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  • Doch, im Vergleich zum löten!
    Finde leider keine seriöse Quelle gerade, aber im Fahrzeugbau werden quetschverbindungen bevorzugt, weil sie unter den Bedingungen einfach besser halten. Müsste sonst mal meine Studienunterlagen durchforsten :D

  • Bei den Autodocs wird immer gelötet,ich denke mal auch wegen weniger Übergangswiderstand...- Quetschverbinder sind ja noch mehr theoretische Fehlerquellen. Dann kannst ja gleich wieder Lüsterklemmen nehmen... :D

  • ...aber im Fahrzeugbau werden quetschverbindungen bevorzugt, weil sie unter den Bedingungen einfach besser halten.

    Besser halten als Löten können die Quetschverbindungen nicht, weil beim Löten flüssiges Metall großflächig eine Verbindung mit dem anderen Metall eingeht. Dadurch entsteht auch viel weniger Übergangswiderstand. Bevorzugt werden die Quetschverbindungen, weil diese, wenn fachgerecht ausgeführt. auch entsprechend gut halten, billiger sind und Gewicht sparen. Du kannst ein Experiment machen, und einen Kabelschuh auf eine mehradrige Leitung mittels Quetschwerkzeug montieren. Mit genug Kraft wirst du diese eingequetschte Leitung auch wieder rausziehen. Wenn sie dort aber eingelötet ist, keine Chance, die Leutung wird dir beim Ziehen reissen. Löten ist, elektrisch gesehen, viel sicherere Verbindung als quetschen, da sehr fest und mit großer Kontaktfläche.

  • Wenn du stark genug ziehst, bekommst du auch eine lötverbindung kaputt... Oder das Kabel reißt woanders. Nur werden Leitungen im Fahrzeug auch eher selten auf Zug belastet, sondern viel mehr sind Vibrationen das "Problem". Insofern ist zugfestigkeit nicht relevant. Die Lötstellen werden aber hart und damit brüchig. In der Praxis wird das, wenn es ordentlich gemacht wurde, kein Problem sein, aber soweit die Theorie.
    Der elektronische Widerstand ist beim crimpen sogar auch besser, da du da direkten Kontakt hast. Beim Löten hast du immer an vielen Stellen lötzinn dazwischen, was ein deutlich schlechtere Leiter als kupfer ist.


    Ja, seriöse Quelle und so, aber hier ist eine ganz gute Übersicht über verschiedene Verfahren:
    http://www.dse-faq.elektronik-…dium.de/dse-faq.htm#F.4.2

  • Es ging aber nicht um Zug, sondern um windung / bewegung / Temperatur etc.Es kommt im Auto drauf an, wo die Leitung liegt.Je nach Position, wähle ich zwischen Löten oder Quetschen.Mit einer guten Crimpzange, bekommt man die Quetschverbindung ordentlich.Aber auch das ist keine Garantie dafür, dass man sich keinen Wackler einfängt.

  • Wenn du stark genug ziehst, bekommst du auch eine lötverbindung kaputt... Oder das Kabel reißt woanders.

    Genau darum geht es. Das Kabel reißt woanders. Die Lötstellen bestehen aus Lötzinn, und dieses Metall ist weich, und wird nicht brüchig. Die einzige Stelle, wo ich Brüche in den Löstellen gesehen habe, war der Zeilentrafo der mit 16kV arbeitet, da haben sich tatsächlich Risse gebilden in den Lötstellen. Hat aber was mit 16 Tausend Volt zu tun und der hohen Frequenz, und die Zeilentrafos sind längst Geschichte. Der elektronische Kontakt kann beim crimpen nicht besser sein, da hier nur Druckkontakt durch eine begrenzte Fläche entsteht. Lötzinn aber fließt rein und schließt die ganzen verfügbaren Flächen (in der Litze) ein, ist volumös/massiv und dadurch niederohmig, und hat somit viel weniger Übergangswiderstand als jeder andere mechanische Kontakt.

  • Klar hast du weniger kontaktfläche... Aber kupfer hat eine fast 7x höhere Leitfähigkeit als Zinn (ja ich weiß, lötzinn besteht auch noch aus anderen Elementen) und der elektrische Widerstand hängt nunmal von den beiden Faktoren ab.


    Ich habe im übrigen auch noch nie eine gut gemacht pressverbindung gesehen, die "einfsch so" kaputt gegangen ist. Und wenn man nicht ordentlich lötet, hält das genau so schlecht. Klar, mit Zug bekommt man pressverbindungen schneller auseinander als eine lötverbindung, aber wenn sie das aushalten muss, hat man an anderer Stelle was gehörig falsch gemacht, deshalb ist der Punkt doch völlig egal.
    Das ganze denke ich mir doch auch nicht gerade aus, das wird dir jeder Verfahrenstechniker sagen und jede Literatur sagt das.


    Und wie gesagt, in der Praxis funktioniert beides wenn es vernünftig gemacht wurde und beides bringt probleme, wenn man es nicht kann. Deshalb ist es aber völlig legitim, dass bmw nicht lötet.

  • Das ist ja das Problem: wenn es "vernünftig" gemacht wird. Bei einem alten Auto wird eher gepfuscht. Selbst wenn man selber das Auto hegt und pflegt oder schont, man weiss nicht was sich die Leute denken wenn sie nur ziemlich neue Wagen an den Diagnosesgecker stöppseln und mal was austauschen an fast neuen Wagen und dann kommt da eine alte Karre. Seit 2 Jahren warte ich schon darauf, dass man mir mein Radio wieder richtig anschließt. Ist zwar nur noch ein Garagensteher aber man empfahl mir auch nicht mehr teuer bei BMW zur Inspektion zu gehen... . Aber vorher mache ich diesmal Fotos, dann kann ich beweisen dass die Dellen im Alu neu sind ...

  • Klar hast du weniger kontaktfläche... Aber kupfer hat eine fast 7x höhere Leitfähigkeit als Zinn...

    Das gilt nur wenn du Hartlöten mit Kupfer betreibst, sonst nicht. Durch die Lötverbindung mit Lötzinn (nicht Zinn) hast du viel höhere Kontaktfälche, und eine unmittelbare Lötverbindung zwischen Metallen, die niederohmiger ist. Durch das mechanische Zusammenquetschen hast du punktuelle Kontaktflächen, aber mehr auch nicht. Diese habe ich mir schon genau unter dem Mikroskop angeschaut. Kupfer neigt außerdem dazu schnell eine Oxidschicht zu bilden, die weniger gut leitend ist. Das siehst du ganz gut wenn du einen Gegenstand aus Kupfer spiegelglatt polilerst, und es wird schnell dunkler. Lötzinn ist eben kein reines Zinn, und heutiges Lötzinn was bleifrei ist, enthält auch Silber. In der gelöteten Verbindungsstelle zwischen zwei Metallen entsteht keine Oxidschicht, weil die Stelle komplett luftdicht ist.


    PS: Ich weiß, gehört nicht hierher und nervt, aber wenn wir schon dabei sind, dann können wir auch den Mythos behandeln, dass Quetschverbindungen besser sind. Sie sind höchstens praktisch und gut anwendbar, aber nicht in jeder Hinsicht besser. Sonst würde jede Leiterplatte aus gesteckten/gepressten Bauteilen bestehen.