Ok, also mal zu mitschreiben für alle.
Alle Automobilhersteller versuchen die Kosten für die Bereitstellung von Ersatzteilen zu reduzieren - sie müssen für jedes Modell diese für zehn Jahre nach Produktionsende vorhalten.
Aus diesem Grund ist man dazu übergegangen die Motorbraureihen zu Modularisieren - sprich wenige Basismotoren für eine breite Modellpalette.
Alle BMW-Diesel basieren auf dem gleichen Basiszylinder mit 84er Bohrung und 90 Hub. 318d und 320d haben vier Zylinder mit 2l Hubraum, 325d, 300d und 335d haben sechs Zylinder mit 3l Hubraum - soweit bekannt. Damit kann in allen fünf Motoren z.B. der gleiche Kolben verwendet werden und deshalb gibt es für alle fünf in Bezug auf den Kolben nur zwei Teilenummern.
Aaber - das betrifft die Ersatzteile - nicht die Erstausrüstung!
Dort verwendet man Kolben, die zwar die gleichen Abmessungen und Gewichte haben, nicht jedoch das gleiche Material. 318d und 325d haben ein anderes Kolbenmaterial als der 320d und der 330d, die dritte Legierung trägt der 335d und der D3 von Alpina - letztere erheblich warmfester. Damit spart man erheblich Kosten bei der Produktion
Wenn ein 318d dann bei einer Reparatur einen neuen Kolben braucht (aus welchem Grund auch immer), bekommt er einen, der auch in einem 330d tauglich ist - dann ist einer halt etwas überdimensioniert, macht aber nichts.
Der Motor wird durch die Elektronik gedrosselt, weil ein ganzer Stall von Komponenten nicht für die Leistung von 230Ps, sondern eben nur für 200 Ps ausgelegt ist und das spart Kosten - bei Material und bei Arbeitsschritten.
Diese Generalisierung ist auch der Grund warum der 325i den Motor des 330i bekommt und warum der 323i nicht kommt, sondern der 320i aufgewertet wird.
Folgende Erkenntniss sind noch vorläufig, ich bin selbst noch dabei die Unterschiede zu eroieren:
Weil beim 325d die Nenndrehzahl von 4000 auf 3750 abgesenkt wurde, reicht einfaches Honen aus, während die Zylinderwände des 330d zweifach gehont sind um den Schmierfilm bei 4000 Umdrehungen mit höheren Verbrennungsdrücken als beim 325d mit 3750 Umdrehungen nicht mehr gehalten werden könnte.
Die Auslassventile des 330d sind natriumgefüllt, die des 325d nicht.
Die Kolbenkühlung wurde verändert.
Der Turbolader ist übrigens identisch - ich war da selbst lange auf dem Holzweg.
Es dürfte noch eine ganze Reihe weiterer Veränderungen geben - die Müncher halten sich damit etwas bedeckt. Vor drei Wochen ist bei uns der erste 325d mit Motorschaden nach Chiptuning aufgeschlagen - Auslaßventil abgerissen (dadurch haben wir das mit der fehlenden Natriumfüllung bemerkt und verstanden warum nach BMW-Vorgabe die Auslaßventile nur komplett getauscht werden dürfen).
Das der 325d soch sehr nahe am 330d liegt könnte ich mir vorstellen das er erheblich empfindlicher auf Chippen reagiert als andere BMW-Diesel - nur der Turbo dürfte bei ihm keine Probleme machen...