Habe bei meinem Audi damals nie Bodenwäsche gemacht, ich wüsste nicht wozu, vielleicht weil er unten nie Rost hatte. Nirgendwo, nicht mal an einer Schraube. Ich erinnere mich aber an eine stellenweise gummiartige Schicht an den Achsteilen, so wie auch an den rauskriechenden Karosseriefett an den Löchern unten. Beides sehe ich an heutigen Autos nicht mehr. Außerdem war der noch komplettverzinkt, alle Schrauben hatten noch eine angemessene Antikorrosionsbeschichtung (Phosphatierung oder so). Rost auf dem Lack habe ich bei dem auch nie gesehen, selbst da, wo er Steinschläge hatte, war wohl die Wirkung von Verzinkung. Der E91 ist dagegen ein Sammelsorium für Rost: umzählige Rospickel unter dem Lack, viele habe ich schon selbst beseitigt, und es gibt sogar noch weitere hinter dem Schweinwerfer hinten, über dem Kennzeichen und viel mehr. Über die Hinterachse brauch ich nichts zu schreiben; praktisch alle Schrauben rosten, die außen sind. Da kann man Pflegen und Polieren wieviel man will: wenn die Substanz schlecht ist, dann kann man es nicht "wegpflegen". Im Bekanntenkreis sieht die Sache nicht besser aus mit anderen BMW's. Oberflächiger Rost wäre irgendwie Wurscht, was ich wirklich krass finde, ist dieses Durchrosten von dem wirklich dicken Metall an der Hinterachse, das ist nicht so dünn wie Blech, wie geht das denn? Ich habe so etwas vorher noch nie gesehen, nicht mal an den Oldtimern, an denen ich viel gearbeitet habe (Restaurieren: Schleifen, Phosphatieren, wirken lassen, Beschichten, Lackieren). Ich hätte mir das nicht denken können, dass ich den gleichen Scheiß (es ist wirklich viel Arbeit) bei E91 machen werde.
Es ist mir klar dass Audi heute auch schon "anders" ist, das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nicht anders geht, oder dass es immer so war. Ganz einfache, erprobte und nicht wirklich teure Technologien reichen hier aus um dieses Problem zu vermeiden.
Gruß.