Diesel adé? E91 LCI Benziner/Automatik

  • N'abend,


    meine Freundin und ich überlegen, uns auch im Automobilbereich zusammen zu legen, da wir aufgrund Ihres Jobwechsels nur noch ein Auto brauchen.
    Problem: Sie hat nen Jetta 6 Bj 2011 160ps Benziner, kann man gut fahren, macht aber keinen Spaß. Ich hab nen 2010er E90 320d EffDyn Edition, der trotz seiner nur 3 mehr-PS erheblich mehr Laune macht, außerdem ist der E90 viel übersichtlicher und sowiso handlicher :thumbsup: Der Haken: Wir wohnen in einer zu 99% bald kommenden Diesel-Verbotszone, daher sollte meiner weg, bevor der Restwert noch kleiner wird.
    Die Überlegung: Beide Autos weg, dafür E91 LCI Benziner, vielleicht sogar mit Automatik her. Hauptnutzer wäre ich, 70km tägliche Pendelstrecke plus diverse Ausflüge - macht ca. 25000km im Jahr. Budget sollte so bei 13-14k liegen, das neue Auto sollte 100000 oder weniger gelaufen sein.


    Die Frage: Preislich läuft es ja auf einen 318i - oder (besser) 320i hinaus. Ich hab aber schon öfters gelesen, dass der 170ps-Benziner im Verhältnis zum N47 eher mau wirkt - die Automatik macht es vermutlich nicht besser? Hat jemand schonmal so einen Umstieg gemacht, vom 320d Schalter zum 320i, evt. sogar mit Automatik? Oder würdet Ihr lieber noch 5000 drauflegen und einen der ersten F30 mit der neuen Motoren/Automatikgetriebegeneration nehmen? Die ersten gehen etwa bei 17500 los....


    Eure Meinung?
    Vorab herzlichen Dank :thumbup:





    Einmal editiert, zuletzt von Commodore 0815 () aus folgendem Grund: Thema hat sich zu einer pro/contra Diesel Diskussion entwickelt.

  • Ob ein 20i ausreichend ist, dürfte eine persönliche Entscheidung sein. Du wirst vermutlich erst einmal enttäuscht sein, wenn Du einen zur Probe fährst! Ein Sauger wirkt, im direkten Verhältnis zu einem gleichstarken Diesel, bei normaler Fahrweise spürbar "schlapper".
    Insofern könnte ein 4-Zylinder Turbo-Benziner durchaus eine gute Alternative sein. Der hat unten rum ebenfalls Drehmoment und fährt sich entsprechend.


    Die Automatik wirkt natürlich etwas träger. Aber, so meine Erfahrung, bei normaler Fahrweise hilft sie sogar etwas, zumindest bei einem Sauger, den Wagen dynamischer wirken zu lassen. Denn gibt man nur sachte Gas, beschleunigt der Wagen relativ gut. Im manuellen Modus merkt man dann erst, dass selbst Vollgas den Wagen nicht deutlich schneller beschleunigt. Hinzu kommt, dass die Automatik bei genügend Gas und/oder Steigung herunter schaltet. Dieses Fahrverhalten wie mit einem Schalter, dass man zu faul zum Schalten ist, gibt es nicht.
    Grundsätzlich muss man Automatik natürlich mögen. Ich möchte nie mehr ohne. Ist aber eine persönliche Entscheidung.

  • Ich würde sagen: bei der Laufleistung über einen Euro 6 Diesel nachdenken - sofern verfügbar und bezahlbar.
    Wenn das keine Option ist, F30 und E90 Benziner Probe fahren. Motor UND Automatikgetriebe im F30 spielen in einer anderen Liga. Einen kleinen Saugbenziner könnte ich mir heute (mit der Turbodieselerfahrung) nicht mehr vorstellen. Da geht es mir weniger um die Fahrleistungen auf dem Papier, eher um die Souveränität, die dem Saugbenziner in dem Vergleich völlig fehlt. Bei 25tkm ist das sicher ein Aspekt.


    Tests:
    http://www.autozeitung.de/bmw-3er-320i-320d-136030.html (F30)
    http://www.autozeitung.de/bmw-…swerte-gn20230-56706.html (F30)
    http://www.autobild.de/bilder/…-320i-touring-772805.html (E90)

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

    Einmal editiert, zuletzt von MathMarc ()

  • Ich würde auch sagen das ein Euro 6 Diesel die beste Option ist, denn ihr wollt ja sicher auch mal Privat wohin fahren da werden es dann schnell mehr als 25tkm.
    Eine Rolle spielt ja auch das ihr dann nur noch ein Auto verhalten müsst, sprich Versicherung, Reifen, Wartung fallen nur noch für ein KFZ an.
    Allerdings wird ein Euro 6 Diesel (BMW F31 320D) mit 13-14k sehr schwer zu realisieren--> unmöglich
    Schwierig wenn ihr das Budget nicht aufstocken könnt, meiner Meinung nach ist die Lösung Benziner nicht die optimalste.
    Meine Meinung ICH würde einen F31 320D kaufen mit Euro 6.
    Dann habt ihr noch ein moderneres Auto und seit hoffentlich für teuren Wartungen verschont.
    jedoch sind 14k und 20k schon auch ein Unterschied.. und man hat ja nicht nur das Auto als Kostenfaktor...

  • Wenn der E90 keine Probleme macht und noch gut genug ist für die nächsten Jahre, würd ich ihn behalten und nur den Jetta verkaufen. Kann mir auch nicht vorstellen das der 320i in irgendeinerweise spritziger ist als der 320d. Bei der Kilometerleistung würd ich nicht von einen Diesel auf einen Benziner wechseln. Würde mich da nicht von ein paar grünen Spinnern so verunsichern lassen was die Fahrverbote angeht, denn ob und wie und wann die kommen weiß momentan keiner. Abgesehen davon ist es nicht egal ob du nun den Wertverlust vom E90 20d hast oder nun ein neueres Auto kaufst und für unbestimmte Zeit höhere Unterhaltskosten hast? Möchte behaupten das sich das nichts nimmt, eher haust du mit dem 320i mehr Geld raus als mit dem Wertverlust des 320d.


    Wenn umsteigen dann auf einen F31 mit Euro 6, wenns vom Budget jetzt nicht geht, dann halt später ;) Hört sich jetzt nicht so an als würde der E90 schon Probleme machen. Und dann kannst du immer noch überlegen ob nicht ein Benziner schlauer wäre, vl weiß man dann ja schon mehr. Aber in deiner Situation jetzt wechslen halte ich für einen Schuss ins Blaue.

  • Danke zunächst für Eure Meinungen!


    "Hauptmotivation" für die Aktion sind -neben dem Kombiwunsch meiner Freundin- tatsächlich die "grünen Spinner", wie Mr Tom sie schon so schön bezeichnete. Mittlerweile kommt der Beschuss gegen Diesel ja von allen Seiten - und unser Bekannter bei der Stadt meint auch, dass die Stadt (Köln) reagieren wird, sobald irgendein rechtlicher Rahmen dies zulässt.
    Wenn das nicht wäre, würde ich den E90 liebend gern noch ca. 3 Jahre halten, bis wir mit unseren Fortbildungen fertig sind und die Familienplanung ansteht. Bis dahin "brauchen" wir auch keinen Kombi :whistling: Der E90 hat zwar schon 170tsd runter, ist aber insgesamt gut in Schuss, dank der N47-Kettenproblematik wurde innerhalb der letzten 50tsd km ja auch der halbe Motor erneuert und läuft jetzt einwandfrei.



    Aber wenn verkaufen, dann jetzt. Falls wirklich Fahrverbote kommen, werden die Euro5-Diesel vermutlich noch weiter im Restwert fallen, jetzt bringt er vielleicht noch 10k €, der Jetta vielleicht 11-12k €. Zusammen würde der Erlös ja auch für nen halbwegs jungen F31 320iA pre-LCI reichen, nur der müsste dann wirklich 7-8 Jahre "halten", was die "grünen Spinner" aufgrund der Feinstaubgeschichte bestimmt auch wieder verhindern möchten. Daher war der Gedanke, was für die nächsten 3-4 Jahre zu kaufen, was nicht sofort verboten wird und keinen Verzicht zum jetzigen E90 bedeutet, aber auch nicht das gesamte Budget aufzehrt und nicht mehr so einen hohen Wertverlust hat - so kam ich zum E91 Benziner. Das Thema Diesel ist für mich durch - der ist zum politischen Sündenbock geworden und irgendwann in naher Zukunft kommt es vermutlich ganz dicke. Außerdem hab ich nach 14 Jahre rumtrekkern mal Lust auf ein bisschen Ruhe unter der Haube ;)


    Ansonsten bestätigt Ihr mir ja so ein bisschen meine Befürchtungen, dass der 170ps-Sauger wohl nicht unbedingt der Freudenbringer seien wird, auch wenn er natürlich grundsätzlich sicher reicht.
    Die 6-Gang Automatik kenn ich aus nem "alten" X1 23d, da fand ich sie okay, aber von der Mehrleistung gegenüber meinem kastrierten N47 war nicht ein Hauch zu spüren, eher im Gegenteil. Die neue 8 Gang kenn ich aus nem 125d Leihwagen, das hat richtig Laune gemacht. In nem 220i Cabrio fand ich Sie auch in Ordnung, damit könnte ich leben.


    Also Fazit aus der ganzen Überlegung: Aussitzen und E90 behalten oder direkt "auf die Kacke" hauen und für 22-25k € nen ordentlich F31 holen? Die Idee mit dem 2L-Sauger im E9x besser vergessen?

  • Ich kann die Lage für Köln nicht einschätzen, da bin ich alle 5 Jahre mal.
    Hier bei uns kann man das Thema locker noch ein paar Jahre aussitzen.


    Wenn Wechsel, und wenn Benziner, dann F3x. Mit dem kannst du länger planen, und so schnell wird den auch niemand verbieten können.
    Die werden jetzt erstmal die Erkenntnis reifen lassen müssen, dass das Fahrverbot für Euro 5 Diesel mal rein garnichts bringt.


    Falls ihr mit einem Schaltgetriebe klar kommt, wie wäre der?
    http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=239079298
    Den kann man von der Laufleistung her sicher 5 bis 6 Jahre fahren.

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  • Die werden jetzt erstmal die Erkenntnis reifen lassen müssen, dass das Fahrverbot für Euro 5 Diesel mal rein garnichts bringt.


    Wieso denkst Du das? Ich habe durchaus schon Gegenteiliges von nicht "grünen Spinnern" gehört. Denn zurzeit geht es hauptsächlich ja um die Feinstaubbelastung. Und soviel ich weiß, ist der Euro-6 Diesel da durchaus besser.
    Ich kann mir schon vorstellen, dass die lokalen Feinstaubbelastungen zurück gehen, wenn die Diesel nicht mehr in die Hotspots einfahren dürfen.
    Inwieweit das auf Köln zutrifft, wenn die Schiffe mit ihrem Schweröl weiterhin dadurch fahren, steht auf einem anderen Blatt.
    Ein Arbeitskollege, ebenfalls wohnhaft nahe Köln, hat übrigens genau den gleichen Gedanken, seinen Diesel zu verkaufen. Weil er Angst hat, dass der eventuell in absehbarer Zeit einen deutlichen Wertverlust erfährt. Und er dann nicht mehr in die Stadt kommt.


  • Wieso denkst Du das? Ich habe durchaus schon Gegenteiliges von nicht "grünen Spinnern" gehört. Denn zurzeit geht es hauptsächlich ja um die Feinstaubbelastung. Und soviel ich weiß, ist der Euro-6 Diesel da durchaus besser.
    Ich kann mir schon vorstellen, dass die lokalen Feinstaubbelastungen zurück gehen, wenn die Diesel nicht mehr in die Hotspots einfahren dürfen.
    Inwieweit das auf Köln zutrifft, wenn die Schiffe mit ihrem Schweröl weiterhin dadurch fahren, steht auf einem anderen Blatt.
    Ein Arbeitskollege, ebenfalls wohnhaft nahe Köln, hat übrigens genau den gleichen Gedanken, seinen Diesel zu verkaufen. Weil er Angst hat, dass der eventuell in absehbarer Zeit einen deutlichen Wertverlust erfährt. Und er dann nicht mehr in die Stadt kommt.


    Ich hatte es an anderer Stelle schon mal erklärt, aber gerne nochmal:
    - der Straßenverkehr ist zu 18% am Feinstaubaufkommen beteiligt. 82% kommen aus anderen Quellen und werden damit nicht mal ansatzweise reduziert.
    - die 18% des Straßenvekehrs kommen nicht ausschließlich von Motoren. Reifen und Bremsen produzieren auch Feinstaub.
    - der Feinstaub von den Motoren kommt auch von DI-Benzinern, die bis heute noch keinen Partikelfilter haben. Darüber hinaus werden auch Euro6 Fzge Feinstaub produzieren.
    - Behördenfahrzeuge oder Diesellokomotiven (z.T. Euro 2 Fahrzeuge und schlimmer) werden weiterhin Feinstaub emitieren, z.B. über Sondergenehmigungen.
    - Feinstaub ist sehr leicht, der kann (je nach Partikelgröße) über Dutzende oder TAUSENDE Kilometer transportiert werden. Das heißt: der Feinstaub wird nicht unbedingt da gemessen, wo er produziert wird. (Ausnahme Stuttgart, je nach Wetterlage haben die wirklich eine Käseglocke).


    Das Einfahrverbot bringt also in der lokalen (!) Produktion - unter der Annahme, dass die Auto stehenbleiben und nicht einfach woanders fahren :D - eine Reduzierung von... 2%? 3%? Selbst wenn es 5% wären... das stimmt dann für Stuttgart. Die anderen haben Wind, da läuft das unter "Meßtoleranz".

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  • Das hatte ich von Dir bereits irgendwo gelesen. Aber neulich habe ich noch einen Bericht gesehen, in dem genau auf das Argument eingegangen wurde. Und demzufolge ist die Rechnung nicht so einfach, wie Du sie anstellt. Die lokale Belastung lässt sich durch den Autoverkehr deutlich stärker reduzieren, als durch jede andere Maßnahme. Und stärker als in Deiner Berechnung. Und ja klar verteilt sich der Feinstaub. Aber die Konzentration wird in 1.000 km Entfernung ja sicherlich geringer sein.


    Hast Du eine Quelle, wie viel Feinstaub die DI-Benziner produzieren?