Beiträge von wooderson

    Ich bin nicht gegen Leistungssteigerung, habe hier nur einen etwas anderen Zugang zu dem Thema. Insbesondere die Entscheidungsdeterminaten, Legalität (TÜV, ABE, Vers.), etwaige Folgekosten durch erloschene Garantien und Kulanz, Standfestigkeit und Wertverlust sollte man aber mit einbeziehen und nicht außschließlich Preis und Leistung. Auch das Thema Leistung ist ja, wie wir seit den Prüfstandsdiskussionen wissen, nicht alleine durch die Zahlen PS und NM ausgedrückt.


    Es sinnvoll auch diese Dinge aufzuzählen, da mir der TE mit drei Beiträgen hier recht unbedarft erscheint. Insofern sind die hier oft negativ bewerteten Alternativen wie das PPK unter Berücksichtigung der oben genannten Aspekte nicht die schlechteste Wahl.


    Zum N54 konkret:
    JA, es gibt hier sehr viele Gerüchte und Mythen, die ständig weitergetragen und für die jeweilige Argumentation angepasst werden. Ab und an werden Entwicklungsingenieure zitiert die 400 PS Prüfstandsmotoren bei halbierter Laufleistung über Jahre ohne Revision haben laufen lassen. Das kann ich weder bestätigen noch dementieren.


    Die Fakten sind, dass BMW den N54 mit angepasstem Thermomanagement (Wasserkühler, Lüfter) bis 340 PS/450NM/0,8bar (1M, Z4 35is) abgesichert hat, Alpina senkt für die gleichstrenge Absicherung bei 360 PS schon die Verdichtung. Möglicherweise sind hier jeweils 10 % Spielraum drin. Dafür spricht, dass der Serienturbo scheinbar bei 1 bar an seine Stopfgrenze (ohne Entdrosselung = downpipes) kommt, so dass man 350-370 PS beim ca 500 NM generiert, je nach dem wie gut man appliziert. Darüber würde ich nicht gehen, auch weil es illegal (= nicht TÜV fähig) ist. Wenn einem das egal ist, kann bei Entdrosselung insbesondere im Abgasweg noch einmal zusätzlich 30-40 PS in Kombination mit weiterer Ladedruckerhöhung (+0,1-0,2 bar) freigegeben werden. That's it! Darüber leidet sehr die Halt-/Fahrbarkeit und es wird sehr teuer! *(Alle PS Angaben übrigens unkorrigiert mit sauberen Prüstandsmessungen)


    Zu Alpina und anderen Anbietern:
    Neben direkten Zugriff auf internes Wissen von BMW, ist Alpina ist einer der wenigen die über Motorprüfstände verfügen. Wie viele Tuner, insbesondere die oft zitierten Anbieter in den USA haben noch Zugriff auf solche Messtechnik? Wer von denen in in der Lage auch Zylinderdruck oder Turboladerdrehzahl zu messen, anstatt nur Motorsensorik-Daten via ODB auszulesen? Bei sehr vielen Tunern arbeitet überhaupt kein Ingenieur, weil es Wiederverkäufer, also Händler sind. Kaum einer hat Zugriff auf die Dokumentationen oder Kontakte zu Applikateuren, so dass ausschließlich auf Reverse-Engineering und Trail&Error gesetzt werden muss (so z.b. COBB). Die ersten Mappings für den N54 sind übrigens durch Leaks von frühen Softwareständen des B3 entstanden.


    Alpina macht hier einfach einen sehr guten Job, weil man die (garantierte!) Leistungssteigerung mit der (garantierten!) Serienstandfestigkeit nach BMWs eigenen Maßstäben kombiniert. Das war schon immer so, weshalb es heute nicht selten Exemplare mit 300TKM Laufleistung in gutem Zustand gibt - das müssen Fahrzeuge mit aggressiven Mappings (JB4, etc) erst einmal unter Beweis stellen (könne sie natürlich nicht). Das meinte ich auch mit meiner Bewertung "Serienstandfestigkeit" in der obigen Aufzählung. Es ist daher sehr sinnvoll, sich anzuschauen was, wie und warum Alpina bestimmte Modifikationen macht (Verdichtungssenkung, beim B3S auch Entdrosselung) und andere Dinge nicht (andere LLK, CAI, etc) und dies ggfs auf die eigenen Ansprüche zu übertragen.

    Kenne Marcel genau so wenig wie dich, bin ganz Neutral!

    Nein, Du bist nicht neutral und das weist Du auch! Du hast schon mehrmals in anderen Threads Partei ergriffen und sympathisierst mit bestimmten Meinungen und Tuning-Paradigmen. Das steht Dir natürlich auch alles frei.

    Mir ist es relativ egal wie was bei wem rüberkommt - darum bin ich auch nicht hier! Ich versuche mich soweit möglichst nur auf fachliche Diskussionen einzulassen und meine Beiträge leidenschaftslos, fundiert und objektiv zu halten. Das ist zugegeben oftmals eine Herausforderung.


    Mich wundert es dennoch, dass einige Mitglieder ein Verhalten an den Tag legen, was sie sich in einer persönlichen Begegnung nie getraut hätten.

    Ich habe versucht objektiv in dem vom TE vorgegeben Budgetrahmen einen Großteil der Optionen darzustellen mit den relevanten Vor- und Nachteilen. Meine Bewertung der Reizthemen "Standfestigkeit und Laufleistung" sind sicherlich diskutabel, ich versuche sie aber stets aus fachlicher Sicht mit Fakten zu untermauern. Wer andere fundierte und überprüfbare Fakten, abseits von angelesenem Wissen beitragen möchte, kann das gerne tun.


    Die emotionalen Entgleisungen und persönlichen Angriffe einiger Mitglieder möchte ich nicht weiter kommentieren. Bitte Marcel/ Alpina_B3_Lux schreib mich doch per PN an wenn Du so große Probleme mit meinen Aussagen hast.

    :sleeping:


    Noch nie einer hochgegangen aber stark gefährdet :sleeping:

    Gilt insbesondere für Mappings die 700 NM applizieren... gerne damit mal versuchen über 150TKM zu fahren (BMW legt die 6Zylinder auf 325TKM aus, die 4 Zylinder auf 275TKM)!
    Es gibt genügend Defekte und Kinderkrankheiten bei zu aggressiven Mapping, einfach mal danach googlen!

    In der Preisklasse gäbe es folgende Optionen:


    1. BMWs eigenes Performance Power Kit (PPK) in der Software-only Variante

    • Serienstandfestigkeit/Laufleistung
    • Seriennahe Fahrbarkeit
    • voller Garantieerhalt und Kulanz seitens BMW
    • TÜV/ABE/Versicherungsschutz
    • 326 PS, 430/450 NM, Vmax Begrenzung

    2. Mappings aus dem Inland ohne Hardware-Anpassungen

    • Serienstandfestigkeit/Laufleistung fraglich
    • je nach Mapping seriennahe Fahrbarkeit möglich
    • keine Garantie/Kulanz von BMW
    • ggfs TÜV/ABE/Versicherungsschutz möglich (meist bis 370 PS)
    • 350-370 PS, 450-500 NM, Vmax aufgehoben

    3. Mappings aus dem Ausland ohne Hardware-Anpassungen (z.b. COBB, etc)

    • Serienstandfestigkeit/Laufleistung stark gefährdet je nach Mappingvariante
    • meist keine seriennahe Fahrbarkeit (Leistungs-/Drehmomentsverlauf) je nach Mapping
    • keine Garantie/Kulanz von BMW
    • keine TÜV/ABE/Versicherungsschutz möglich
    • diverse Mapping-Varianten, ab 360 - >400 PS, Vmax aufgehoben

    4. Vorschalt-/Piggy-Boxen (JB4, Vishnu, etc)

    • Serienstandfestigkeit/Laufleistung stark gefährdet je nach Mappingvariante
    • meist keine seriennahe Fahrbarkeit (Leistungs-/Drehmomentsverlauf) je nach Mapping
    • keine Garantie/Kulanz von BMW
    • keine TÜV/ABE/Versicherungsschutz möglich
    • diverse Mapping-Varianten, ab 360 - >400 PS, Vmax aufhebbar

    Naja das könnte, reine Mutmaßung, auch daran liegen, dass die DME respektive DDE auch bei guten Außenverhãltnissen auch mehr Leistung ohne Tuning frei gibt und die 410PS beim getunten Fahrzeug nur innerhalb des Motorschutzes unter Idealbedingungen frei gegeben werden in dem Fall von der DME. Aufm Prüfstand unter Top Umständen Stück das Fahrzeug die Leistung sicher aus aber eben nur dort...

    Nein, die DME arbeiten nur auf Zielwerte, gibt also bei besseren Rahmenbedingungen (Lufttemp. und -druck, über ROZ98 gehenden Spritqualität, etc) nicht mehr Leistung frei als im Mapping als Ziel hinterlegt wurde. Das ist übriges bei allen modernen Turbomotoren so, daher ist die Korrektur nach DIN auf dem Prüfstand auch unsinnig, da die DME schon selbständig korrigiert. Das geht aber nur bis zu gewissen Grenzen, denn bei Extrembedingungen kann nicht mehr gegengesteuert werden, was dann den Notlauf zur Konsequenz haben kann.


    Der 1 M (genauso wie der US 335is und der E89 Z3 35is) haben darüber hinaus eine Boost-Funktion die kurzeitig unter bestimmten Bedingungen mehr Leistung freigibt (bis 500 NM). Diese Feature sollte aber auch bei den Tuner verfügbar sein, da immer nur die Mappings ausgetauscht werden und nicht die eigentliche Programmlogik.

    Im Kontext der Prüfstandsmessungen vielleicht interessant:Der UNIQUE Chiptuning - FAQ *UPDATE* (weiter unten)


    Zitat von »wooderson«


    (beim N54: beworbene 360 entsprechen eher 340 PS, 400 eher 360 PS und >400 PS wirds ganz abenteuerlich)...
    selbst die Presse gesteht ja ein, dass die meisten Tunings sich kaum oder nur minimal vom Serienpendant absetzen können.


    Man merkt wirklich das du diesbezüglich keine Erfahrung hast. Echt lächerlich...

    Zitat »wooderson«


    (beim N54: beworbene 360 entsprechen eher 340 PS, 400 eher 360 PS und >400 PS wirds ganz abenteuerlich)
    Das sagst du? Oder woher die Quelle?

    Ein Praxisbeispiel: Schaut Euch dem oben von mir genannten Link folgend das Diagramm an, welches ich gepostet habe und das erste von Herrn Leib/DOM. Bitte auf die unkorrigierte Motorleistung achten. Das vor mir gepostete Mapping wird mit 370 PS vermarktet, dass von Herrn Leib mit 420 PS (335i STAGE 4 RS). Ist mein Punkt klar? (Drehmoment und Kurvenverläufe außen vor).


    In der aktuellen Sport-Auto ist übrigens ein von 340 auf 410 PS leistungsgesteigerte 1er M von Kelleners getestet. Die Messergebnisse auf dem Track waren eher enttäuschen, das Tuning konnte sich nur minimal von der Serie absetzen. Ohne die Prüfstandsprotokolle zu kennen, ist zu vermuten, das der Serien-BMW leistungstechnisch nach oben streut und der Kelleners eher nach unten, so dass der effektive Unterschied deutlich geringer ist, als die Herstellerangaben suggerieren.

    Was in diesem Kontext noch interessant sein könnte:


    Die Ablagerungen die sich im Laufe der Zeit an Einlaßventielen bilden, stammen in erster Line von den (verbrannten) Rückständen des Motoröl - nicht vom Kraftstoff. Insofern kann es entgegen der meisten Empfehlungen hier durchaus Sinn machen auf BMW LL-04 Öle (low saps) zu setzten, da diese Öle tendenziell rüchstands-, bzw ascheärmer verbrennen als die ansonsten für den N54/N55 besser geeigneten LL-01 Öle. Letztendlich spielen die Fahrgewohnheiten aber eine größere Rolle auf Verbrennungsrückstände des Öls...