Wie bereits geschrieben, entspricht das nicht meiner Erfahrung. Aber sei's drum.
Nun, ich selbst habe oft bei einem für Normalbenzin (schon lange her) diese "Erfahrung" gemacht, dass der Motor mit 95 Oktan-Superbenzin "besser" lief als mit 91 Oktan, ich könnte Stein und Bein schwören, dass der Motor besser lief ............. wenn man sich jedoch etwas tiefer mit diesem Sachgebiet befasst, muss man zu dem Schluss kommen, einer Selbsttäuschung aufgesessen zu sein, denn physikalisch ist das unmöglich.
Warum ist das so?
Nun, die Oktanzahl an sich ist KEIN Qualitätsmerkmal von Benzin wie viele hier wohl meinen, sondern einfach nur die Maßzahl für die Zündunwilligkeit und damit die Klopffestigkeit des Benzins, Wikipedia sagt dazu folgendes: "Die Oktanzahl definiert ein Maß für die Zündunwilligkeit und damit für die Klopffestigkeit eines Ottokraftstoffes bzw. Motorenbenzins." Zitat Ende, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Oktanzahl
Je höher die Oktanzahl, umso höher kann die Verdichtung des Benzin-Luftgemisches im Motor erfolgen, ohne dass es zu einer ungewollten und unkontrollierten vorzeitigen Selbstentzündung des Gemisches kommt, was das gefürchtete "Klopfen" des Motors zur Folge haben kann, die Leistung sinkt und der Motor kann zerstört werden, falls es des öfteren zu diesem Klopfen oder Nageln kommt.
Je höher ein Benzin-Luftgemisch jedoch verdichtet werden kann, umso mehr Leistung lässt sich bei gleichem Verbrauch aus dem Motor holen bzw. umso weniger wird so ein Motor bei gleicher Leistung verbrauchen, er wird sparsamer werden, was das Ergebnis sein soll, entweder mehr Sparsamkeit oder mehr Leistung oder etwas von beidem, legt der Motorkonstrukteur fest.
Aktuelle Motoren haben allesamt eine aktive "Klopfen- bzw. Nageln-Erkennung", sogar für jeden Zylinder einzeln, eingebaut, die das zerstörerische Klopfen erkennt noch bevor es auftritt und sodann den Zündzeitpunkt nur für diesen Zylinder anders festlegt, so dass es eben nicht zum Klopfen kommt.
Daher können moderne Motoren auch ohne weiteres unter Leistungseinbußen und bei etwas erhöhtem Verbrauch mit 91 Oktan betankt werden, obwohl sie für 95 Oktan ausgelegt sind ohne dass sie Schaden nehmen.
Es bringt aber nichts, solchen Motoren nun 98 oktaniges oder gar über 100 oktaniges Benzin zu spendieren, weil sie dafür gar nicht ausgelegt sind, sie können damit nichts anfangen außer den noch teureren Saft genau so gut zu verbrennen wie genau DEN Treibstoff, der vorgegeben ist.
Das liegt daran, dass der Motor konstruktiv gar nicht eine solch hohe Verdichtung erreichen KANN, wo das höher-oktanige Benzin dann seine Wirkung entfalten könnte.
Das ist in etwa so, als würde man seinem Auto ein anderes Getriebe mit einer speziellen Bergrennen-Übersetzung spendieren, extrem teuer und sodann davon stolz berichten, dass das Auto jetzt eine viel höhere Endgeschwindigkeit erreicht, weil es MUSS ja was bringen, ist doch soo teuer und edel.
Autofan Dieter