Da es hier zum Thema passt, mein kleiner Erfahrungsbericht zum Drifttraining Basic auf dem Fahrsicherheitszentrum Hockenheim.
Ich bin mit meinem e91 330dA (M57) angetreten, Mischbereifung 225/255/18. Nach der kurzen Vorstellungsrunde dachte ich mir dann schon "hui das wird knackig...", die anderen Teilnehmer waren mein Bruder mit identischem Fahrzeug + identischer Ausstattung, 3x e30, c63 Amg, M135i, Ford Mustang GT, ein Hyundai irgendwas mit ordentlich Dampf und noch ein Z4 3.0i.
Meine "Bedenken" warum ich dachte das wird schwierig wurden vom Instruktor alle bestätigt:
1. Single Turbodiesel. Leistung zwar vorhanden aber wie und wann wird diese entfaltet...Gasstöße geben wie bei nem Saugbenziner sind da einfach nicht drin.
2. Wandlerautomatik mit gleich 2 Problemen.
2.1: Hält den Gang nicht wenn es in den Drehzahlbegrenzer geht und wie wir wissen ist der Drehzahlbereich beim Diesel recht überschaubar.
2.2: Die WÜK. "Vollständiger" Kraftschluss je nach Situation erst bei mehr als 30km/h im 2. Gang.
3. Die Bremseingriffe der DTC trotz ausgeschalteter DSC
4. Fast neue Michelin Pilot Sport 3 auf der Hinterachse (blöd hingelaufen, aber ich wollte das Risiko nicht eingehen mit abgefahrenen Reifen nach Hockenheim und wieder zurück zu fahren.)
5. Alle genannten Punkte bitte einmal in Kombination zueinander 
Die ersten Übungen gingen relativ problemlos. Das Einleiten des Drifts auf glatter Fläche (man fährt dort max 15 km/h) ging ganz gut. Die WÜK hat hierbei zwar bisschen gestört aber mit paar mal üben konnte ich damit umgehen.
Die weiteren Übungen bis auf den durchgehenden Drift auf der Kreisbahn funktionierten ganz gut. Wenn man etwas schneller unterwegs ist baut der Turbo schneller Druck auf und den WÜK Bereich hat man auch schon "hinter sich".
Dann kam die letzte Übung, Kreisbahn im Drift - das Highlight sozusagen. Erst ran getastet auf der rutschigen Fläche und dann auf Asphalt bewässert. Man muss dazu sagen, das Grip Niveau trotz nasser Fahrbahn ist dort um Welten besser als auf herkömmlichen mir bekannten Straßen. Die Geschwindgkeiten sind für so nen engen Radius daher relativ hoch.
Es blieb jedem selbst überlassen ob der Instruktor es einmal mit dem eigenen Fahrzeug "vormachen" soll. Nach sicher 7-8 Runden vergeblicher Mühe startete er nochmal einen letzten Versuch. Mit Gewalt konnte er mein Auto eine Runde im Drift halten. Ich saß nebendran und konnte sehen wie er kämpfen musste.
Ich hab es selbst auch einige Male versuchen können und auch ein paar mal geschafft, wenn man denn mal im Drift war ging es recht gut. Aber das Einleiten des Drifts war dort ausschließlich über "aufschaukeln" in Verbindung mit vorher (Turboloch) zeitversetztem Vollgas (Achtung - kein Kickdown) geben möglich. Und nicht selten hat die Kiste dann über alle 4 Räder nach außen gedrängt.
Habe zwischendurch noch versucht mit 4 bar in den Reifen ein wenig zu tricksen aber den erwünschten Effekt hat das auch nicht mehr gebracht 
Was die Bremseingriffe angeht, die kurveninnere hintere Bremsscheibe hat sich nach mehreren Minuten deutlich verfärbt. Man konnte es im Innenraum auch riechen. Dasselbe beim e91 meines Bruders. In wiefern die Eingriffe sich nun positiv oder negativ auf das driften an sich auswirken, keine Ahnung...sie sind jedenfalls deutlich vorhanden.
Fazit:
Es war ein super Tag, es hat riesig Spass gemacht aber wenn überhaupt mit diesem e91 werde ich es nur noch mit wirklich abgefahrenen Reifen und evtl sogar 225 rundum machen. Ne andere Möglichkeit seh ich nicht. Mit den anderen Problemen kann man einigermaßen arbeiten. Ideal ist alles zwar nicht aber es "geht schon".
Wirklich leicht tat sich keiner der Kandidaten, auch ich hab es mir trotz allem einfacher vorgestellt nachdem ich vor ein paar Jahren mit einem stinknormalen e39 523i nach Absprache mit dem Trainer auf der Kreisbahn eines anderen FSZ mal das driften antesten durfte. Dort waren mehrere Runden im Drift auf Anhieb überhaupt kein Problem. Ich bilde mir daher ein, zu verstehen worauf es dabei zumindest ankommt.
Ein trotzdem großer "Trost" (Trost ist das falsche Wort es war ja ein super Tag), war die Erfahrung wie sich der e91 im Grenzbereich verhält. Wo die anderen Teilnehmer mit übermäßigem Über- oder Untersteuern zu kämpfen hatten hat der e91 brav über alle 4 Räder nach außen gedrückt. Sowohl zum übersteuern als auch zum Untersteuern musste man ihn zwingen.
Gruß Matze