Um die interessante Diskussion um den neuen M3 mal wieder BTT zu bringen, hier mal meine Gedanken zu der Diskussion.
Ich glaube es wäre äußerst anmaßend, sowohl einen R6 aber auch einen V6 ohne wirkliche Begründung oder Insiderwissen auszuschließen. Die größte Wahrscheinlichkeit bietet der Ansatz, dass es beide Motoren wohl wirklich gibt und diese auch in den diversen Prototypen laufen - anders lassen sich auch die unterschiedlichen Pressemitteilungen nicht erklären, während man auf einen R6 noch aus "Traditionsgründen" und der der BMW Historie schließen könnte, wäre ein V6 in jedem Fall weit hergeholt, wenn es nicht wirklich Insiderinfos in diese Richtung geben würde.
Also wenn man davon ausgeht, dass es beide Motoren wirklich gibt, hier meine Anmerkungen zur Konstruktion - es wird keinen komplett neuen Motor geben, wer so etwas glaubt/behauptet, hat keine Ahnung von heutigen Kostenzwängen. D.h. der Motor wird 100%ig von irgend einem bestehenden Aggregat abgeleitet - beim R6 gibt es da nur eine Möglichkeit, nämlich den N55 zu nehmen (der N54 ist zu alt und nicht mehr zeitgemäß!), ihn entsprechen zu verstärken und mit einem BITurbo- oder wahrscheinlicher einem TriTurbo-System (ala.N57S) zu versehen, beim V6 gibt es theoretisch 2 Möglichkeiten - erstens den S63Tü als Basis zu nehmen und um 2 Zylinder zu kürzen (3.3ltr.) oder zweitens (wenn man im 3.0ltr. Baukasten bleiben will) den V6 auf Basis des 1.5ltr.R3 des i8 zu entwickeln (InsideLine Spekulation!)
Vorteile des verstärkten N55 sind vorallen, die geringen Produktionskosten , da es sich im Grunde um ein leicht geänderten AG-Großserien-Motor handelt - in allen anderen Belangen - insbesondere den bei einem Sportmodell wie dem wichtigen - bietet der V6 überall nur Vorteile. Nachteil beim V6 ist aber, dass er in jedem Fall (etwas) mehr kosten wird, da zwar die Basis existiert, aber es trotzdem ein eigenständiger und neu entwickelter Motor wäre.
Und so gehe ich davon aus, dass die unterschiedlichen Informationen die nach außen dringen, schlichtweg auf zwei bestehende unterschiedliche Lager zurückzuführen sind, die unterschiedliche Ansätze für den neuen M3 verfolgen - auf der einen Seite die Kostenoptimierer, die nur die billigst mögliche Variante im Auge haben und deshalb den gepimpten N55 (3.0ltr.) als M3 Motor haben möchten und auf der anderen Seite die Traditionalisten, Sportler und Techniker, die die heilige M3 Tradition eines weitsgehend eigenständigen Motors fortführen möchten, das Aggregat mit der eindeutig besten Performence und der größen technischen IEntwicklungsmöglichkeit bevorzugen und deshalb auch einen 90°V6 (3.0 o. 3.3ltr.) mit dem innovativen Turbosystem des M5 bevorzugen. Außerdem haben sie Angst mit einem pepimten AG-Motor viele treue Kunden zu verprellen.
Wenn man diesem Ansatz folgt, werden viele Informationen, die im Net aufgetaucht sind, plötzlich sehr verständlich und auch die Tatsache, das die Premiere des neuen M3 plötzlich deutlich nach hinten verschoben wurde, spricht dafür, dass es zwei unterschiedliche und unversönliche Lager gibt ... einerseits die BMW AG, der schon seit einiger Zeit die Kostenreduktion und Gewinnmaximierung über alles geht und der durchaus zuzutrauen ist, mit der Einführung der M Performence Automobile (Gewinnmaximierung in Reinform) bereit zu sein, den Untergang der wahren M Autos in Kauf zu nehmen ... und andererseits die M-GmbH, die fürchtet, dass mit einer derartigen Motorenentscheidung letztendlich der Weg hin zur bloßen Ausstattungsvariante eingeläutet wird ... der VW GTI läßt grüßen.
Das mußte ich mal zu dem Thema loswerden - ich jedenfalls stehe 100%ig auf Seiten der M-GmbH und würde BMW die Vernichtung der M-GmbH nicht verzeihen.
M-Style