N52B30 elektrische Wasserpumpe "Wechselintervall"?

  • Das Fahrzeug ist somit 12 Jahre und 130tkm gelaufen und du sprichst von einem Entwicklungsfehler? So Aussage kann nur von jemanden kommen der keine Ahnung von der Entwicklung hat.

    Ja, Entwicklungsfehler. 130tkm sind ca. 2500-3000 Betriebsstunden, also ca. 4 Monate. Im Vergleich mit Industrie-Pumpen ist das so gut wie nichts. Die thermischen Anforderungen sind schwierig, aber seit Jahrzehnten bekannt. 850 € sind umgelegt grob 65 Ct/100km, also ein knapper halber Liter. Ich glaube nicht, dass die das im Mittel eingespart hat. Insofern eine Innovation, die unterm Strich dem Kunden nichts bringt, weil sie nicht konsequent zu Ende gebracht wurde. Aber gut, wie gesagt, das passiert überall, Entwickler sind nicht perfekt. Ansonsten läuft der Motor ja gut (wenn ich den VANOS-Fehler mal ausblende, da er noch auf Garantie ging).


    Was ich nun erhofft bzw. eigentlich (versteckt) gefragt hatte, war, ob die neuen Teile nun verbessert sind. Bessere Materialien, Lager, Toleranzen, Elektronikbauteile, Kühlung, weißderschratwas. Man kann doch als Hersteller dem Kunden nicht das selbe Zeug einbauen wie vor 12 Jahren. Bei Ford oder Dacia vielleicht, aber BMW?
    Bisher jedenfalls habe ich keine Hinweise auf Verbesserung oder ein Bemühen danach wahrgenommen. Schade.


    Passt aber ins Bild, wenn ich mal an den N53 denke, wo die 10. Generation Injektoren immer noch nicht hält, Einspritzpumpe ausfallen (obwohl die Diesel mit viel höheren Drücken funktionieren), dann noch Zündspulen, NOx-Kat+Sensor. Ein Fass ohne Boden. Gut, dass kein Turbo drin, sonst wäre der wohl auch noch fällig. Wofür steht das M bei BMW?
    Das wirklich tragische: Eigentlich ein Super-Motor mit Dampf und wenig Verbrauch. Aber der Ruf durch diese ganzen Fehler nachhaltig ruiniert. Wer kauft solch ein Risiko mit 200tkm und 15 Jahren noch?


    Ist wohl auch Teil einer Unternehmenskultur. Das mag bei VAG noch viel schlimmer sein, aber warum die Leute dort noch was kaufen, ist mir ein Rätsel. Noch grotesker finde ich die Idee, statt dem alten anfälligen Premium-Wagen dann gleich noch einen neuen zu kaufen und den Hersteller auch noch zu belohnen. Sozusagen als Doppelverdiener. Aber da 6-Zylinder aber mittlerweile ohnehin erst ab 300 PS anfangen, die ich nicht brauche, ist der Reiz ohnehin weg. 4-Zylinder gibt's an jeder Ecke, auch gute. Muss aber jeder selbst wissen. Und wenn's Premium sein muss, hat der Stern genug gute Sachen im Programm...

  • Ich habe heute Morgen schon den Kopf geschüttelt....
    -Kann es sein, das du ein klein wenig übertreibst?


    Ich finde es ist durchaus verständlich, dass eine Pumpe nach 100tkm+ /10 Jahren+ mal kaputt gehen kann.
    Meine Pumpe habe ich z.B. vorsorglich getauscht, gerade weil es bekannt ist.
    Gekostet hat mich das Ganze ~350€.


    Und es war auch nötig, weil das Lager auf gutem Wege war sich zu verabschieden.
    ...Solche Sachen halten nunmal nicht ewig.


    Magnetventile sind genau so ein Ding.
    Einmal tauschen und du hast für die nächsten zehn Jahre Ruhe.


    Da kann man bei anderen Teilen/Autos/Motoren nur von träumen!


    ...An deiner Stelle würde ich mir übrigens gar kein Auto mehr kaufen.
    Da gibts noch so viele andere Dinge....
    Stoßdämpfer, Federn, Bremsen, Radlager, Umlenkrollen, Riemen, Rost, Lampen, Knöpfe, Reifen, Kabel,
    ganze Motoren, Verkleidungsteile usw. usw. ...

  • Hallo.


    Meine WaPu hat auch sagenhafte 120tkm gehalten, war noch ein alter Bauteilstand (AI 01). Mein Fahrzeug ist EZ 11/2006


    Die Teile unterliegen einer permanenten Fehlerbehebung auch in laufender Serie und nach dem Defekt im März 2014 habe ich auf eine originale (!!) mit dem seinerzeit höchsten AI 05 getauscht und seitdem ist Ruhe. Von daher würde ich auch empfehlen, wieder ein Originalteil zu verwenden (auch wenns scheißteuer ist), da ich mir nicht sicher bin, ob die Teile im Aftermarket ebenfalls den technischen Überarbeitungen unterliegen. Du bekommst dann auch automatisch den aktuellen AI.
    Erstausrüster der WaPu ist Pierburg.


    Viele Grüße
    Tobias

  • Wenn du Zeit und Muße hast, die aktuellen Entwicklungen an der Teile-Alterungsfront mitzuverfolgen, ist das clever und gut für dich. Ich habe die Zeit und Muße nicht, sondern erwarte ein Alltagsauto, das einfach funktioniert. Damit das reibungslos läuft, habe ich einen Aufpreis bezahlt, um entsprechende Qualität zu bekommen. Sonst hätte ich auch bei Opel bleiben können. Image, Sportlichkeit, 300 PS etc. sind für mich nicht so wichtig (Sixpack-Sound und die klasse Sportsitze z.B. wichtiger). Jeder halt wie er mag.
    Ich habe mich vor 5a ausführlich informiert und einiges gelesen über die üblichen Hydrostößel, Ölverbrauch etc., ansonsten "robuster Motor". Von der Pumpe habe ich da nichts gelesen. Sonst wär's wahrscheinlich doch ein W204 mit diesem unsäglich hässlichen Vor-Mopf-Cockpit geworden. Nun, das ist Spekulation und hinterher ist man immer schlauer. (Hydrostößel-Klappern und hohen Ölverbrauch hat er nicht, ist EZ 12/2006).
    Jedenfalls habe ich aber nicht den Eindruck, dass die Qualität in allen Punkten so ist, wie sie sein sollte. Und wenn ich mit einem Ausfall, der den ganzen Motor killen kann, irgendwo in der Prärie liegen bleibe, ist das was anderes als bei fertigen Stoßdämpfern, lärmenden Radlagern, ausgefallenen Navis oder ähnlichen Befindlichkeiten. Und das zweimal in 60 tkm. Was ist daran zu verharmlosen? Abgesehen davon ist es als Pendler auf dem Lande einfach was anderes, wenn die Karre in der kleinen BMW-Werkstatt jetzt und sofort irgendwie in den vollen Terminplan reingeschoben werden muss, als wenn ich nächste Woche in die Großstadt-Niederlassung will.
    Dass du 100tkm bei einer solchen Pumpe akzeptierst, erstaunt mich; da bist du schnell zufrieden (bei einer Heizungspumpe zuhause wärst du es sicher nicht). Das können mechanische Pumpen für den halben Preis seit Jahrzehnten. Und die werden dann regulär vorsorglich bei Wartungen mit ausgetauscht. Da muss ich mich nicht über 1,5h für 15km im Schleichtempo in 8 Etappen nach Hause zittern, mit fast permanent leuchtender Warnlampe und - als Krönung - bekanntermaßen fehlender Temperaturanzeige. Immer mit der Angst, ob noch 4000 € für 'nen neuen Motor wegen Hitzeschaden bei 30° Außentemperatur hinterher kommen. Und den ganzen privaten Zusatzärger habe ich dann auch nicht.
    Wenn so ein Lager so oft vorzeitig den Geist aufgibt, war es doch wohl falsch ausgelegt. Zu schwach, nicht korrosionsbeständig, nicht temperaturfest, unzureichend gedichtet, schlechte Passungen zur Welle - was auch immer. Solche Teile gibt in endlos vielen Varianten für alle erdenklichen Einsatzzwecke in beliebigen Stückzahlen für wenig Geld in konstanter hoher Qualität. Von Schaeffler, SKF..., bei Ford die gleichen wie bei BMW. Man kann alles auf hohe Lebensdauern konstruieren, man muss es nur wollen und der Kunde muss es kaufen (wollen). Und wenn's im ersten Wurf noch nicht reicht, kann man durchaus nachbessern bei den Ersatzteilen.

    Die Teile unterliegen einer permanenten Fehlerbehebung auch in laufender Serie und nach dem Defekt im März 2014 habe ich auf eine originale (!!) mit dem seinerzeit höchsten AI 05 getauscht und seitdem ist Ruhe. Von daher würde ich auch empfehlen, wieder ein Originalteil zu verwenden (auch wenns scheißteuer ist), da ich mir nicht sicher bin, ob die Teile im Aftermarket ebenfalls den technischen Überarbeitungen unterliegen. Du bekommst dann auch automatisch den aktuellen AI.

    Hallo Tobias, danke für die Infos, genau das habe ich wissen wollen. Ein Originalteil ist es. Hoffentlich läuft's nun besser, oder der nächste Ausfall kommt wenigstens im Winter und kündigt sich über die kaputte Heizung halbwegs an.



    Ich denke, das ist ein guter Abschluss hier, zumindest aus meiner Sicht. Ich wollte hier niemandem seinen Wagen madig machen. Manches habe ich wohl etwas giftig und maulig geschrieben. Sorry und danke in die Runde!!!

  • Die thermischen Anforderungen sind schwierig, aber seit Jahrzehnten bekannt. 850 € sind umgelegt grob 65 Ct/100km, also ein knapper halber Liter. Ich glaube nicht, dass die das im Mittel eingespart hat. Insofern eine Innovation, die unterm Strich dem Kunden nichts bringt, weil sie nicht konsequent zu Ende gebracht wurde.

    Du hast das jetzt auch nicht zu Ende gedacht. Bei der Verbrauchsreduzierung geht es um mehr als deine Statistik oder Tankrechnung. Ich sage mal "Flottenverbrauch" und "CO2 Emissionen", dann müsste es eigentlich einleuchten...


    erwarte ein Alltagsauto, das einfach funktioniert.

    Und im Schnitt alle 100 Tkm eine Pumpe tauschen ist für dich nicht mehr alltagstauglich? Wie ist das bei anderen Autos mit Zahnriemen? Bremsen? Reifen? Bekommst du das auch nicht im Alltag unter? Was hast du früher gemacht, als die Autos mit 120 Tkm mal einfach fertig waren?


    Ja, kauf dir nen C204. Die haben (da Premium) nämlich überhaupt keine Probleme. Oder einen hochgelobten Japaner.


    Viel Spaß.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Bei der Verbrauchsreduzierung geht es um mehr als deine Statistik oder Tankrechnung. Ich sage mal "Flottenverbrauch" und "CO2 Emissionen"

    Schon klar. Es ist ja auch gut, dass den Ingenieuren immer noch sinnvolle Dinge zum Spritverbrauch einfallen. Wenn das dann langfristig hält und noch Kohle einspart, gibt's doch nur Gewinner im Spiel. Was wären die N53-Motoren legendär, wenn sie so viele/wenige Defekte hätten wie die N52. Aber nein, alles darf jetzt beim Kunden reifen, über Jahre, auf seinem Rücken. Vielleicht bekommt er sogar mal "Kulanz". Diesen gütigen Akt der Gnade, die ein weiser, herzensguter Mensch in der Zentrale dem zur Dankbarkeit verpflichteten Kunden gewährt. Zumindest, sofern der Kunde leider keine Fehler gemacht hat und sich auch nicht anmaßt, sein Premium-Automobil unnötig lange zu nutzen.

    Und im Schnitt alle 100 Tkm eine Pumpe tauschen ist für dich nicht mehr alltagstauglich? Wie ist das bei anderen Autos mit Zahnriemen? Bremsen? Reifen? Bekommst du das auch nicht im Alltag unter? Was hast du früher gemacht, als die Autos mit 120 Tkm mal einfach fertig waren?

    Lies dir meinen vorletzten Absatz durch. Da steht, wie sich der ungeplanter Ausfall dieser Pumpe vom entspannt-geplanten Wechseln von verschleißenden Reifen oder Bremsen unterscheidet. Wegen Zahnriemenwechsels habe ich noch nie wichtige Termine verpasst.
    Mein Vater hat schon vor 40a mit seinem 2002 und dann E21 Laufleistungen von deutlich über 200 tkm geschafft. Fertig waren die dann wegen Rosts. 120tkm sind doch heute ein Lacher, mit früher gar nicht zu vergleichen.

  • Ich möchte noch anmerken, dass sich der Ausfall der WaPu "ankündigt" mit Fehlermeldung im Kombi das die Motortemp. zu hoch ist. Du hast nicht gleich einen kapitalen Motorschaden wenn die Pumpe klemmt oder nicht mehr läuft. Deswegen gibt es ja diese Warnmeldungen. Man sollte dann halt so wenig Last wie möglich drauf geben und zum nächstmöglichen Zeitpunkt rechts ran fahren. Thats it.


    Sowas passiert immer dann, wenn mans nicht gebrauchen kann, aber so ist es mit einem Reifenschaden, einem Wildunfall oder einem normalen Verkehrsunfall halt auch. Ich bin immer noch der Meinung das die Preiskategorie BMW Premium (oder auch der W204) nicht passend sind für deinen Geldbeutel.


    Und von wegen 120tkm sind ein lacher....es gibt genügend Marken für die die "Lebensdauer" eines Fahrzeugs bei 100-150tkm endet. Alles darüber hinaus ist BONUS. Es wird alles genau so knapp ausgelegt und entwickelt das es die geplante Lebensdauer überlebt, sonst würde ja niemand mehr nen neues Auto kaufen.

  • Ja, der Motor ist nicht gleich tot. Es gibt ja auch noch die Unterscheidung zwischen gelb und rot. Ich war in dem Moment halt nicht besonders entspannt und fand es insgesamt schwer einzuschätzen. :)
    Leisten kann ich mir den 325 schon. Der reicht mir in jeder Hinsicht gut aus, und das Thema Auto ist mir persönlich nicht wichtig genug, noch mehr Geld dafür auszugeben, auch wenn ich's könnte.
    Das mit der Lebensdauerauslegung ist in der Tat ein interessanter Punkt. Das gelingt mit den heutigen Methoden schon präziser, die Sicherheitsreserven (oder Angstzuschläge) sind sicher kleiner geworden.
    Allerdings wird der Fahrzeugbestand ja seit langer Zeit immer noch älter, momentan jedes Jahr plus ein Zehntel. Jetzt bereits über 9a. Schlecht für's Geschäft.
    Aber wenn die Hersteller das nicht von sich aus in den Griff hinkriegen, wird unsere liebe Politik sicher mal gerne in ihren reichen Fundus schwachsinniger Vorgaben greifen und die armen Hersteller gern stützen. Die Abgasvorschriften sind da sicher weiterhin der heißeste Kandidat, noch vor CO2, Abwrackprämie, Steuern und Maut. Unsozial bis zum Abwinken, aber immer zur Rettung des Weltklimas. Bin gespannt... </offtopic>

  • Ja, Entwicklungsfehler. 130tkm sind ca. 2500-3000 Betriebsstunden, also ca. 4 Monate. Im Vergleich mit Industrie-Pumpen ist das so gut wie nichts. Die thermischen Anforderungen sind schwierig, aber seit Jahrzehnten bekannt. 850 € sind umgelegt grob 65 Ct/100km, also ein knapper halber Liter. Ich glaube nicht, dass die das im Mittel eingespart hat. Insofern eine Innovation, die unterm Strich dem Kunden nichts bringt, weil sie nicht konsequent zu Ende gebracht wurde. Aber gut, wie gesagt, das passiert überall, Entwickler sind nicht perfekt. Ansonsten läuft der Motor ja gut (wenn ich den VANOS-Fehler mal ausblende, da er noch auf Garantie ging).

    Dies ist aber alles auf die unehrliche CO2 Debatte zurückzuführen. Beschwere dich besser bei der Politik...

  • Bei dieser Debatte muss man glaube ich drei Dinge unterscheiden:
    a) Die Debatte an sich: CO2 steht ja direkt für Verbrauch (bei Benzin und Diesel spezifisch mit leicht unterschiedlichen Faktoren). Den Verbrauch zu reduzieren ist grundsätzlich gut, wobei die Kosten natürlich sukzessive ansteigen.
    b) Die Vorgaben der Politik: Ein NEFZ mit unrealistischen Fahrzyklen und 1000en legalen Schlupflöchern. Kombiniert mit Druck über Flottenverbrauch etc. Was für ein Dilettantismus.
    Nach endlos vielen Jahren gibt's nun mit dem neuen WLTP aber endlich ein realistischeres Verfahren.
    c) Ingenieure, die versuchen, zu geringsten Kosten ihre CO2-Vorgaben zu erreichen und dabei alle Schlupflöcher der wachsweichen politischen Vorgaben natürlich ausnutzen (müssen). Dabei fallen ihnen durchaus noch technisch sinnvolle Dinge ein wie diese Pumpe. Die Ingenieure werden dafür bezahlt, dass der gewünschte Verbrauch entsprechend der gesetzlichen Messverfahren erreicht wird. Nicht für einen niedrigen realen Verbrauch in der Praxis. Der steigt sogar noch unnötig an, weil man - gesetzlich gesteuert - auf die Praxis gar nicht optimieren kann/darf.


    Das groteske ist, dass alle auf die Hersteller schimpfen, obwohl die eigentlich einen - technisch und wirtschaftlich - guten Job gemacht haben. Das Versagen liegt in der Politik mit den falschen und schwammigen Vorgaben.
    Genauso grotesk ist, dass man zwar zum einen glaubt, die besten Ingenieure der Welt zu haben, aber die dann durch diesen Wischiwaschi schützen zu müssen. Wovor eigentlich??
    Aber das ist ein einzelner Punkt in den langen Reihe von Fehlsteuerungen in der deutschen Auto-Politik...