Eibach / H&R - Anti-Roll-Kit vs. M-Stabi beim E90/91/92/93

  • Ja die Wankneigung wird reduziert, nur an der VA erkauft man sich das mit einer "schlechtern" Vorderachse, sprich mehr Untersteuern. Da du es ja richtig machst, die HA also mit, wirds sicher gut :)


    Die originalen Pendelstützen passen


    Passen ist die eine Sache, sind die auch großzügig genug dimensioniert, immerhin hat der Stabi deutlich mehr Krafteinwirkung.


    BTW: habe noch einen M3-HA-Stabi zu verkaufen (neu) :D

  • Zitat

    Ja die Wankneigung wird reduziert, nur an der VA erkauft man sich das mit einer "schlechtern" Vorderachse, sprich mehr Untersteuern. Da du es ja richtig machst, die HA also mit, wirds sicher gut :)



    Passen ist die eine Sache, sind die auch großzügig genug dimensioniert, immerhin hat der Stabi deutlich mehr Krafteinwirkung.


    BTW: habe noch einen M3-HA-Stabi zu verkaufen (neu) :D


    Preis ?
    Pn ?

  • Es stimmt natürlich, dass ein stärkerer Stabi nur vorne tendenziell das Untersteuern verstärkt.
    Muss aber nicht, es kann auch umgekehrt sein, bspw. weil er die VA stärker fordert und so die
    vorderen Reifen schneller ins richtige Temperaturfenster kommen und besser grippen. Soll also
    heißen, nicht immer kommt man mit pauschalen Regeln weiter.
    Außerdem trägt der vordere Stabi natürlich schon vor dem Grenzbereich zum "Feeling" bei, viel
    mehr als der Stabi an der HA. Von der gesteigerten Direktheit in den Lenkreaktionen hat man
    auch schon weit vor dem "Quietsch-Grenzbereich" was. Man fährt ja nicht ständig am Limit.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • Gibt es denn, mit Ausnahme des schmaleren Grenzbereichs, irgendwelche Nachteile durch die geänderten Stabis?


    Speziell im Winter, den ich hier leider nicht umgehen kann, ist mir bisher meist der gravierendste Nachteil "versportlichter" Fahrwerksteile aufgefallen. In Verbindung mit einem in der Härte verstellbaren Fahrwerk könnte das so genau das sein, wonach ich seit Langem suche (= über mehrere Fahrzeuge hinweg). Wenn ich mich recht entsinne sind Stabis sogar die einzigen Fahrwerksteile, die ich bisher nie gegen etwas "Anderes" getauscht habe...

  • Nachteil ist halt weniger Komfort. Im Prinzip erhöhst du mit einem härteren Stabi die effektiven Federraten. Der schmalere Grenzbereich ist in meinen Augen in den Bereichen, wo wir uns hier bewegen (sprich: tüv-konform) vernachlässigbar. Bei Federraten wie im Rennsport können wir dann anfangen darüber zu diskutieren.

  • Rein theoretisch verschlechtert sich auf stark unebenem Untergrund die Traktion,
    also bspw. im Gelände oder auf heftig verschneitem Untergrund. Bei einigen echten
    Geländewagen kann man genau deshalb auch die Stabis entkoppeln, also funktionslos
    machen. Das trifft aber sehr ähnlich auch auf harte Federn zu.


    Auf glatter Fahrbahn ist das was anderes, zumal angesichts der milden Feder- und
    Stabiraten, von denen wir hier reden - es geht ja gar nicht um Rennfahrwerke.
    Da bieten die etwas dickeren Stabis eher den Vorteil, dass die Geometrie durch die
    reduzierte Seitenneigung etwas mehr im Lot bleibt. Seitenneigung führt meist zu
    positivem Sturz, man fährt mehr auf den Außenkanten. Und das kostet Grip (und
    auch Verschleiß).


    Hat man im Winter mit viel Schnee zu kämpfen, dann bieten sich einstellbare Stabis
    an, oder man hängt sie aus (eine Seite reicht). Ich bin im vorigen Auto im Sommer
    meist hart gefahren, im Winter immer "weich". Leider sind dummerweise für den
    E90 keine einstellbaren Stabis zu haben, soweit ich das blicke. Der 15er Eibach an
    der HA wird aber kein Problem sein, und den 20er H&R kann man in einem solchen
    Sonderfall wie gesagt immer noch aushängen.


    Ich würde mir dann aber was ganz anderes überlegen - eine echte Sperre.


    Noch ein ebenfalls verschmerzbarer "Nachteil" härterer Stabilisatoren, den ich
    nur der Vollständigkeit halber erwähne: Ist die Fahrbahn uneben und wechselt
    etwas heftiger mal von "nach links geneigt" zu "nach rechts geneigt", dann wird
    ein straff gefedertes und/oder mit dicken Stabis bestücktes Auto diese Neigung
    "kopieren", jedenfalls stärker als eines mit weichen Stabis. Je höher man sitzt,
    umso stärker spürt man das. Klar, die Köpfe der Insassen machen ja dann "mehr
    Weg". Dummerweise müssen aus Fahrsicherheitsgründen gerade SUV sehr dicke
    Stabis besitzen (ein X5 oder Cayenne haben oft im die 40 mm dicke Stabis). Klar,
    man sitzt dort hoch, der Schwerpunkt ist ebenfalls hoch und die Stabis sind sehr
    stramm. Wer solche Autos öfter fährt, der kennt den Effekt.


    Sollte jemand das als wirklich negativ ansehen, dann dürfte er aber erst recht
    keinen X1 oder X3 kaufen, bei denen ist das ausgeprägter als bei einem E90 mit
    M3-Stabis.


    Der Komfort auf langen Bodenwellen, wie man das bspw. bei hohem Autobahn-
    tempo hat, wird dagegen durch die Stabis überhaupt nicht beeinträchtigt.
    Solange die Räder einer Achse ohnehin gemeinsam einfedern bewegen sich die
    Stabis einfach im Ganzen mit, werden aber nicht in sich verdreht und somit
    auch nicht belastet.
    Ein Stabilisator ist immer nur dann wirksam, wenn links und rechts was unter-
    schiedliches passiert, sei es durch Unebenheiten, oder eben bei Kurvenfahrt.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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    Einmal editiert, zuletzt von the bruce ()

  • Wunderbar, besten Dank für die Infos! Eine echte Sperre steht ohnehin schon auf meiner Wunschliste. Sie hat das Rennen gegen eine xDrive Variante recht eindeutig gewonnen :thumbsup:
    Die Stabis kann man aushängen, da hast du definitiv Recht & das hatte ich nicht bedacht! Klingt damit nach einem recht "gefahrlosen" Experiment was die Wintertauglichkeit angeht.



    Markus: Daß der Grenzbereich eher eine theoretische Größe sein wird dachte ich mir auch schon, ja. "Spaß" hat man normal ja schon lange bevor es quietscht und man sich kümmerlich eindreht ;)


    Bisher bin ich leider des öfteren recht stramm über das Ziel hinaus geschossen und frage daher lieber einmal öfter nach. Mit Gewinde, Fahrwerksbuchsen und evtl. Domstrebe ist zwar flott das Handling nachgewürzt, auf der anderen Seite holt man sich aber auch schnell einen Sack neuer Probleme ins Haus. Das möchte ich gern vermeiden, die Zeit der Winterautos ist vorbei!

  • Preis ?
    Pn ?


    Kein Interesse?


    Das was the_bruce schreibt ist (natürlich ;) ) auch wahr, es gibt hinsichtlich Stabis 2 Lager. Die einen fahren komplett ohne, geht natürlich nur bei ausreichend gutem/harten/verstellbaren Fahrwerk, die anderen wollen minimale Wankneigung und damit ggf. bessere Kontrollierbarkeit. Nur weil das Auto schnell "kann" muss sich der Fahrer das noch lange nicht trauen. Gutes Beispiel: Skoda Octavia 2, neigt sich wie ein Schiff aber wenn einem das nichts ausmacht ist man damit trotzdem sehr schnell in der Kurve.

  • Sehr interessantes Thema! :thumbsup:


    Mich würden nochmal folgende Aspekte interessieren:
    Von der Teienummer her unterschedien sich der M3 Stabi und der M-Technik-Stabi ja,
    nehme ich nun richtig an, dass es sich beim M3 Stabi um kein hohle Bauweise handelt und daher der Unterschied begründet ist?


    Zum Thema Aktivlenkung:
    Ich hatte auch mal Kontakt zu H&R und nach der technischen Begründung für den Ausschluss der Fahrzeuge mit Aktivlenkung gefragt,
    aber leider kam als Antwort nur, dass die Stabis an solchen Fahrzeugen nicht getestet wurden und die diese deshalb nicht bedenkenlos dafür freigeben können.
    Kann hier vielleicht jemand aus technischer Sicht Gründe gegen stärkere Stabis an einem Aktivlenkfahrzeug liefern?
    Oder eben auch begründen warum es unbedenklich sein sollte?

  • Da musst du mal suchen. Das Thema M3-Stabis hatten wir hier schon mehrfach.**
    Letztlich aber vielleicht auch nicht mit gesicherten Angaben, weil es aus ETK nicht
    hervor geht, kaum einer sich alle Stabis bestellt und sie vergleicht bzw. mal auf die
    Waage legt. Sollte der Außendurchmesser aber identisch sein, die TN aber nicht,
    dann kann das durchaus daran liegen, dass sich die Wandstärken von Rohrstabis
    unterscheiden oder sogar einer massiv ist, wie es üblicherweise auch die von H&R
    und Eibach sind.
    Wie es bei der Aktivlenkung aussieht weiß ich nicht. Der Arbeitsaufwand an der VA
    ist aber recht überschaubar. Da könnte man das kleine Risiko eingehen einfach den
    M3-Stabi zu bestellen und den Einbau zu versuchen. Nachdem der Originale draußen
    ist, kann man ja beide neben- oder übereinander legen und dabei vergleichen, ob
    Verlauf und Krümmung einigermaßen identisch sind. Passt das weitgehend, dann
    baut man ihn ein und prüft die Freigängigkeit, sind beide offensichtlich stark unter-
    schiedlich, dann gibt man ihn zurück oder vertickt ihn hier im Forum.
    Toll wäre es natürlich, bei dieser Gelegenheit beide mal zu wiegen und uns nicht
    dumm sterben zu lassen.


    ** bspw:
    Einbau M3-Fahrwerkskomponenten (Stabilisatoren, Querlenker,Zugstrebe, Führungslenker, Gummilager) in E90 335i - Erfahrungsbericht Alpina_B3_Lux

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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