Diskussionsthread zur Leistungssteigerung von Diesel - und Benzinmotoren der E90 Reihe

  • Eigentlich bin ich von dem "ich will mein Auto auch chippen lassen" - Gedanken gänzlich weg. :thumbdown:
    Warum?


    Nun, da wollte ich mir als Newbie mal ne "Box" reinhängen, eine von RaceChip oder von TuningKit oder auch teurere bis 200,00 €. Und dann höre und lese ich in den Fach-/User-/Pro-Foren, dass diese Boxen absoluter Müll sind, eigentlich nur nen Gehäuse mit nem Widerstand, der den Einspritzdruck erhöht und sinnvolles "echtes" Chiptuning für 100,00 € - 150,00 € gar nicht und überhaupt möglich ist ! :(


    Die Hersteller von RaceChip und Tuningkit meinten aber in einer Mail an mich, dass Sie u.a. durch diese hochtechnologische Box samt - immer wieder optimierten Files (gibt wohl verschiedene Datenstände...) - Einspritzdruck, Ladedruck (+0,2 bar), Einspritzmenge usw über diese BOX anpassen und die Schutzprogramme nicht umgangen werden, da erst "nach dem" Sensor abgegriffen oder so... Also im Endeffekt wohl nicht nur Einspritzmenge erhöht und gut ist, sondern schon mehr gemacht wird - außer man belügt mich vorsätzlich, das kann ich halt nicht beweisen, haben hier ja wohl leider leider keinen Programmierer oder Techniker von Tuningkit oder RACECHIP hier im Forum, oder? 8o


    Na gut....ich hab das eingesehen, dass es wohl ein großer Unterschied sein muss, ob ich mir jetzt eine "Universal-Box" für 100-200 Euro (wenn auch speziell ausgewählt für meinen e90,m 320d, LCI, 177 PS, DPF, Automatik) reinhänge oder ich eine "professionelle individuelle Kennfeldoptimierung programmieren lasse und das bei einem Preis von ca. 500-950 €. Nur macht der hohe Preisunterschied wirklich Sinn? ?(


    Aber was ich jetzt über die letzten 100 Seiten und auch in anderen "nüchternen (ernsthaften)" Foren entnommen habe, kann ich mir selbst bei einem renommierten Unternehmen wie XYZ nicht sicher sein, dass hier kein Schmu getrieben wird und mir einfach vom Fileserver ein - vor vielleicht 3-4-5 Jahren optimierten Standardfile - aufs Steuergerät gezogen wird, unabhängig dessen, was mein Motor leistet, wie er reagiert, wo die Tolleranzen sind und mir hier dann nicht "individuell" etwas angepasst wird, sondern wie ein BIOS Update am Computer ich mir ein Standard-File ziehe und dies einfach flashe....fertig...geht. Gute Fahrt! :thumbsup:


    Und dafür - dass ich dann ein Standard-File bekomme, welches eigentlich dann auch auf so ner BOX drauf ist.... bis zu 950 Euro blechen soll? Nö. :fail::fk:


    Sorry, ist mir halt "Leut verarscht".
    Die eine Tuning-Werkstatt meinte, die hätten da einen der 8 besten Tuning-Kennfeld-Optimierer an der Hand in Deutschland, die würden den ganzen Tag nichts anderes machen, wie nur zu "optimieren". Kostenpunkt 660,00 €. DAS wäre wirklich gutes Tuning, nicht wie "die anderen...". (Die anderen... 8) )


    Wie soll das ablaufen?
    Der Meister steckt nen Gerät dran, liest irgendwie die File die auf meinem Serien-BMW drauf ist aus, speichert die ab, schickt die zum "Tuning-Programmierer", der wiederum innerhalb von 1-2 Std. das "optimierte" File zurückschickt und das File dann wiederum bei mir eingelesen wird.
    Dieser Tuning-Programmierer weiß doch von meinem Auto rein gar nix. Wie verhält sich das Fahrzeug bei 2000 u/min? Leistungsprüfstand vorher? Fehlanzeige ! Was will jemand denn optimieren, der den Zustand meines Fahrzeugs und des Motors gar nicht weiß? :evil:


    Andererseits bei den Boxen wiederum von Tuningkit und Co. denk ich mir halt, dass das nix für mich ist, weil sich der Hersteller mit seiner Aussage schon ins Abseits geschossen hat, nämlich:


    "...ist 1 File für mehrere Motoren ja zuständig. Ein 316d hat mittlerweile 2 Liter Hubraum und ein 320d auch, folglich sind es alles 2 Liter Motoren und da kann man die Box in einen 316d hängen und in einen 320d....." *FAIL* !!! Ganz gruselige Vorstellung !


    Und dann meinte ich, ob's da nicht nen Unterschied wegen des Chiptunings gibt, zwischen "DPF JA / DPF NEIN" und "automatik / Schaltgetriebe Hand" ?
    Antwort des Herstellers/Händlers: "die sind schon serienmäßig optimal eingestellt, da müssen sie nix mehr machen, das mit DPF und Automatik ist immer berücksichtigt. *SOSO....* :fk:



    Ich mein halt, dass ich früher zu den "ich bau mir meine Computer selber- Zeiten" noch voll im Gange überall waren - ich mir ab und zu irgendwelche Boards mit BIOS-Updates zerschossen habe. Oder das ganze Gedöns mit dem Übertakten von Computern, mal 5% mal 10% mehr.
    Das war schon prima! :thumbsup:
    NUR: !!!
    Immer wieder mal das Problem, dass ab und an die Kiste abgeschmiert ist, mal im Sommer bei XX Temperaturen, mal bei massiven Anforderungen von Spielen.


    Kein Problem, ein kleines Übel, wenn man einfach den Rechner neu startet, aber bei so einem "optimierten" File?
    Von jemanden, der das Auto noch nie gefahren ist?
    Der überhaupt nicht weiß, wie sich das Auto verhält (jedes einzelne Fahrzeug, nicht die Serie e90...) und so jemand "pfuscht" dann im Motorenmanagement rum? Gruuseliger Gedanke.


    Klar, ich habe keine Ahnung, das sag ich auch immer dazu. Ich habe nur 1x einen Wagen chippen lassen, meinen alten BMW E30 320is zu Zeiten um 1995 in dem Dreh mit einem Austausch des "Chips", noch echte 8 beinige EEPROM's, Steuergerät aufgeschraubt, alter Chip rausghebelt leicht mit nem Schlitzschraubendreher, neuer rein in richtiger Richtung mit dem Halbmond nach oben/unten, steuergerät wieder verschraubt und gut und prima. Und der Tuner hatte auch nen EEPROM Lese- und Schreibgerät und hat da wirklich in so Diagrammen irgendwelche Sachen verstellt und Kurven usw..
    War nen Benziner, hatte danach noch bessere Leistung, aber waren eben auch nur beim Chip 8-11 PS so in dem Dreh.


    Mich bedrückt es halt, dass annähernd jeder Händler/Tuner/Hersteller von sich behauptet, ER würde das BESTE machen, ER hätte die geheimen, verborgenen, Spitzen-Tuning-Programmierer (nur 8 Leute Deutschlandweit die das professionell Tag für Tag machen) unter seinen Fittichen, ER hätte das Know-How, das wirklich perfekteste Timing und die perfekteste Abstimmung für meinen Wagen zu finden --- unabhängig was ich überhaupt für ein Fahrer bin. Bin ich ein Rennfahrer? Weiß er nicht..... Bin ich ein Fahrer, der gelegentlich etwas mehr Vortrieb braucht bem Überholen? Weiß er nicht.... Weiß er sonst etwas über meinen Fahrstil? Nö....Bin ich eher an Höchstgeschwindigkeit interessiert oder doch eher an Beschleunigung? Oder kommt es mir in 1. Linie nicht sogar ganz allein auf einen niedrigeren Verbrauch an? Weiß er nicht....er programmiert mir (das wäre die Wunschvorstellung) das optimum an Performance und Wirtschaftlichkeit ODER er kopiert mir einfach - nachdem er sich 5 Kaffees gezogen hat und 10 Kippen geraucht hat (nach 1,5 Std....) dann einfach nen Standard-File, was für andere 20 Wägen noch einsetzbar sind!
    Möchte ich noch weitere Tuning-Maßnahmen machen lassen wie Luftfilter, Ladeluftkühler oder habe ich dies bereits gemacht? Weiß er nicht.....


    Selbst von so "tollen großen Marken" wie SKN, Schnitzer, DS-Motorsport, Wimmer, ecs, BHP...kann ich nicht viel halten, hier belabert man mich als interessierten Kunden halt am Telefon so, als ob ich einen Anzug von der Stange kaufen würde. Kleidergröße? M....haben wir....hier...verbaut...viel Spaß!
    Brauchen Sie sich keine Gedanken machen, das ist schnell eingebaut und bringt super Mehrleistung....verbraucht der dann weniger? >>>>> MÖGLICH <<<< ....sind bis zu 2 Liter / 100km.
    Ich meine....möglich isses auch, dass morgen die Welt unter geht. Möglich ist es auch, dass ich morgen sterbe und tot umfalle....etwas krass ausgedrückt, aber MÖGLICH ist das alles.


    Anstatt mir wirklich aufzuzeigen und zu erklären in etwa wie in meinem Wunschdenken wie folgt...:


    "hallo Herr X, also wir fahren ihr Fahrzeug hier in unserem Unternehmen auf einen unserer zertifzierten und jährlich TÜV-geprüften Leistungsprüfstände, dort fahren wir in unterschiedlichen Gängen und in unterschiedlichen Drehzahlen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten über eine unterschiedliche Fahrtstrecke, lesen danach die Motorsteuerelektronik aus, drucken Ihnen das "vorher" Leistungsdiagramm aus und geben dies unseren hier örtlich vorhandenen Programmierer, nämlich Herrn Hubert Fritz oder Herrn Egon Balder (finger zeig auf die Leute), die dann innerhalb von 60-90 Minuten ihr jetzt vorhandenes Motorsteuerprogramm analysieren und - in normalem Rahmen der Art und Weise so "optimieren", dass sie mit dem dann eingespielten File/Rom lange Spaß am Fahren haben und keine Schutzschaltung/Schutzprogramme umgangen werden.


    Danach macht der Händler wieder selbiges Prozedere wie beim "Ist-Zustand" und zeigt mir anhand der Diagramme das vorher und nachher resultat. :thumbsup::thumbsup::thumbsup:


    SO wäre das super, SO würde ich mir das wünschen, aber nicht hoppla di hopp...wir schicken per Mail das File "wohin", bekommen das in 1-2 STd. wieder und dann spielen wir das in ihr Fahrzeug ein und gut is ODER bauen sie diese BMW e90 für 2 Liter Hubraum TUNINGBOX bei sich ein und viel Spaß...Variante.


    Ich will schon mehr Leistung, insbesondere wo ich jetzt Diesel fahre und jeder der bisher das hat machen lassen, würde es wieder tun, nur zu Lasten was? Ist das Getriebe fürs chiptuning ausgelegt? Muss ich dann 2x im Jahr Ölwechsel machen? Wie verhält sich das chippen im Winter bei starken Minust-Temps? usw usw usw....


    BOX vs. "kennfeldoptimierung"....99,00 € vs. 700,00 €, beides Händler....


    so sehe ich das halt mit den Problemen


    Und mir wurde ganz schlecht, als letztens ein Felgen-Tuning-Fuzzi meinte, er würde auch Chiptuning anbieten für den BMW meiner Freundin (116d 1999cm³). Sie hätte ja jetzt 115 PS, also auf 180 PS wäre kein Problem! *SCHOCK*


    Wie schon ein User hier vor mir postete: Irgendwie ist jeder Tuner besser, der mehr Leistung freigibt. Im Netz werben alle mit "20 PS mehr, 30 PS, 40 PS...und wer 40 PS dann anbietet, ist der Beste.... blöder Gedanke, möchte ich meinen e90 doch schon gerne noch 100-200k fahren, weil voll zufrieden und ich den noch immer sehr sexy und geil finde vom Aussehen wie am 1. Tag!


    Könnt ihr mich da bissi verstehen?

    Ich komme aus schweinfurt/ Unterfranken

  • So jetzt ist meiner auch gechippt :)
    207PS 410NM Fahrt zum Chip Tuner 100-200 DS 27 sek Fahrt nach dem Chip 100-200km/h DS 19 sek


    Die Info ist ja sehr viel wert. Tuner? kosten? Serien DPF noch drin?


  • von anfang bis ende. selbst das "abstimmen" aufm prüfstand halte ich mittlerweile für murks :whistling:

  • um Silverhead zu antworten:


    Unbestritten ist das PPK von BMW "gut", d.h. es gibt keine Probleme obwohl der DPF drin ist. Will man "mehr" wird es natürlich interessant. PPK ist 0815-File wird einfach aufgespielt. Vorher war die Software doch auch vom Band, jeder N47D20C hat Stand heute die gleiche Software drauf. Warum man beim Tuning OHNE HARDWAREÄNDERUNG (wichtig, denn dann muss man wirklich abstimmen), individuell was abstimmen soll verstehe ich wirklich nicht. Richtig ist: der Wagen sollte vorm Tuning 100% in Ordnung sein, alle Sensoren sollten funktionieren usw. Das sollte man am besten selbst checken, da kann man ja z.B. zu einem ADAC Leistungsprüfstand gehen. Wenn ein Tuner einen Prüfstand hat dann i.d.R. als Werbemaßnahme. Hier im Forum ist gefühlt jedes 2. Diagramm Mist weil die Werte 1. nur nach dem Tuning und 2. nach Norm korrigiert sind (was bei Turbomotoren keinen Sinn macht -> außer eine höhere Zahl am Ende). Und der Tuner weiß ja was er als Einspritzmenge+Ladedruck programmiert und wenn die Hardware passt (Logfahrt reicht da) liefert der Motor die Leistung auch.


    Wenn man z.B. den Turbo upgraded, die AG "erleichtert" usw. dann müsste man tatsächlich abstimmen, VTG-Ansteuerung an den niedrigeren Abgasdruck anpassen etc. Mir ist KEIN Tuner bekannt der das macht. Wenn mans nicht macht, dann verschenkt man oder riskiert im schlimmeren Fall einen Turboschaden.


    Das Thema Ecotuning wird hier auch kontrovers diskutiert, Fakt ist mit AGR Abschalten, Spritzbeginne vorziehen usw. kann man eine Einsparung erreichen bei Teillast und zwar Nachtankverbrauch. Wenn der BC nach dem Tuning zu wenig anzeigt, ist das übrigens auch ein Indiz für schlechtes Tuning.


    Um Blackfrosch zu zitieren: Wer nichts weiß, muss alles glauben - und das ist genau der Punkt.

  • Silverhead


    Man kann es auch übertreiben. Was und wie ich fahre bestimmt bei mir der Fahrer respektive ich und nicht der Tuner. Eine Kennfeldoptimierung bei einem Tuner auf den persönlichen Fahrstil? Davon habe ich noch nie gehört. Jeder vernünftige Tuner wird bemüht sein das der Motor in jeder Drehzahl gut geht. Eventuell berücksichtigend ob das Getriebe das auch mitmacht.
    Ich habe alle meine Fahrzeuge Tunen lassen. Diesel und Benziner. Und auch meine Freunde, bei niemanden hat es Probleme gegeben die auf schlechtes Tuning zurück zu führen wären.
    Mein derzeitiges Auto wurde vor rund 60000km Optimiert damals 137000km auf dem Buckel und Null Probleme und auch kein Mehrverbrauch.
    So lange es kein Hinterhoftuning ist muss man sich meiner Meinung nach keine sorgen machen.
    Vernünftiger Umgang mit dem Fahrzeug vorausgesetzt. Morden kann man jedes Fahrzeug, dazu braucht es kein Tuning.
    lg

  • Silverhead,


    ich kann dich sehr gut verstehen, aber das Kernproblem hast du leider nicht so ganz getroffen.


    - Das "Ottonormalstandardtuningfile" kann ganz wunderbar funktionieren (siehe PPK). Der Motor hat zwar gewisse Toleranzen, aber die werden erst dann wirklich interessant, wenn ich mein Triebwerk wirklich knallhart "bis auf Kante nähe" - was ich aber tunlichst lassen sollte, solche Spiele treibt man wirklich nur Rennsport, wo Langlaufleistung eher Sekundär ist. Ausspruch eines mir bekannten Motorsporttechnikers: "Ein Renn-Benziner, der nicht ab und zu klopft, verschenkt Reserven und wertvolle Sekunden". Dauerhaft klopfen sollte er natürlich auch nicht, aber das versteht sich von selbst.
    Das heißt, weill ich wirklich ein "alles-was-geht-Setup" komme ich um größeren Aufwand nicht umher. Reicht aber ein gut verträgliches Leistungsplus, ist das Standardfile meist schon ok.


    - Tuningboxen waren früher wirklich nur simple Widerstände im Plastikkästchen. Mittlerweile gibt man sich durchaus mehr Mühe, greift sich zusätzlich irgendwo ein Drehzahlsignal ab und baut wirklich ein Kennfeld in die Box ein. Dennoch ist man sehr eingeschränkt in den manipulierbaren Werten - eben nur diese, welche über Onboard-Sensorik geregelt werden (Druck, Temperatur, Menge). Das kann global gesehen durchaus gut funktionieren - hängt aber von der Qualität des Kennfeldes ab. Im Notlauf wird meist auf Sensorwerte verzichtet, daher ist die Box damit auch meistens (!) out of order. Klemmt die Box aber z.B. zwischen den Einspritzventilen und MSG, greift sie auch in den Notlauf ein.


    - Der N47 hat von Werk aus durchaus etwas Luft nach oben, was aber definitiv NICHT mehr üblich ist. Das PPK wurde hier von Werk aus eingeplant, da sich dadurch nochmal Geld verdienen lässt - wobei es auch hier NICHT ohne größeren LLK geht! Heutzutage werden viele Motoren hardwaremäßig für die jeweilige Leistungsstufe angepasst ausgeliefert, schlicht aus Kostengründen. Das PPK begrenzt den N47 jedoch auch weiterhin in vielen Bereichen massiv, um nicht über den Bauteilschutz zu gehen.


    - Was leider stimmt: Die meisten Tuner drehen an nur sehr wenig Stellschrauben, um Leistung zu erzeugen. BMW hat für die Applikation seines PPK viele hundert Stunden auf den hauseigenen Motorprüfständen verbracht, da neben der Bauteilebelastung auch die Abgasqualität ein entscheidendes Kriterium ist. Zudem müssen für die Zulassung solche Modifikationen "freigefahren" werden. Das heißt, der Motor durchläuft nochmal seine Dauerlaufprozeduren und wird anschließend penibelst vermessen und auf Schäden kontrolliert - erst dann geht das Teil an den Kunden!
    Ich behaupte einfach mal, dass Abgasqualität und Dauerhaltbarkeit für die meisten "Tuner" völlig irrelevant ist. Wenn der Motor 30.000-50.000km mit seinem Mapping überlebt, ist das völlig ausreichend - dann lassen sich Schäden sehr einfach auf andere Bauteile abwälzen. BMW muss seine Motoren auf deutlich höhere Laufleistungen auslegen, allein schon um des Rufes Willen. Wenn nach 200.000km mit PPK dann doch mal ein Turbolader die Grätsche macht, ist das als durchaus akzeptabel einzustufen.


    - Wenn ein Tuner wirklich motiviert wäre, seine Kennfeldapplikation selbst durchzuführen, bleibt ihm i.d.R. trotzdem nur ein kostengünstiger Rollen-Pst, mit all seinen Nachteilen. Ein echter Motorprüfstand schlägt mit mehreren Millionen €uro zu Buche, allein für Öl- und Kühlwasserkonditionierung, Messtechnik, Applikationssystemen, Aufnahmen, Bremsen, etc. Das wird KEIN kleiner Tuner stemmen können. Schaut euch mal im Motorsportbereich um, was 10-20PS mehr am Rennmotor kosten, davon kann man nicht selten nochmal einen E92 kaufen :P
    Schlussendlich bleibt einem kleinen Tuner also fast nichts anderes übrig, als mit "Hausmittelchen" Leistung zu erzeugen - und das sind nunmal schnelle Modifkationen an Einspritzmenge/-zeit/-zeitpunkt und Ladedruck. Wenn der Motor am Ende dann 20-30% mehr "drückt" und nicht gleich seine Pleuel auf die Straße kotzt, dann reicht das und man kann das File für mehrere 100€ an seine Kunden verkaufen. Wenn der Tuner es dann noch ernst meint, misst er u.U. noch die Abgastemperaturen bei Volllast, beobachtet den Ladedruckaufbau, um Überschwinger zu vermeiden, prüft die Druckverhältnisse im Abgassystem und misst die Abgaswerte und Trübung. Aber da sind wir wieder bei den Kosten: Gute Messtechnik ist teuer, schweineteuer!


    Ich traue den "großen" OEM-nahen-Tunern noch am ehesten zu, sich auch das Ergebnis ihres Kennfeldes genau zu Gemüt zu führen. Dass das aber nicht für 500-800€ nicht machbar ist, sollte jedem einleuchten...


    Gruß
    Helge

  • Eine Kennfeldoptimierung bei einem Tuner auf den persönlichen Fahrstil? Davon habe ich noch nie gehört. Jeder vernünftige Tuner wird bemüht sein das der Motor in jeder Drehzahl gut geht. Eventuell berücksichtigend ob das Getriebe das auch mitmacht.


    Man kann zB.: das Ansprechverhalten des Motors durch geänderte VTG-Ansteuerung / Ladedruck bei Teillast beeinflussen. Das ganze hat Auswirkungen auf den Verbrauch bei konstanter Fahrt. Daher kann der Fahrer schon sagen, ob er auf der Nordschleife Sekunden schindet, oder lange Strecken sparsam fährt, aber mehr Dampf beim Überholen haben will.

    Ich behaupte einfach mal, dass Abgasqualität und Dauerhaltbarkeit für die meisten "Tuner" völlig irrelevant ist. Wenn der Motor 30.000-50.000km mit seinem Mapping überlebt, ist das völlig ausreichend - dann lassen sich Schäden sehr einfach auf andere Bauteile abwälzen.


    +1 wobei man bei der Abgasqualität sagen muss, das 0815 Standardtuning im abgasrelevanten Bereich meistens keine Änderung vornimmt. Es sei denn AGR off wird vorgenommen.
    Ansonsten ist selbst dem OEM das Abgas bei Vollgas "egal" natürlich Lambda-Werte mager genug, (Diesel!) damit Abgastemp und Ruß passt.

    Schlussendlich bleibt einem kleinen Tuner also fast nichts anderes übrig, als mit "Hausmittelchen" Leistung zu erzeugen - und das sind nunmal schnelle Modifkationen an Einspritzmenge/-zeit/-zeitpunkt und Ladedruck.


    Das Hauptaugenmerk dieses Satzes heißt SCHNELL - denn einen anderen Weg als Einspritzmenge/Zeit/Punkt / Ladedruck anzupassen hat auch BMW nicht^^

    Wenn der Motor am Ende dann 20-30% mehr "drückt" und nicht gleich seine Pleuel auf die Straße kotzt, dann reicht das und man kann das File für mehrere 100€ an seine Kunden verkaufen.


    So siehts aus, und man sieht, dass es funktioniert ;)

    Wenn der Tuner es dann noch ernst meint, misst er u.U. noch die Abgastemperaturen bei Volllast, beobachtet den Ladedruckaufbau, um Überschwinger zu vermeiden, prüft die Druckverhältnisse im Abgassystem und misst die Abgaswerte und Trübung. Aber da sind wir wieder bei den Kosten: Gute Messtechnik ist teuer, schweineteuer!

    Die modernen Fahrzeuge haben ja schon viele Sensoren verbaut, die man kostenlos nutzen kann. Lambda, Abgastemp, Abgas(Gegendruck), LMM, LD-Sensor, Raildruck usw.

    Ich traue den "großen" OEM-nahen-Tunern noch am ehesten zu, sich auch das Ergebnis ihres Kennfeldes genau zu Gemüt zu führen. Dass das aber nicht für 500-800€ nicht machbar ist, sollte jedem einleuchten...


    Also ich habe keine belastbaren Belege, das zb.: ein ABT-Tuning am VAG-TDI besser ist als ein 400€ 0815 Standardfile, was die üblichen Fehler enthält.



    Und den Tuner, den ihr sucht - habe ich auch nach langer Suche für BMW Diesel nicht gefunden. Denn eigentlich sind die Motoren/Software so komplex, dass man einen bräuchte der z.B.: NUR BMW - Diesel "optimiert". Denn Spezialisten leisten Besonderes. Und wahre Größe heißt auch Unwissenheit eingestehen. Und kein Mensch kann ALLE modernen Motoren ordentlich tunen.
    Und wer es nicht ordentlich kann, der sollte es lassen....

    TDI Wer nichts weiß, muss alles glauben!

  • Man muß sich dann ja auch überlegen, was man noch "obendrauf" haben möchte. Wenn man genug Zeit & Geld investiert kann man sicher für jeden Motor noch verschiedene Fahrerprofile erstellen, wie oben bereits genannt.
    Würde man die Software *exakt* auf den Motor abstimmen, und sich damit entsprechend Zeit nehmen, wären am Ende vermutlich ein paar wenige Pferde und/oder ein minimal niedrigerer Verbrauch möglich.


    Ich behaupte mal, daß man da in den allermeisten Fällen drauf verzichten kann. Außer man fährt Rennen, dann ist das was anderes :)
    Solange der Tuner diese "95%" des Möglichen sauber und ordentlich aufgebaut hat, ohne daß Sensoren, Grenzwerte & gesunder Menschenverstand außer Acht gelassen werden, müsste die Richtung an sich passen.