Fahrzeug gestohlen - wie orten?

  • Wie zur Hölle, man schafft es nicht ein Fahrzeug, welches ortbar ist, mit dem alten Kennzeichen ?( innerhalb von 24 Tagen zu finden? Und gefunden wird es nur, weil es ausbrennt...Das würde ich dann wohl Unfähigkeit der staatlichen Ermittlungsbehörden nennen. Aber klar, die haben aktuell auch mit islamischen Terror, PEGIDA und AntiFa zu tun...

    Ich sprech jetzt nicht explizit dich an, sondern alle, die hier über die ach so unfähige Polizei meckern. Der Post passte halt nur einfach.




    1.
    Eine Ortung über Mobilfunk ist keine Ortung über GPS. Die ist erheblich ungenauer. Je weniger Funkmasten in dem Gebiet der Funkzelle, desto ungenauer wirds.


    2.
    Schon mal daran gedacht, daß das Auto "verdeckt", also bspw. in einer Garage gestanden haben könnte? Die Polizei darf- aus gutem Grund- nicht mal eben kurz auf Verdacht die Garagen eines ganzen Wohnblocks- und damit einer Menge definitiv unschuldiger Anwohner- durchsuchen. Jeder, der hier lauthals über Polizei meckert, würde wahrscheinlich noch lauter- und diesmal allerdings mit Grund- meckern, wenn man bei ihm und allen seinen Nachbarn nur so pro Forma mal kurz die Garage durchsucht.


    3.
    Das Schengener Abkommen gibt einer Menge Länder eine Menge Rechte in der BRD. Umgekehrt wurde aber- aus welchen Gründen, sei jetzt mal dahingestellt- darauf verzichtet, der BRD auch nur annähernd ähnlich weitreichende Befugnisse in den Nachbarländern einzuräumen. Und bei nicht schwerwiegenden Straftaten- wie in diesem Fall (sorry, aber ist so)- dauert allein der ANTRAG auf die Gewährung von Amtshilfe vermutlich länger als der genannte Zeitraum von 24 Tagen. Bürokratie sei Dank. Da kann auch hier aber wieder die Polizei nix zu, das geht andere Wege. Stichwort Botschaft und auswärtiges Amt. Völlig losgelöst hiervon ist die reine Fahndung, das geht fix. Bringt aber auch nur was, wenn der Wagen so steht oder fährt, daß er auch von der dortigen Polizei gesehen werden kann. Siehe Punkt 2.




    Das nur mal so als Hintergrundinfos an alle, die meinen, sich hier weit aus dem Fenster lehnen zu können.

  • Das Auto sieht so extrem aus, da es von der Feuerwehr mit einem Hydraulik- Spreizer geöffnet wurde. Man sieht, dass die hintere Tür rausgerissen/geschnitten wurde. Die Motorhaube und die Heckklappe wurden auch so geöffnet. Die Spuren an der Stoßstange und der Heckklappe deuten darauf!


    :link:



  • deswegen gehört ein solcher Fall auch als tragisches Beispiel politisch aufgearbeitet



  • Das ist interessant! Es stellt also den rechtlichen Rahmen dar. Der ist aber theoretisch, das Leben im Alltag funktioniert meist anders. Die Luxemburger und die deutschen Polizisten in Grenznähe kennen sich. Es wäre, es ist häufig, kein Problem den Kollegen mal zu sagen, sie sollen doch hier und dort eine routinemäßige Verkehrskontrolle durchführen. Dabei werden häufig gesuchte Straftäter oder gestohlene Fahrzeuge entdeckt, ohne dass vorher ein Amtshilfegesuch oder internationale Fahndungen ergangen sind.


    Wenn wir alle immer nur auf Basis der Paragraphen arbeiten und leben würden.. nun ja. Und zum Thema Polizei: Die Aufklärungsraten sind nun mal, wie sie sind. Und das ist nicht die Schuld er EU, der Einwanderer oder sonst einem externen Faktor.


    Gruß
    Boltar

  • @ TK334, und wie erklärst du dass der Antrag für die Nachverfolgung erst 3 Tage später verschickt wird? Macht schon sehr den Eindruck als würde das künstlich in die Länge gezogen werden.. Ohne jetzt die Hintergründe zu kennen, denke ich so was kann man deutlich schneller abarbeiten, da muss sicherlich kein seitenlanger Bericht abgegeben werden, sondern eher ein Standardformular.

  • deswegen gehört ein solcher Fall auch als tragisches Beispiel politisch aufgearbeitet


    Richtig, ich habe nicht direkt über die Polizei gemeckert und weiß dass die an eine Vielzahl von Regulatorien, Anträgen und Bürokratie gebunden sind (ich arbeite selbst im öffentlichen Dienst und weiß wie das hier läuft...). Allerdings ist ein solcher Fall extrem, da es sich um nur wenige Kilometer handelt und nicht an der ostdeutschen Grenze vorgekommen ist, dort wäre das Fahrzeug schon deutlich weiter weg gewesen. In diesem Fall wurde das Fahrzeug scheinbar genutzt? D.h. es stand nicht in der Garage.


    Und nein ich habe bei begründetem Verdacht überhaupt nichts gegen Durchsuchungen in meiner Garage und meinem Haus!


    GSM Ortung ist im Übrigen bei bereits 3 Mobilfunkstationen ausreichend genau um einen Kreis von 50-100 m einzugrenzen, bei zwei Stationen sollten es ca. 500 m sein, eine Station kann zwischen 1000 und 2000 m alles sein. Von einer derart geringen Zahl ist jedoch an der Grenze nicht auszugehen.


    Die Frage warum er abgebrannt wurde ist vlt. mit der Ortung zu erklären, weil festgestellt wurde, dass er eine Standheizung mit Mobilfunk hat. Da hat jemand Schiss bekommen und keine Ahnung gehabt, wie man die stilllegt. Über den Grund des Diebstahls kann man wohl nur rätseln, aber Vertuschung ist nicht so unwahrscheinlich. Drogentransport vlt.?


    Edit: V-Pixel: Bei solchen Formularen ist es wie immer, keiner möchte Fehler machen, daher dauert vieles etwas länger.

  • Ich finde die hetze gegen die Polizei auch albern. Gibt bestimmt schwarze Schafe und Beamtenfaulenzer, aber gleich zubehaupten dass alle so sind und hier sogar zu vermuten dass bewusst verzögert wurde.


    Ein Freund von mir arbeitet bei der Bundespolizei im Saarland, hat also auch mit diesen grenzüberschreiteten Straftaten zu tun. Wegen diesem Thread hab ihn mal angesprochen und er hat mir ein bisschen was erzählt. Da wird dann Leuten hinten drauf gefahren und wenn die Aussteigen - um sich den Schaden anzusehen - rennt jemand zum Auto und fährt damit davon oder der Paketdienstfahrer der seinen Schlüsselstecken lässt und dann wir der ganze Transporter mit Inhalt geklaut. Die verschwinden dann damit nach Frankreich über die Grenze. Er hat mir erzählt dass sie nur bei schweren Straftaten auch über die Grenze hinterher fahren dürfen, d.h. bei sowas wie oben müssten die bei der Verfolgung sogar an der Grenze anhalten!


    Die Bundespolizei einen "Mittelsmann" der das innerhalb von Minuten an die französische Polizei weiterleitet, aber er selbst das hat noch nie (seit dem Jahr das er da ist) zu einem Erfolg geführt. Die machen auch immer wieder Großkontrollen gleichzeitig Zivil und Offen und kontrollieren alles was nicht Niet und Nagelfest ist, geht aber eben nicht ständig weil man dafür ne Menge Leute braucht. Er hat mir auch erzählt, dass auf den ganzen kleinen Dörfer die Menschen schon sehr sensibel geworden sind und sofort die Polizei rufen sobald ein fremdes Auto geparkt wurde oder in der Straße steht, dem gehen die dann sofort nach, dabei sagte er muss man halt "glück haben" jemanden zu erwischen, wie bei der Großkontrolle auch. Bisher hatten die das nicht.


    Er selber ist frustriert weil der Erfolg ausbleibt trotz der Zeit die dort investiert wird. Ich werde ihm nicht erzählen wie hier über unfähige Polizisten hergezogen wird, mich würde das an seiner Stelle traurig machen.

  • Und nein ich habe bei begründetem Verdacht überhaupt nichts gegen Durchsuchungen in meiner Garage und meinem Haus!


    GSM Ortung ist im Übrigen bei bereits 3 Mobilfunkstationen ausreichend genau um einen Kreis von 50-100 m einzugrenzen, bei zwei Stationen sollten es ca. 500 m sein, eine Station kann zwischen 1000 und 2000 m alles sein. Von einer derart geringen Zahl ist jedoch an der Grenze nicht auszugehen.


    Die Frage warum er abgebrannt wurde ist vlt. mit der Ortung zu erklären, weil festgestellt wurde, dass er eine Standheizung mit Mobilfunk hat. Da hat jemand Schiss bekommen und keine Ahnung gehabt, wie man die stilllegt. Über den Grund des Diebstahls kann man wohl nur rätseln, aber Vertuschung ist nicht so unwahrscheinlich. Drogentransport vlt.?

    Richtig. Begründet ist das Stichwort. Wenn aber bei- sagen wir mal 10 Leuten, um einfach eine Zahl zu nennen- durchsucht wird, nur weil vermutet wird, daß einer davon was mit dem Diebstahl zu tun haben könnte... Du verstehst sicherlich, worauf ich hinaus will. Da spielt auch im Leben kein Richter mit, zumindest hier in D nicht.



    Abbrennen wird standardmäßig praktiziert, um Spuren zu zerstören (Fingerabdrücke, DNA), wenn das Fahrzeug als Tatfahrzeug bspw. bei einem Enbruch genutzt wurde oder werden sollte. Das dürfte rein gar nix damit zu tun haben, daß die Täter was von der Standheizung gemerkt haben. Da ist es schon wahrscheinlicher, dass hier jemand mitgelesen hat, was auch schon nicht allzu wahrscheinlich ist.


    @ TK334, und wie erklärst du dass der Antrag für die Nachverfolgung erst 3 Tage später verschickt wird? Macht schon sehr den Eindruck als würde das künstlich in die Länge gezogen werden.. Ohne jetzt die Hintergründe zu kennen, denke ich so was kann man deutlich schneller abarbeiten, da muss sicherlich kein seitenlanger Bericht abgegeben werden, sondern eher ein Standardformular.


    Da stand was davon, daß die (körperliche Papier-) Akte zur Staatsanwaltschaft verschickt wird, das von dir geschriebene hab ich hier nirgendwo gelesen. Das heisst aber noch lange nicht, daß die StA davon noch keinerlei Kenntnis hatte oder noch nicht tätig wurde. Der Vorgang wird elektronisch angelegt und verschickt. In der Papierakte sind nur die ausgedruckten Formulare mit Unterschriften. Und warum der Staatsanwalt da erst am Mittwoch den Beschluß einholt, nachdem der Wagen am Montag gestohlen wurde? Tja, da kann ich nur vermuten. Vielleicht hat er zunächst auf BMW (TCU) gesetzt? Oder aber das Dingen war in seiner zeitlichen Dringlichkeit weiter hinten angesetzt? Man weiß es nicht. Aber auch da kann die Polizei nix für, und darum ging es mir halt.

  • Abbrennen wird standardmäßig praktiziert, um Spuren zu zerstören (Fingerabdrücke, DNA), wenn das Fahrzeug als Tatfahrzeug bspw. bei einem Enbruch genutzt wurde oder werden sollte.


    :super:
    hab ich auch schon erwähnt. quasi klassischer vorgang. sonst gibts keine gründe geklaute autos zu verbrennen.

    Road Map Navi Experte 2025 CIC NBT etc. - PM me :04-wbb4-tongue:

    If it makes you happy it doesn't have to make sense to anybody else!

    Meguiar's Fanboy

  • Ich muss zugeben, in der ersten Wut, dem Unverständnis und der Enttäuschung hab ich da die "alle über einen Kamm scheren"-Aktion abgefackelt.
    Da möchte ich gerne ein wenig zurückrudern.


    Das die Polizei egal in welcher Instanz an gewisse bürokratische Hürden stoßen ist mir durchaus bewußt.
    Und das den Herrschaften dort u.U. die Hände gebunden sind....traurig aber wahr.
    Allerdings gibt es bei der Vereinfachung der Ermittlungsmethoden noch deutlichen Verbesserungsspielraum.


    Das mein Fall, mein Fahrzeug sicher nicht die höchste Priorität genießt ist logisch. Dafür ist der Sachwert zu gering und Personenschaden gabs auch keinen.
    Gefahr in Verzug......erstmal auch nicht.


    Dann kommt das ABER:
    Die Diebe haben die Kennzeichen am Fahrzeug gelassen.
    Wenn sie schon so schlau waren, war die TCU sicher auch noch aktiv.
    Und eben die SIM-Karte der SHZ.


    Anhand der drei "Erkennungsmerkmale" hätte man den Dieben auf den Pelz rücken MÜSSEN. Und zwar mit Nachdruck.
    Das Fahrzeug wurde in Dudelange gefunden. An der französischen Grenze.
    Im saarländischen und luxemburgischen Grenzgebiet herrscht derzeit Hochkonjunktur bei Hauseinbrüchen und Banküberfällen.


    Somit hätte die Polizei in Deutschland wie auch in Luxemburg ein gesteigertes Interesse daran haben können mit dem Fahrzeug die Diebe zu fassen um damit ggf. weiteren Schaden und persönliches Leid bei Hausbesitzern oder Bankangestellten zu vermeiden.


    In meinem Freundeskreis wurde bereits in vier Häuser eingebrochen. In eines sogar zweimal.
    In meiner näheren Umgebung wurden fünf Banken überfallen. Eine davon sogar mehrfach.



    Das sollte man auch mal von der Seite belichten.



    Wie das bei den Ermittlungsinstanzen abläuft ist schlussendlich traurig.
    Ich kann mir vorstellen, daß dort viele vom System demotivierte Menschen sitzen.
    In meinem Freundeskreis habe ich selber Polizisten. Einer hat recht früh das Handtuch geschmissen und ist heute in der freien Wirtschaft glücklich.




    Ich denke liky hat das ganz gut formuliert: man sollte diese Geschichte hier und viele andere vielleicht zum Anlass nehmen eine Verbesserung der grenzüberschreitenden Ermittlungsmethoden einzuführen.
    Aus Brüssel kommt der Thenor des vereinten Europas. Grenzübertritte sind problemlos von jedem möglich. Freier Personen und Warenverkehr, weitestgehend einheitliche Währung.
    Tolles System. Nicht perfekt aber an sich eine gute Sache.
    Dann sollen bitte auch die Länder in Kriminaldelikten näher zusammenrücken. Irgendwer muss sich irgendwann mal etwas bewegen.


    Da gäbe es so viel zu verbessern.
    Aber in unserer heutigen Zeit hat der Konsum und damit einhergehendes ständige Wachstum für mehr Steuereinnahmen etc. einen zu hohen Stellenwert erreicht.
    Und der der am lautesten Schreit oder die größte Lobby hat bekommt den größten Teil des Kuchens ab.


    Wenn wieder Wahlen sind und die Parteien merken, daß man mit "innerer Sicherheit" auf Stimmenfang gehen kann wird sich das groß auf die Fahnen geschrieben.
    Und ihre Fähnchen in den Wind hängen können die Parteien und ihre Marionetten-Politiker schon lange sehr sehr gut.