ÖLTHREAD / welches / wieviel Öl brauche ich für Motor / Getriebe / Hinterachse / Lenkung ---> Hier wird dir geholfen!

  • Für Neueinsteiger die sich nicht alles durchlesen möchten könnte man also zusammengefasst folgendes sagen:


    5W30 = Standardöl, ist von der angegebenen Viskosität ausreichend was Kaltstarts und höhere Aussentemperaturen betrifft.
    Kann allerdings nichts so gut gegenüber den anderen Ölen, was Kaltstartverhalten und hohe Temp.Belastung angeht.
    In beiden Punkten den untenstehenden Ölsorten leicht unterlegen, dafür aber preisgünstiger.
    Standard halt, kann aber ohne Probleme gefahren werden.



    5W40 = Besser wenn der Motor mehr belastet wird (bei höheren Aussentemperaturen mehr Schmierfilmsicherheit)
    *** Evtl. etwas mehr Laufruhe bei "klapprigen" Motorkomponenten wie etwa Hydrostösseln, gegenüber einem 0W40 Öl
    *** Evtl. etwas weniger Ölverbrauch bei problematischen Motoren gegenüber einem 0W40 Öl.
    Vom Kaltstartverhalten her vollkommen ausreichend, wenn man nicht gerade ständig bei 2-stelligen Minusgraden startet.


    0W40 = Die Eierlegende Wollmilchsau.
    Etwas besser bei Kaltstarts bei sehr tiefen Ausentemperaturen gegenüber einem 5er Öl.
    Ebenfalls erhöhte Schmierfilmreserven bei stärkerer Temp. Belastung.
    Preislich dafür meist teurer.
    *** Evtl. etwas lauteres / rauheres Laufgeräusch bei klapprigen Motorkomponenten.
    *** Evtl. etwas mehr Ölverbrauch bei problematischen Motoren.



    LL04 Norm: Eingeführt extra für Dieselpartikelfilter-KFZ, da schwefelarm hergestellt und somit filterschonend
    Kann ebenfalls bei Benzinern gefahren werden, der extra reduzierte Schwefelanteil spielt hierbei allerdings keine Rolle.
    Die Schwefelarmut wird erkauft durch den Wegfall diverser Zusatzadditive, die ein LL01 Norm Öl jedoch noch besitzt.
    Auswirkungen der fehlenden LL01-Additive unbekannt bzw. kann man sie nur nach einem Langzeittest ermitteln.
    Sehr wahrscheinlich ist es bei einem Benziner ohne Partikelfilter besser ein LL01 Öl zu nehmen.



    LL01 Norm: Nur für KFZ ohne Partikelfilter. Wird wahrscheinlich vom Additivmix (beim Benziner) etwas besser sein, da bei der Herstellung
    nicht extra auf Schwefelarmut geachtet werden muß.
    Es kann wohl leichter hergestellt werden und fällt meist preislich etwas billiger aus, als ein LL04 Öl
    Da die Schwefelarmut beim Benziner keine Rolle spielt, nimmt man hier besser ein LL01 Öl um auf keine Additive verzichten zu müssen.




    Ölmarke: Generell Glaubens- und Geldbeutelsache



    Wechselintervall: Generell sollte kein Öl im 25.000 Kilometer Longlifeintervall gefahren werden.
    Ölwechsel mindestens 1x im Jahr oder 15.000 Kilometer vornehmen.
    Das ist deutlich besser als ein extrem teures Markenöl aufzufüllen, von dem der Hersteller verspricht
    es wäre das NonPlusUltra und halte länger als alle anderen Marken.
    Faustregel: "Kein Motoröl kann so gut sein, als daß es einen kompletten Ölwechsel übervorteilt"



    *** Bei o.g. "Evtl." Angaben wurde jetzt nur nach der Viskositätsangabe der Verpackung verglichen.
    Tatsächlich kann ein 0W40 Öl sogar dickflüssiger sein als ein 5W40 (oder auch umgekehrt ein 5W dünner als ein 0W)
    Es muß die tatsächliche Fließfähigkeit aus dem Datenblatt verglichen werden, da die Begriffe 0W oder 5W
    nicht unbedingt immer so direkt untereinander vergleichbar sind.
    Bezüglich Ölverbrauchreduzierung sollte ein Öl dazu einen möglichst hohen Flammpunkt aufweisen.

  • Hab da auch mal eine kleine Frage:


    Jeder redet immer davon dass Kaltstarts dem Motor so extrem Schaden. Wenn ich nun jeden Tag zur Arbeit oder zum Bus fahre, sind es jedesmal genau 2 Motorstarts.
    Wenn ich nun zum Bus fahre, also sagen wir mal 2 km, hab ich genau diese 2 km den Motor nicht auf Betriebstemperatur.
    Nun fahr ich aber 50 km zur Arbeit, so hab ich während der Warmlaufphase den Motor weit aus länger als 2 km nicht auf Temperatur, nämlich 10-15 km bis er warm ist.


    Also warum sollen Kurzstrecken soviel schädlicher sein? Der Motor ist doch bei Langstrecken sogar länger kalt als wenn ich nur mal eben 2 km fahr. Das Argument mit dem Diesel im Kraftstoff ist doch auch hinfällig sobald ich wieder einmal eine Langstrecke dabei hab wo er verdunsten kann.


    Bei den ganzen Überlegungen ist jetzt der Partikelfilter nicht berücksichtigt.

  • jetzt bitte nicht lachen :)


    öl wird doch nicht schlecht oder? wenn ich mir jetzt so einen 20Liter kanister besorge und in der garage einlagere, könnte ich fast 3 Ölwechsel damit machen...wäre doch kein problem oder...der kanister würde dann eben fast 2-3 jahre stehen...oder gibt es dann ablagerungen auf dem grund des kanisters


    mir wurde nämlich mal erzählt, das häötte ich so nie erwartet, dass es bei sprit ablagerungen gibt, daher soll man für bootsaußenboarder immer nur sprit nehmen der maximal ein halbes jahr alt ist, denn die schwebteilchen im sprit die sonst entstehen die feinen düsen evrstopfen...beim auto macht das nicht soviel aus, da die düsen um einiges mehr an durchfluss haben....

  • Einen original verschlossenen Kanister würde ich bedenkenlos auch nach 3 Jahren noch nutzen.
    Wenn er aber mal auf ist, kommt da Sauerstoff rein (viel mehr als beim neuen Kanister drin ist), und die Alterung startet.
    Das könnte dem Öl dann im Motor irgendwann fehlen.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Es gibt verschiedene Komponenten und Bauteile, die unterschiedlich auf Kaltstarts reagieren bzw. negativ beeinflusst werden.


    Das ein Motor beim Kaltstart "extrem Schaden" nehmen kann, ist natürlich übertrieben. Beim Kaltstart ist der Verschleiß höher, als wenn er auf Betriebstempertur ist.
    Der Kaltstart ist im Prinzip auch nur der eigentliche Start mit kalten Motor, nicht die Warmlaufphase danach. Wenn der Anlasser dreht, ist ja in dem Moment noch nicht genug Öldruck da, damit der Motor genügend Schmierung hat. Es ist auch nur ein ganz minimaler Augenblick, dannach ist der volle Öldruck vorhanden.
    Und das ist die Phase mit dem höchsten Verschleiß.


    Darum spielt es in dem Fall auch keine Rolle, ob du dann stehen bleibst oder noch 50km fährst.


    Des weiteren ist der extreme Kurzstreckenbetrieb, deine 2km, für andere Bauteile nicht sonderlich von Vorteil. Deine warmen Öldämpfe kondensieren in den Leitungen und es entsteht Kondenswasser und Ölschlamm. Der ja normalerweise verdunstet. Nach und nach wird dir die Ansaugbrücke verkoken. Was einmal in den Leistungen fest ist, bleibt auch fest und läßt sich nicht mehr lösen.


    Den Kaltstart kannst du ja eh nicht verhindern, daher sollte man die entsprechende Viskosität wählen, bei der der Motor am wenigsten Verschleiß hat. Da bietet sich wieder ein 0W Öl. Das ist die Kaltviskosität.
    Weiterhin solltest du Kurzstreckenbetrieb vermeiden, zwecks Vermeidung und Verkokungen. Dieseleintrag im Öl ist auch ein Thema davon.

  • Einen original verschlossenen Kanister würde ich bedenkenlos auch nach 3 Jahren noch nutzen.
    Wenn er aber mal auf ist, kommt da Sauerstoff rein (viel mehr als beim neuen Kanister drin ist), und die Alterung startet.
    Das könnte dem Öl dann im Motor irgendwann fehlen.



    also doch nicht so gut den 20liter kanister für die nächsten 3 ölwechsel alle 25tkm zu nutzen...okey....
    schade :/

  • Naja, klar kommt Luft ran, aber unter Vakuum oder mit Stickstoff abgefüllt wird beim Hersteller auch nicht.
    Warum? Weil es völlig übertrieben wäre. Das Bisschen Luftsauerstoff macht einem Öl gar nichts, verglichen
    mit den oxidativen Einflüssen, die ein Öl im Motor durchzustehen hat. Da herrschen Temperaturen im Kolben-
    ringbereich von 300° C und mehr, und jeder sollte wissen, dass chemische Prozesse bei höheren Temperatu-
    ren deutlich schneller ablaufen. Dazu hat man dort tendenziell eine saure Umgebung, Scherung und anderes.
    All das hat jedenfalls bei einem lediglich "lagernden" Öl nicht. Es bei durchschnittlichen 10 bis 15° C in der
    Garage für drei Jahre stehen zu haben macht sehr wahrscheinlich absolut gar nichts.
    Auf BITOG gibt es Ölanalysen von jahrzehntealtem Öl. Ungeöffnet meist zwar, aber selbst eine verschlossene
    Blechdose ist nicht 100 % dicht, auch da diffundiert mit der Zeit etwas Sauerstoff rein. Alle mir bekannten
    Ergebnisse brachten die keineswegs von jedem erwartete Erkenntnis, dass man es durchaus noch verwenden
    könnte. Ich meine sogar, der eine oder andere hätte dies daraufhin dann auch getan.
    Wie auch immer, auch wenn die Hersteller beteuern, dass Additive in Schwebe gehalten werden, ich würde
    eine Öldose bzw. einenKanister vor jeder Verwendung umstülpen bzw. schütteln. Ab einer gewissen Größe
    des Behältnisses wird das nicht unbedingt einfacher, jedenfalls im vollen Zustand.... :whistling: Generell wird es
    unhandlich, und bei 20 l-Kanistern empfiehlt sich sicherlich die Verwendung eines Ölkännchens. Das natürlich
    sonst vor Staub geschützt stehen muss. Eine 1 l-Dose ist da evtl. vorzuziehen, denn die kann man verschließen.


    Und zur Sache mit dem Ultrakurzstreckenbetrieb und "hinfällig": Nein, "hinfällig" ist es keineswegs. Fahre ich
    wochenlang nur 3 km, dann sammelt sich einfach mehr an Wasser und Kraftstoff an, als wenn ich täglich 20 km
    weit fahre, und dabei wenigstens ein Teil dieses Kraftstoff- und Wassereintrags wieder "ausgetragen" (ja, das
    heißt so) wird. Demenstsprechend dauert es in ersterem Fall nicht nur länger, bis auf einer längeren Tour wie-
    der ein akzeptabel niedriger Wasser- und Kraftstoffanteil im Motoröl erreicht ist, sondern ich habe auch einen
    höheren durschnittlichen Wasser- und Kraftstoffanteil in meinem Motoröl, den ich im zweiten Fall so nicht habe.
    Ergo dürfte klar sein, was dem Motor weniger gut tut, und was ihm weniger schadet. Die schiere Anzahl der Kalt-
    starts allein macht es keinswegs. Die Streckenlänge und Fahrtdauer hat ihren Einfluss, da beißt die Maus keinen
    Faden ab.


    ;)

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • Über die Lagertemperaturen bei Spezius weiß ich nichts. Ein Durchschnittswert nutzt da m.M. auch nichts, wenn es im Wechsel mal -10 und mal+40C sind.
    Und natürlich wird das Öl nicht unter Schutzatmosphäre abgefüllt,, auf lange Sicht sollte es aber nicht egal sein, ob ich den Sauerstoff von 20ml Luft im Kanister habe, oder den von 6500 oder 13000ml.
    Da wir hier ja immer diskutieren, ob das eine oder das andere freigegebene Öl das bessere ist, kann man eben nicht einfach so über die oben beschriebenen Einflüsse hinwegsehen und so tun, als würde da überhaupt nichts passieren.



    Obwohl, doch, wenn man das möchte, kann man das natürlich.

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  • Schon klar. Nur ob ein Öl A mutmaßlich einem Öl B überlegen ist, das lässt sich ggf. mit Ölanalysen
    untermauern, und das hat dann eine objektive Grundlage. Aber zu sagen, eine angebrochene Öl-
    dose lässt das Öl nach drei Jahren schlecht werden, vielleicht ähnlich schlecht als wäre es X km
    im Motor gelaufen, das bleibt eine Einschätzung aus dem Bauch raus. Dass etwas "nicht ideal" ist,
    das ist eine Sache. Ob aber eine theoretische Beeinträchtigung auch wirklich relevant ist, das
    ist etwas anderes, und genau darauf - auf die Relevanz - kommt es doch an. Sonst bleibt's These.
    Dafür bräuchte es aber zumindest irgendeine stichhaltige Untersuchung. Ob es irgendwo eine
    gibt, ich weiß es nicht. Bis dahin bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass da nicht viel passiert.


    ;)

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • Bruce, ich habe gar nicht die Absicht dich oder jemand anderes von meiner Meinung zu überzeugen.
    Wer es genau wissen möchte, wird um detaillierte Analysen nicht herum kommen.
    Alle anderen können sich deiner oder meiner These annähern oder auch nicht.
    Ich mache es mit angebrochenen Kanistern nicht, und ich empfehle es nicht. Was andere dann machen, ist mir so hoch wie breit. Ich bin da auch keinem böse.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.