Frage: alle 4 Bremsen hängen sehr leicht

  • Ich habe jetzt mein erstes “Praktikum” mit den Bremsen hinter mir gehabt. So einfach war es wie aus dem YouTube Video leider nicht. Das Hauptproblem liegt eher an mangenden Werkzeugen und nicht ausreichendem Freiraum zum Schrauben. Ich habe am Ende nur die Belege gewechselt, aber nicht die Scheiben, dazu brauchte ich einen 16 mm Stecker um die zwei Bolzen von dem Träger zu lösen. Ich habe alle Nüsse, nur den 16 nicht. Wochenende sind alle Laden zu. Übrigens, ohne Hebebuhne konnte ich an der Stelle die Länge eines Drehmomentschlüssels schlecht ausnutzen. Bei der VA geht es noch mit der Hilfe von Lenkung. Sonst ist alles kinderleicht. Auch Fehlernachen ist bei der Wechselarbeit nicht leicht. Die Konstruktion bietet schon genügenden Idiotenschutz an. Da sind nur die zwei Führungsstifte und zwei 16 mm Bolzen.


    Man passt nur auf dass die Bremsleitung nicht belastet wird, und die Gummidichtung beim Zurückdrücken des Kolbens nicht berührt wird. Ich verwendete da Schraubzwinge mit einem alten Beleg, das ist quasi schon ein Bremskolbenrücksteller. Die Hülsen, in den die Führungsstifte sich bewegen, sind wahrscheinlich gummi-gedichtet, daher sind die Führungsstifte sehr sauber. Nur auf dem Teilbereich, der sich außerhalb der Hülse bewegt, ist Schmutz angesammelt. Da macht man mit Metallbürste sauber. Die neuen Belege sind dicker, führen dazu dass der freibewegliche Bereich der Führungsstifte sich ändert. Sonst halte ich das Saubermachen der Stifte auch nicht notwendig, wenn man die Prinzip versteht. Das Einschmieren mit dem Bremspaste an der Stelle meiner Meinung nach ist nur bedingt notwendig, wenn die Bremse nicht quetscht. Die Nebenwirkung von der Paste is das noch mehr und schneller der Schmutz angesammelt werden kann. Wenn man denn noch die Paste verwendet, dann nur an Führungsstifte, nicht woanders.


    Nun zu dem ursprünglichen Thema: Warum die Bremse schleift???


    Die je zwei Belege, innen und außen, sitzen frei auf der Bremszange. Außer der innere leicht geklemmt wird, sind keine weiteren bombenfesten Befestigungsmechanismen vorhanden. Im unbelasteten Zustand sind die zwei Belege von Bremszange leicht zusammengedrückt, sonst würden die zwei Belege hin-und her wackeln. Anders als die Scheibenbremse von Mountain Bike da sieht man immer die minimale Zwischenluft zwischen dem Beleg und der Scheibe. Beim Fahrzeug ist diese Zwischenluft konstruktionsbedingt nicht vorhanden. Es gibt nur den Unterschied zwischen leicht berührt und stark berührt, also gebremst.



    Meine Scheiben sind nicht der Massen abgenutzt dass man sie erneuen muss, nur die Oberfläche weisen viele kleine Rille auf, das ist nicht so toll mit den neuen Belegen, werde ich trotzdem später beim guten Wetter erneuen. Aber ich werde nicht mehr mit einem Wagenheber arbeiten, da muss unbedingt eine Hebebühne sein, dann schafft man eine Stunde alle vier Räder.

  • Meinen Glückwunsch zum gelungenen Belagtausch und zum absolvierten Bremspraktikum. :thumbup:


    Beinahe hätte es sogar zum kleinen Bremsendiplom gereicht. :grinundwech::drinkw:





    Sonst halte ich das Saubermachen der Stifte auch nicht notwendig, wenn man die Prinzip versteht. Das Einschmieren mit dem Bremspaste an der Stelle meiner Meinung nach ist nur bedingt notwendig, wenn die Bremse nicht quetscht. Die Nebenwirkung von der Paste is das noch mehr und schneller der Schmutz angesammelt werden kann. Wenn man denn noch die Paste verwendet, dann nur an Führungsstifte, nicht woanders.


    Die Führungsbolzen müssen schon gesäubert und geschmiert werden. Letzteres aus deshalb, weil es
    das Eindringen von Feuchtigkeit (Salzwasser) behindert, und damit auch Korrosion. Um diese Korrosion
    nicht zu fördern, benutze ich für das Reinigen der Führungsbolzen auch keine Stahlbürste, sondern eine
    mit Messingborsten (nicht die billigen goldfarbenen aus dem Baumarkt, sondern Echtmessing).
    Dann die blanken Führungen des Sattelträgers, in denen die "Ohren" der Beläge hängen. Sie sind meistens
    etwas rostig und daher immer mit einer (schmalen) Bremssattelbürste zu reinigen. Zwischendurch eine
    Bremssattelfeile zu benutzen schadet auch nicht (erst bürsten, dann feilen, dann wieder bürsten). Und
    abschließen gehört eine dünne Schicht Keramikpaste drauf. Natürlich nicht exzessiv, es soll ja nichts
    davon zwischen belag und Scheibe kommen. Ob das Schmutz bindet ist völlig unerheblich. Die Funktion
    ist entscheidend.


    :whistling:




    Die je zwei Belege, innen und außen, sitzen frei auf der Bremszange. Außer der innere leicht geklemmt wird, sind keine weiteren bombenfesten Befestigungsmechanismen vorhanden. Im unbelasteten Zustand sind die zwei Belege von Bremszange leicht zusammengedrückt, sonst würden die zwei Belege hin-und her wackeln. Anders als die Scheibenbremse von Mountain Bike da sieht man immer die minimale Zwischenluft zwischen dem Beleg und der Scheibe. Beim Fahrzeug ist diese Zwischenluft konstruktionsbedingt nicht vorhanden. Es gibt nur den Unterschied zwischen leicht berührt und stark berührt, also gebremst.


    Das stimmt nur zum Teil. Erstens sorgt der Vierkantdichtring des Bremskolbens dafür, dass sich
    der Kolben nach der Betätigung immer wieder ein klein wenig zurückzieht, und zweitens lässt sich
    in der Realität ein kleiner Seitenschlag der Scheibe im Mikrometerbereich gar nicht vermeiden.
    Drittens hat jedes Radlager ein minimales Spiel oder zumindest gibt es bei Lenkbewegungen gewisse
    Elastizitäten. Der Sattel ist am Schwenklager befestigt, die Scheibe hingegen an der Radnabe, und
    das radlager liegt dazwischen.
    Und all das stellt sicher, dass sich immer etwas Abstand zwischen Scheibe und Belag ergibt, solange
    alles einwandfrei funktioniert wie es soll. Ggf. muss man halt dafür sorgen. Ein minimales partielles
    Berühren von Belag und Scheibe schadet sowieso nicht.


    ;)

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

    Einmal editiert, zuletzt von the bruce ()

  • Leider ist das Thema noch nicht durch. Ich habe jetzt das gleiche Probem wie TE, die freie Drehung ist doch zu schwergängig!

    Dann die blanken Führungen des Sattelträgers, in denen die "Ohren" der Beläge hängen. Sie sind meistens
    etwas rostig und daher immer mit einer (schmalen) Bremssattelbürste zu reinigen. Zwischendurch eine
    Bremssattelfeile zu benutzen schadet auch nicht (erst bürsten, dann feilen, dann wieder bürsten). Und
    abschließen gehört eine dünne Schicht Keramikpaste drauf.


    Die "blanken Führungen des Sattelträgers" habe ich nicht gemacht. Mir ist auch aufgefallen dass sie sehr rostig sind. Ich denke jetzt ob die nicht flach oder bündig genug sind dass die Belege nicht ausreichend dicht an den Kolben rankommen.
    Die Führungsstifte habe ich ausreichend sauber gemacht, geschmiert auch. Da wird sicher nichts hängen.



    Auf der Wahrheit würde ich jetzt antippen dass die Kolben nach einer Bremsbetätigung nicht ausreichend zurück kommen, also die Kolben sind jetzt schwergängig auf dem neuen Arbeitsbereich, da die zeitlang sich immer auf einem anderen Bereich bewegten. D.h. wenn ich die neuen Scheiben drauf hätte, wäre das Problem noch schlimmer.
    Wie könnte ich das Problem lösen??? Sollte ich mit dem Zustand weiterfahren, und die Bremse so häufig betätigen bis die Kolben irgendwann wieder frei gängig werden???

  • Ein kleines Update.
    Die Bremskolben sitzen nicht fest, der Übeltäter war die Handbremse.
    Allerdings, ganz problemlos ist die BMW-Bremsanlage leider nicht. Die Bremszangen halten nicht sehr gerade, das merkt man als die neuen Scheiben drauf sind. Die Beläge drücken nur am äußeren Rand der Scheiben, sehe Foto.
    Entweder haben die Zangen oder die Hülsen zuviel Spiel.

  • Nach welcher Fahrtstrecke hast du das Bild geknippst?

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • Nach 80 km muss der Schutzlack eigentlich runter sein. Hab ich so noch nicht gehabt.
    Wenn das nicht heute oder morgen verschwunden ist, dann würde ich sicherheitshalber
    mal nachsehen, auch wenn die Beläge dafür wieder raus müssen. Interssant wäre dann
    auch, wie es auf der Innenseite aussieht.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • Ein kleines Update.
    Die Bremskolben sitzen nicht fest, der Übeltäter war die Handbremse.
    Allerdings, ganz problemlos ist die BMW-Bremsanlage leider nicht. Die Bremszangen halten nicht sehr gerade, das merkt man als die neuen Scheiben drauf sind. Die Beläge drücken nur am äußeren Rand der Scheiben, sehe Foto.
    Entweder haben die Zangen oder die Hülsen zuviel Spiel.



    Hallo.


    Das sah bei mir genau so aus, zumindest an der Hinterachse. Soll jetzt aber nedd bedeuten, das das so sein muss, o.ä.


    Der Lack war nach rund 50km so zur Hälfte bis rund 2/3 weggebremst. Zur Scheibenmitte hin aber nicht mal angekratzt. Beide Seiten ungefähr gleich.
    Nach 300km fast keine Änderung. Dann hab ich auf beiden Seiten die Bremssättel abgebaut, Beläge raus, alles geprüft, konnte nix feststellen und alles wieder rein.
    Hat aber nix gebracht. Wohl ein Zeichen das auch vorher schon alles richtig zusammengebaut war.


    Erst nach knapp 2000km war der Lack dann sprichwörtlich ab.
    Wobei rund 800km davon Urlaubsfahrt waren, und da geschätzt weniger gebremst wurde als bei meinem normalen Fahrprofil.


    Es sind bei mir 336mm Ate Scheiben ( glatt ) und Ate Ceramic Bremsbeläge.
    Neue Klammern zwischen Sattel und Halter habe ich verwendet.


    An der Vorderachse war die gleiche Kombi bei der 348mm Bremse nach rund 100km komplett lackfrei.



    Da mir das auch etwas komisch vorkam und ich vermute, dass sich meine hinteren Sättel etwas "geöffnet" haben, habe ich mir schon
    neue besorgt und auf Lager gelegt. Werden im Frühjahr dann verbaut.



    Mit freundlichen Gruessen aus dem schwarzwald
    REDBULL323

    Mit freundlichen Gruessen aus dem Schwarzwald
    REDBULL323

  • @Redbull323
    Danke für die Info, dann bin ich beruhigt.
    "Dieser Ring" geht tag für tag kleiner. Die andere Seite sieht etwas besser aus, aber nicht ganz ohne. Die inneren Seiten habe ich mir nicht angeschaut. Wie gesagt, habe ich sie schon zwei mal gemacht, sehr sorgfältig. Vielleicht hätte ich besser die Klammern erneuen sollen. Die Bremswirkung ist allerdings gut, besser wie vorher. Die vorderen habe ich nicht gewechselt, die Beläge haben mindestens noch 5 mm. Die Warnanzeige ist nichts, sie wird nur dann anzeigen wenn der Kontakt berührt wird. Alle vorherigen Status sind nur berechnet, wie meine Kaffeemaschine, die zählt nur wie viele Kaffees ich gemacht habe.
    Meiner hat aber jetzt viel größeres Übel. Der Spurstangekopf links vorne ist ausgeschlagen. Mein :) hat dann festgestellt dass auch die Spurstange festsitzt, beide Seiten! Damit dann nachher noch Spur eingestellt werden kann müssen alle erneut werden, also links rechts Stange plus Kopf. Die fangen jetzt an alles kaputt zu gehen, kurz vorher Stossdämpfer, jetzt Spurstange. Aber das Thema passt hier nicht.