit Druckluftanschluß mit nachgeschaltetem Manometer.
    Der Motor wird so weitergedreht daß die Ein-/ und Auslaßventile komplett geschlossen sind. Dann wird Druckluft auf den Brennraum gegeben.



    Jetzt gibt es nur diese Möglichkeiten:


    - Entweicht die Druckluft schnell in den Auspuffkrümmer = Außlassventil schließt nicht richtig / schlecht
    - Entweicht die Druckluft schnell in den Ansaugkrümmer = Einlassventil schließt nicht richtig / schlecht
    - Entweicht die Druckluft schnell in das Kurbelgehäuse (strömt dann aus dem geöffneten Öleinfülldeckel heraus) kann dies von
    verschliessenen Kolbenringen oder der Zylinderkopddichtung herrühren. In diesem Falle hättest Du aber normal
    kein Öl im Kühlwasser.


    Die drei Sachen sollten aber erst mal nicht interessieren bzw. ausscheiden, der Motor hatte ja keine
    Kompressionsverluste und wir suchen ja auf einen möglichen Kopfschaden.


    Interessanter wird es hier:


    - Zuletzt kann der beaufschlagte Druck noch ins Kühlwasser entweichen, was dann auf eine defekte Kopfdichtung
    oder einem Haarriß im Kopf zurückzuführen wäre. Das sieht man dann SOFORT an aufsteigenden Bläschen im
    Wasserbehälter !


    So wird der Motor nun auf allen Zylindern geprüft, der Motor muß natürlich immer entsprechend der Zündreihenfolge
    weitergedreht werden, um die Stellung der Ein-/Auslassventile auf dem jeweiligen Zylinder zu schliessen.



    Einen Prüfadapter kann man sich z.B. aus einer alten Zündkerze selber bauen, indem man das untere Gewinde nutzt
    und mit einem Druckluftnippel fest verbindet (Gewinde schneiden, anschweissen o.ä.).
    Man braucht dann nur noch einen kleinen Baumarktkompressor, ein Manometer, eine Druckluftpistole und ein paar Schlauchanschlüsse.
    Das Auto muß natürlich mit eingelegtem Gang dastehen und die Räder mit einem Keil gut gegen wegrollen gesichert werden, sobald es
    Druck auf einen Zylinder gibt will sich das Auto ja in Bewegung setzen :)


    Diese Prüfmethode bedeutet keinen grossen Aufwand und zeigt eine defekte Kopfdichtung oder Kopfriss Wasserseitig SOFORT an !


    Für meinen E30 habe ich mal sowas gebaut, siehe Bild. (M14 Kerzengewinde auf Messing-Druckluftsteckdose)
    Eine gute Werkstatt müsste eigentlich Adapter für mehrere Autotypen haben.
    Danach weisst Du auf jeden Fall on dir Schmarrn erzählt wird oder nicht.
    Zuletzt kann man dann noch einmal Druck über einen modifizierten Kühlwasserbehälterdeckel auf den Wasserkreislauf geben.
    Bei defekter Kopfdichtung wird man auch an entsprechender Stelle Luftblasen aufsteigen sehen, der Ventildeckel sollte aber
    schon runtergebaut werden um richtig erkennen zu können ob ein Riß im Zylinderkopf vorliegt.

  • Jede Hinterhofwerkstatt kann das besser als der Freundliche, weil wenn beim Freundlichen nix im Fehlerspeicher drinn steht können die nix richten.
    Automechaniker ist ein aussterbender Beruf. Es wird nur noch gelernt den Fehlerspeicher auszulesen

  • Zitat

    Jede Hinterhofwerkstatt kann das besser als der Freundliche, weil wenn beim Freundlichen nix im Fehlerspeicher drinn steht können die nix richten.
    Automechaniker ist ein aussterbender Beruf. Es wird nur noch gelernt den Fehlerspeicher auszulesen


    Dein Eindruck entsteht daher, da sich in großen BMW Werkstätten keiner die Zeit nehmen will bzw. kann. In kleineren Betrieben sieht es anders aus. Was in jedem Fall für eine Fachwerkstatt spricht, ist die Betreuung und Unterstützt vom Werk. Dort sitzen die Profis die Wissen was zu tun ist. Eine freie Werkstatt mag bei allgemeinen KFZ Fragen oft eine gute Alternative darstellen, aber bei Modellspezifischen Fragen sind Spezialisten gefragt.


    Dem Themenersteller kann ich nur noch einmal dazu raten, einen Fachbetrieb aufzusuchen. Wenn dein Mechaniker bis dato nicht herausgefunden hat was Sache ist, wird das nichts mehr. Laut deiner Beschreibung glaube ich nach wie vor nicht an einen Riss im Block.



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  • Wie gesagt, auf jeden Fall ruhig bleiben und dich keinesfalls von den Ferndiagnosen zum Verkauf überreden lassen. Da kannst du ganz schnell ganz viel Kohle verblasen.


    Der Fehlerspeichereintrag lässt relativ eindeutig darauf schließen das ein Problem mit der Wasserpumpe vorliegt, das wäre mal Punkt 1, den es zu überprüfen gilt. Und dann das von dir beschriebene Öl im Wasser. Auch DAS muss noch kein Todesurteil sein. Ich verdeutliche das mal mit einem Bild, von mir gemacht vor einigen Wochen:


    [Blockierte Grafik: http://www.xin.at/stranger/335i/wasser5.jpg]


    Sah ganz schon scheiße aus im Ausgleichsbehälter, oder? :D Hatte auch den schlimmen Verdacht der Kopfdichtung, aber nach etwas Überlegung war eine alternative Ursache schnell gefunden. Die Dichtung am Ölthermostatgehäuse. Diese war undicht und wurde ein paar Wochen zuvor getauscht. Hier kommt das Öl direkt mit dem Wasserkreislauf in Kontakt. Öl sammelt sich im Wasser normalerweise am höchsten Punkt (= im Ausgleichsbehälter) und bildet dann dort eine schöne, ölschleimige Emulsion die richtig mies aussieht.


    Die Dichtung kostet wenige Euro, der Austausch ist in ca. einer Stunde durchzuführen.


    [Blockierte Grafik: http://www.xin.at/stranger/335i/oelthermostatdichtung.jpg]

  • Jep. Aber ich habe dann einfach folgendes gemacht:


    Ausgleichsbehälter demontiert, die Pampe entsorgt und den Behälter so gut es ging mehrmals durchgespült. Dann wieder eingebaut und den Motor laufen lassen. War noch ein minimaler Ölfilm zu sehen, da man Öl mit Wasser nur schlecht rauswaschen kann... hab dann einfach den Zulauf zum Ausgleichsbehälter abgemacht und das Wasser von dort in eine Flasche laufen lassen um es zu prüfen. Keine Anzeichen von Öl, bedeutet also, das der Kreislauf sauber ist und das Öl im Ausgleichsbehälter aus der Zeit der kaputten Dichtung bzw. des Wechsels derselben kam.

  • Leider zickte der Browser vom Firmenrechner rum und ich konnte mein Posting nicht zuende schreiben. :)
    Was ich sagen wollte:


    Wenn schon mal Wasser im Öl war, es also zu einer Vermischung beider Kreisläufe kam, ist ein nachträglicher Ölwechsel absolute Pflicht.
    Es kann sonst passieren daß die Lagerschalen angegriffen werden und dann der
    Supergau später eintritt.
    Das Ganze hängt davon ab wie viel Wasser im Ölkreislauf war und wie lange damit herumgefahren wurde.


    Kann dann z.B. so aussehen: http://www.renault5turbo.de/fo…/58_22_02_12_3_07_58.jpeg
    Google mal unter den Begriff "Pitting" bei Pleuellagerschäden.