Unterschied zwischen BiTurbo und TwinTurbo????

  • Ich dacht das neue Coupe hat nen TwinTurbo, oder nicht?
    Das alte einen BiTurbo?
    Aber wo ist da der Unterschied?????


    Der neuen Motor (N55) hat einen Twin-scroll Turbo, TwinPower genannt, der N54 hat 2 Turbo's.


    Ein Abgasturbolader wird von Abgasen angetrieben. Das besondere an den TwinPower Konzept ist nun, dass aus jeder der beiden Kammern die Abgase unterschiedlicher Zylinder in den Turbolader gelangen. Während bei einem herkömmlichen Single-Turbo, also einem Motor mit einem einzelnen Turbolader, alle Zylinder ihre Abgase an ein Schaufelrad schicken, gibt es hier eine Trennung der Abgase.


    Die beiden Kammern sind es übrigens, die für das “Twin” im TwinPower oder TwinScroll verantwortlich sind. Der Begriff “Twin” ist allerdings nicht ganz richtig, denn es handelt sich nicht um Zwillinge. Eine der beiden Kammern ist eindeutig größer dimensioniert. Während beim N54 jeweils drei Zylinder für einen Turbolader zuständig waren, sind nun beim N55 drei Zylinder für eine der beiden Kammern zum Antreiben desselben Turboladers zuständig. Da beide Kammern aber unterschiedlich groß sind, wird zumindest die kleine sehr schnell mit Abgasen gefüllt und kann den Lader schon nach extrem kurzer Zeit antreiben.


    Das “Turbo-Lag”, die “Gedenksekunde” der Turbolader, wird also ähnlich wie bei zwei kleinen Ladern deutlich verkleinert, obwohl wir nur einen einzigen Lader verbaut haben.Zur Verkleinerung des Lags trägt auch der Fakt bei, dass die kleinere Kammer auf die großen inneren Flächen der Schaufelräder gerichtet ist, während die größere Kammer die Ränder der Schaufelräder antreibt und dadurch für noch höhere Drehzahlen der Turbine sorgt.
    Die kleine Kammer sorgt also für das schnelle Ansprechverhalten, während die große Kammer zwar langsamer anspricht, dafür dann aber auch mehr Turbo-Drehzahl ermöglicht und damit mehr Luft in den Brennraum drückt, was im Endeffekt zu einem höheren Leistungs-Output führt.
    Dadurch wird das Dilemma von SingleTurbo-Motoren effektiv umgangen. Normalerweise musste man sich entscheiden, entweder ein langsames Ansprechverhalten oder einen geringen Leistungszuwachs am oberen Ende des Drehzahlbandes in Kauf zu nehmen, weil ein einzelner Lader nicht beide Aufgaben gleichermaßen gut erfüllen konnte.


    Neben dem TwinPower-Turbolader ist aber vor allem erwähnenswert und neu, dass beim N55 erstmals Turboaufladung mit Direkteinspritzung und Valvetronic kombiniert wurde. Nur durch die Kombination dieser drei Faktoren konnte der außerordentlich geringe Verbrauch und das gegenüber dem N54 nochmals verbessere Ansprechverhalten realisiert werden.
    Valvetronic ist die stufenlose Regulierung des Hubs der Einlassventile, was die Drosselklappe überflüssig macht. DieValvetronic steuert also die für die Verbrennung zugeführte Luftmasse im Motor selbst. Der Verbrauch wird auch dadurch weiter optimiert, dass die Ölpumpe des Motors kennfeldgeregelt arbeitet, was ebenfalls Energie einspart. Außerdem ist der neue Motor, auch durch den eingesparten Turbolader, 4 Kilogramm leichter als der N54.


    Im Gegensatz zu anderen Motoren von BMW ist dieser neue SingleTurbo-Sechszylinder nicht auf schwefelfreien Kraftstoff angewiesen und kann daher auf der ganzen Welt eingesetzt werden.


    Die Aufladung mittels zweier Turbolader ist aber noch immer etwas besser geeignet, um maximale Leistung aus einem Motor herauszuholen. Es ist daher keineswegs ausgeschlossen, dass wir auch den 3-Liter-R6 von BMW demnächst wieder mit zwei Turboladern sehen.
    Eine solche Biturbo-Konfiguration wird dann aber wohl exklusiv dem BMW M3 vorbehalten sein. Denn neben einem Leistungsplus sorgen zwei Turbolader auch für einen höheren Verbrauch als einer, was in einem M3 zu Gunsten von mehr Leistung akzeptabel ist, in der heutigen Zeit aber für Serienfahrzeuge unerwünscht ist.


    LINK: http://www.bimmertoday.de/2009…-reihensechszylinder-n55/

  • Wird oft verwendet wie man will.
    In der Regel steht BIturbo für 2 identische Lader
    Twin oft für eine R2S (<-- bekannt??)


    Muss man aber für 100%ige Gewissheit von Hersteller zu Hersteller recherchieren



    EDIT:
    Das mit der Valvetronic lass ich mal so dahingestellt :D
    Meine Erfahrungen sind da leider gottes GANZ anders
    (Siehe Link in meiner Signatur)


  • :applaus::applaus:

  • ... Registeraufladung, 2 unterschiedlich große Turbolader für die verschiedenen Drehzahlbereiche, ala 335d oder 123d


    Gruß
    Michael


    Hi,


    das, was beim 335d, 123d, etc. gemacht wird, nennt sich geregelte Stufenaufladung. Du hast schon recht, der kleine Lader übrnimmt den unteren Drehzahlbereich und stellt schon ordentlich Ladedruck bereit, während diegroße Turbine erst hochlaufen muss. Setzt dann der große Lader ein und bietet genügend Ladedruck, wird der kleine Lader gebypasst (Durchschlagventil) und auch die Turbine wird nicht mehr angeströmt. Der große Lader macht dann alles und der kleine dreht nur bissl mit, ohne Arbeit zu verrichten. Ist auch notwendig, da die grpßen Abgasmassenströme, wenn sie nicht am kleinen Lader vorbei geleitet werden, den Lader überdrehen lassen würden.


    Bei einer Registeraufladung (beide Lader gleich groß, aber kleiner als ein Monolader) arbeitet im unteren Drehzahl auch nur einer (wie Stufenaufladung), nur wird die Turbine des stehenden Laders ebenfall gebypasst (ist bei Stufenaufladung nicht möglich). Wird der stehende Lader zugeschalten, arbeitet er erstmal in eine Überströmleitung vor Verdichter 1. Sobald der zweite Lader auf Drehzahl ist, arbeiten beide gleichzeitig in eine Leitung.


    Gruß

  • Die Aufladung mittels zweier Turbolader ist aber noch immer etwas besser geeignet, um maximale Leistung aus einem Motor herauszuholen. Es ist daher keineswegs ausgeschlossen, dass wir auch den 3-Liter-R6 von BMW demnächst wieder mit zwei Turboladern sehen.
    Eine solche Biturbo-Konfiguration wird dann aber wohl exklusiv dem BMW M3 vorbehalten sein. Denn neben einem Leistungsplus sorgen zwei Turbolader auch für einen höheren Verbrauch als einer, was in einem M3 zu Gunsten von mehr Leistung akzeptabel ist, in der heutigen Zeit aber für Serienfahrzeuge unerwünscht ist.


    Nach neusten Gerüchten gibt es mit dieser Variante wohl Schwierigkeiten mit der Standfestigkeit und BMW erwägt nun im neuen M3 einen 3.5ltr.-R6 mit 3(!) TwinScroll-Ladern und 454 PS einzusetzen ... hoch lebe der Hochdrehzahl-V8 - die Krönung der M-Motorenentwicklung und wahrscheinlich der letzte wahre M Motor :meinung: ... seelig seinen DIE, die einen haben!!!


    Uli_HH


  • Zitat aus Wikipedia:


    Als Registeraufladung bezeichnet man die parallele, abwechselnde
    Verwendung von Turboladern. Dabei wird ein kleinerer Lader, der aufgrund
    der geringen Massenträgheit schnell hochdreht, für niedrige Drehzahlen
    verwendet. Ab einer bestimmten Drehzahl wird auf einen großen Turbolader
    umgeschaltet, der dann genügend Luftmasse und Druck für das hohe
    Luftvolumen höherer Drehzahlen bereitstellt. Die verschiedenen
    Turbolader können optimal auf ihren Wirkungsbereich abgestimmt werden,
    und der kleine Lader minimiert das so genannte Turboloch: Bei
    niedrigen Drehzahlen war der zumeist große Lader nicht in der Lage, eine
    gewisse Drehzahl zu erreichen, um damit einen Überdruck im
    Ansaugbereich aufzubauen. Unterhalb dieser kritischen Marke arbeitet ein
    normaler Turbomotor wie ein Saugmotor. Die Register-Aufladung ist im
    Automobilbau allerdings bis heute nur selten anzutreffen. Erstes
    Serienfahrzeug mit Register-Turbo war der Porsche
    959
    .


    Es kommen auch Aufladekonzepte zum Einsatz, bei denen es sich
    technisch gesehen um Kombinationen aus Registeraufladung und
    mehrstufiger Aufladung handelt, so bei den Motoren in den BMW-Modellen 535d
    (Baureihe E60/61)
    , 335d, 123d und bei den 129-PS- und
    150-PS-Dieselmotoren des neuen Mercedes-Benz Sprinters. Hierbei
    arbeiten die Verdichter des kleineren und des größeren Laders in Reihe
    auf der Ansaugseite. Wird wenig Leistung benötigt, wird die Luft nur
    durch den Verdichter des kleineren Laders komprimiert. Bei höherer Last
    wird dann durch Steuerung des Abgasstroms und geregelte Überbrückung des
    ersten Verdichters der größere Lader wirksam. Durch eine
    Kennfeldregelung der Gassteuerung auf der Abgas- wie auf der
    Frischgasseite im Zusammenspiel mit der Kraftstoffeinspritzung können
    Drehmomentschwankungen im Übergangsbereich weitgehend unterdrückt
    werden.

  • Das, was der Wiki-Artikel als "Registeraufladung" bezeichnet, wird mittlerweile auch bei Volkswagen im Tamarok eingesetzt also Bi-Turbo. Und das ist eine geregelte Stufenaufladung. Bei einer Registeraufladung sind die Lader gleich groß.


    Gruß


  • Quatsch.Der 335d verfügt auch über eine Registeraufladung mit einem kleinem und großem Lader.Nur als Beispiel.


    Ok, das war etwas falsch von mir ausgedrückt. Natürlich können die Lader bei einer Registeraufladung unterschiedliche Größe haben. Ob Registeraufladung oder geregelte Stufenaufladung unterscheidet sich dadurch, dass bei der Registeraufladung erst einer und dann beide Lader laufen und bei der geregelten Stufenaufladung erst die kleine arbeitet und dann von der großen abgelöst wird.
    Eigentlich ist mir nicht bekannt, dass Registeraufladung aktuell von den Automobilherstellern genutzt wird, aber da werde ich mich mal erkundigen...