Blasphemie! Oder: Kann der G21 was

  • Will keiner haben würde ich nicht unterschreiben (vielen ist die Leistung recht egal und Verbrauch wichtiger). Aber schon klar, deswegen hat der mich ja auch nur so wenig gekostet und beim i4 würde ich eher mit 10k kalkulieren.

    Wie es beim i4 ist ob man da Batteriezellen tauschen kann, hab ich mich fairerweise nicht informiert. Bin davon ausgegangen dass es geht.

    Ja die Autos sind eher Vergleichbar mit den Direkteinspritzern, stimmt schon. Aber trotzdem kann es Sinn machen sich in ein paar Jahren sowas wie einen i4 zuzulegen, wenn man noch dazu selbst Solarstrom hat. Macht alleine kostentechnisch schon Sinn.

    An sich gibt es mit Elektromotoren ja genug Langzeiterfahrungen. Ich würde Elektromotoren nicht als neue Technik bezeichnen. Auch Lithium Ionen Akkus sind keine wirklich neue Technik. Neu ist nur dass beide in Autos im großen Stil verbaut werden.

    Technisch gibt es denke ich vor allem bei den Batterietechnologien viel Luft nach oben, und hier wird sich wohl am meisten tun. Aber auch schon die aktuellen Batterien haben eine hohe Lebenserwartung, deshalb bin ich der Meinung man kann rein aus Antriebssicht guten Gewissens E-Autos mit hohen Kilometerständen kaufen.

    Ich kann mich natürlich irren, Erfahrung hab ich noch keine damit gemacht. Ich bin E-Autos nur als Firmenwagen gefahren bisher.

  • Vielleicht ein paar grundsätzliche Dinge, weil ich das "beruflich kenne".

    Halbwegs sorgsamen Umgang vorausgesetzt, ist die Lebensdauer eines Autos kein Problem für die Batterie. 200.000 km mit je 400 km sind gerade mal 500 Vollzyklen - uninteressant. Teilzyklen "schaden" viel weniger als Vollzyklen, d.h., wenn man die Spannungsspitzen weglässt, läuft das nochmal deutlich länger (zyklisch vor allem). Das geht auch 300 Tkm und weiter, dazu gibt es zig Studien und Statistiken. Und das sind Daten von alten Autos, die waren da wegem schlechtem BMS / schlechter Akkuklimatisierung und weniger Chemieverständnis bei den Produzenten eher Ausfallkandidaten als akutelle Modelle.

    Und da reden wir immer von NCM.

    LFP als kommende Zellchemie ist da nochmal besser, das sind auch 3000 Zyklen kein Thema - Laufleistung 7-stellig. Wie lange will man so ein Auto fahren? Es geht um die ganzen Brot- und Butterkarren, die wir hier haben, nicht um automobile Träume, an denen man jahrelang schraubt, um es dann über den Sommer 5x rauszuholen und am Sonntag mit Frauchen eine Tour durch den Hunsrück zu machen.


    Ein i4 hat davon abgesehen keine eingeschäumten Zellen, sondern normale Module. Die kann man tauschen, die kann man auch aufmachen und Zellen tauschen - wenn man will. BMW will das natürlich nicht,


    Aber wie gesagt: wenn der Umgang stimmt. Ich bekomme jede Batterie kaputt. Ich bekomme aber auch jeden Diesel und Benziner kaputt. Das sogar schneller. Muss man nur wollen.

    Sind aber eher die Motoren, die Ärger machen (nicht bei BMW, sondern allgemein), weil die billigen Lager die Leistung nicht halten. Bessere Lager rein - läuft. Muss man halt machen, Renault z.B. macht das nicht, das müssen dann Drittanbieter erledigen - die machen das aber ;)


    Ich will hier übrigens keinen zum Elektroauto bekehren - ich fahr' ja selbst immer noch Diesel. Aber Mythen bringen uns nicht weiter.

    Und auf einen Diesel mit einer kleinen Chemiefabrik an Bord - ne danke. Eigentlich ist das schon bei Euro 4 nicht mehr wirklich witzig, DPF, AGR... da erzählt mir keiner, dass das Zeug bei unseren Karren ausgereift war - jedenfalls nicht meine Erfahrung. Und jede Emissionstufe setzt noch einen drauf. Da bin ich auch raus.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Niedriger Verbrauch ist relativ, 6 Zylinder braucht nicht so viel mehr.


    Schon mal das Thema PV und E-Auto weiter gedacht?

    Bzgl wann ist das Auto daheim?

    Was bringt meine PV überhaupt an kW vom Dach?


    Strom vom Dach hast unterm Tag wenn man meist in der Arbeit ist und das Auto deswegen nicht daheim.

    Mit einer Standard 10kWp Anlage kommt da nicht genügend vom Dach, willst ja Speicher und das Haus auch noch am besten bedienen, da bleibt nicht so viel fürs Auto.

    Je nach Ausrichtung der Module hast da große peakleistung in nem bestimmten Zeitfenster oder weniger Leistung und dafür gleichbleibend den ganzen Tag.

    Wenn du je nach Dachausrichtung auf beide Seiten Module machst, dann hast ziemlich gleichbleibend den ganzen Tag Leistung.

    Machst du nur Süden, hast du halt paar Stunden ne super peakleistung und in der restlichen Zeit vom Tag kommt weniger runter.

    Ich mach mit unserer 16kWp Anlage an guten Tagen 120kW am Tag.

    Auto Abends aus dem Speicher laden ist sinnlos.

    Fehlt dir dann in der Nacht wieder fürs Haus und Speicher haben im Durchschnitt 8-10kw.

  • Geht zwar am Thema schon vorbei, aber MuDvAyNe hat da einen Punkt.

    Für die Versorgung zu Hause sollte man Ost-West-Ausrichtung machen. Das bringt zwar über das Jahr 10% weniger Gesamtertrag, aber eher dann, wenn man es braucht.

    Heimspeicher sind aber auch billiger geworden. Nicht wirklich "billig", dass man sich den Keller damit vollknallen kann, aber schon bezahlbarer.

    Man kann die aber auch anders nutzen als einfach als PV-Speicher. Und man kann ein Auto auch anders "intelligent" laden als mit PV.

    Dafür braucht man natürlich dynamische Stromtarife, dafür braucht man SmartMeter, und die gibt's quasi überall - außer in Deutschland...


    Aber sorry, lasst uns bei den Autos bleiben.

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  • Dynamischer Stromtarif ist das Stichwort.

    Wenn der Strom aber billig ist, was im Sommer gegen Mittag ist, muss das Auto aber daheim sein.

    Bei normal arbeitenden aber nicht möglich.

  • Dynamischer Stromtarif ist das Stichwort.

    Wenn der Strom aber billig ist, was im Sommer gegen Mittag ist, muss das Auto aber daheim sein.

    Bei normal arbeitenden aber nicht möglich.

    Hab gerade mal bei Epex (über Vattenfall, die haben ne schöne Darstellung) geschaut - ganz so eindeutig ist das nicht immer, es gibt oft auch einen Tiefpunkt nachts. War z.B. Ende Oktober so, was ich eben schnell gesehen hatte - Börstenstrompreis über Stunden Null. Aber ist schon was dran.

    Ist aber auch ein guter Hinweis darauf, welcher Strom in der Erzeugung billig ist und welcher nicht. Heute Mittag hat ja die Sonne geschienen, Ende Oktober hatten wir Wind. Und das sieht man. ;)

    Ist am Ende aber auch egal.


    Das wird nicht jedem helfen, aber: wer den deutschen Durchschnitt von 12.500 Jahres-km fährt, und nur zur Arbeit (kein WE, kein Urlaub, nix) der fährt 55 km am Tag. Selbst ein schnöder ID.3 60 kWh schafft so eine Woche ohne aufzuladen. Mit einem i4 kann man da sogar noch etwas Spaß haben. Wer am WE zu Hause ist (und die Sonne scheint mal, natürlich), macht die Batterie eben dann voll und fährt ein paar Tage mit PV. Den Rest der Zeit fährt er immer noch billiger als mit Diesel - soviel ist mal sicher.

    Aber wir schweifen wieder ab...

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