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Was sich definitiv geändert hat in den letzten Jahren (Jahrzehnt) ist das Salz.
Früher war es NaCl, heute werden auch andere Salze, angeblich wegen längerer Wirksamkeit etc. eingesetzt.
Ja, das habe ich auch schon gehört. Dafür spricht, dass ich bislang zweimal bei starkem Regen auf der AB gefahren bin. Einmal ist das Problem aufgetreten, einmal nicht. Da wo es aufgetreten ist, war vermutlich Salz gestreut, da es den Tag zu vor Glatteiswarnung gab.
Auch bin ich überzeugt, dass bestimmtes Salz einen erheblichen Einfluss auf den Reibwert hat. Allerdings ist es dann umsomehr unbefriedigend, dass die meisten Autos damit keine Probleme haben und normal Bremsen können, und einige spezielle Autos (anscheinend vorzugsweise die "Premiumautos") das nicht in den Griff bekommen. Die sind dann entweder technologisch rückständig oder technologisch soweit fortgeschritten, dass sie selber nicht mehr wissen, wie alles zusammenwirkt und was sie tun.
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Habe übrigens auch das Problem, dass mein Wagen "ausbricht" wenn ich bei relativ starker nässe bremse.
Das Ausbrechen sieht wie folgt aus:
Für mich fühlt es sich auch an wie ein "Ausbrechen". Das Fahrzeug fährt nicht einfach nur zur Seite, so wie das Lenkrad gelenkt wird, sonder das Heck will einen überholen.
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Ab ca. 140 km/h trete ich relativ leicht auf die Bremse und die Nase zieht mal mehr mal weniger heftig nach links.
Bei niedrigeren Geschwindigkeiten tritt dieses Problem nicht auf und bei trockener Farbahn erst garnicht. Sondern nur wenn es recht nass ist.
Genau wie bei mir, nur eben nach rechts und auch schon bei 100 km/h ging es los. Sonst bremst er super gut.
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Bin auch ratlos was ich dagegen machen soll.
Dranbleiben, sich technisch interessieren, hier im Forum diskutieren, Sachen ausprobieren und mitteilen. Vielleicht bekommen wir es hin.
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Liegt also vermtulich nicht am Allrad.
Sagt eine Werkstatt auch, mit der ich telefoniert habe. Dem Meister ist das angeblich auch von 5er Kunden berichtet worden, nicht nur 3er.
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Als diese Salze aufkamen wurde dies aber so diskutiert, da ja die Belastung der Bremsen mit Wasser/Salz unterschiedlich sein kann und damit der Reibbeiwert/Rad.
Das kann also sehr wohl eine Rolle dabei spielen, auch wenn er in eine Richtung zieht.
Ja, EINE Rolle kann das spielen. Welches sind die anderen Ursachen bzw. die Hauptursache.
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Fazit für mich: sehr sehr verhaltenes Fahren auf der Autobahn bei Regen. (Abstand lassen u. manchmal je nachdem der Verkehr es zulässt, zart bremsen)
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Wenn die Bremsscheiben in die Jahre gekommen sind, werde ich mir dann gelochte Bremsscheiben zulegen .
Genauso werde ich es auch machen. Dann ist die Garantie eh vorbei. Und vielleicht hat bruce ja recht, dass dass Problem damit zumindest reduzierbar ist. Zumindest in manchen individuellen Fällen, und ich hoffe dann mal, dass ich auch zu diesen Fällen gehöre, wo es wirkt ...
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Früher waren die Autos langsamer und leichter. Auch die Anforderungen an die Standfestigkeit der Bremse waren geringer.
Heute muss ein Auto im Test 10 Vollbremsungen aus 100 verkraften, der Bremsweg darf sich dabei nicht signifikant verlängern.
Das verlangt ein Mindestmaß an Belüftung, also auch nicht zu eng anliegende Bleche hinter der Scheibe.
Früher sind die Autos auch mit 100-140 km/h gefahren, zumindest konnte mein voriges Fahrzeug Bj. 2010 das schon
und hatte das Problem nicht. Außerdem beträgt der Gewichtsunterschied zwischen meinem vorigen und jetzigen Auto "nur" 100 kg (1,5 zu 1,6 Tonnen). Dann hätte ich ja niemals mit dem vorigen Wagen im voll beladenen Zustand fahren dürfen (kommt dann locker auf 1,7 Tonnen). Hat aber immer tadellos gebremst. Und was kann ich dann von meinem E90 erwarten, wenn er beladen ist und 1,8 Tonnen wiegt? Bremst er dann gar nicht mehr?
Die Anforderungen an die Standfestigkeit mögen geringer gewesen sein. Aber dann hätten die Bremsen früher ja SCHLECHTER funktionieren müssen. Statt dessen haben sie anscheinend früher BESSER funktioniert und heute sind sie schlechter geworden.
Wenn die Sicherheitsvorgaben also so sind, dass 10 Vollbremsungen aus 100 km/h verkraftet werden müssen und deswegen ein Mindestmaß an Belüftung verlangt wird, dann verhalten sich der Hersteller mit dem Wegrationalisieren der Lüftungen also genau entgegen dem was angeraten ist und die Vorwürfe der Betroffenen wiegen umso schwerer.
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Die gelochten Scheiben [...] haben [...] ein deutlich besseres Ansprechen bei Nässe.
Ich habe auf meinem Zweitwagen die genuteten Tarox F2000 und trotz vollständig entfernter Bleche ist das Ansprechverhalten
unter allen Bedingungen absolut einwandfrei. Ok, der Wagen verfügt über die TBF, aber die greift m.W. auch nur alle paar Mi-
nuten ein.
Glaub ich gerne. Ist auch meine letzte Hoffnung. Wenn es wirkt, bin ich zufrieden. Ich würde sogar die Kosten dafür tragen. Aber dass das Problem überhaupt auftritt ist inakzeptabel und insbesondere, dass es vom Hersteller (oder von den anderen Herstellern) keine patente Lösung gibt.
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Zunächst die Nachrüstung der Belüftung durch BMW vornehmen lassen und wenn danach keine deutliche Besserung eintritt,
dann auf eigene Kosten Tarox F2000, G88, Ate PowerDisc oder EBC TurboGroove nachrüsten. Das hilft - jede Wette.
Mach ich gerne. Aber es zeichnet sich ja schon ab, dass es eben nicht wirkt. Die Lüftungen bei sathiere wirken nicht, und andere haben das Problem trotz Performancescheiben. Wie war das nochmal bei Dir? Hattest Du eigentlich auch das Problem mit dem "Verziehen" oder nur das verzögerte Ansprechen beim Bremsen? Und hast Du die Luftüngen UND die Performancescheiben und war das Problem dann behoben oder sind Deine Aussagen, dass es wirken sollte eher Vermutungen?
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Also ist eine Lösung definitiv möglich - fragt sich nur ob man sie gratis bekommt oder ob man dafür selbst in die Tasche greifen
muss. Allerdings ist es das M.E. selbst dann wert.
Wenn es das Problem lösen würde, würde ich die Kosten tragen (ca. 500 euro). Das kostet allemal weniger als ewig zum Händler zu fahren, zu reklamieren, zu testen, genervt zu sein, Zeit zu vergeuden....
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Die Ursache IST mechanisch. Sie wird nur insofern elektronisch verstärkt, als dass die TBF beim Vierzylinder
nicht vorhanden ist. Die TBF der Sechszylinder kaschiert das Problem durchaus erfolgreich, es hat aber
nichts mit der Ursache zu tun.
Wenn die Ursache NUR mechanisch ist, warum ist sie dann nicht in den Griff zu bekommen? Sollte doch nicht so schwer sein.
Dass die TBF das Problem kaschiert beweist nicht, dass die Ursache NUR mechanisch ist. Auch die Luftüngen und die PerformanceScheiben scheinen das Problem manchmal zu kaschieren. Aber wieseo BEHEBEN diese Maßnahmen das Problem dann nicht?
Außerdem hat mir bisher noch niemand erklärt, warum die Elektronik beim Verziehen NICHT eingreift? Dafür ist sie doch da und sollte genau das verhindern?
Bei einem so instabilen Fahr- bzw- Bremsverhalten muss ESP/DSC eingreifen.
Ich halte es daher nachwievor nicht für ausgeschlossen, dass die Elektronik unzureichend justiert ist. Ich meine nicht, dass sie defekt ist, sondern dass die Kennlinien (Sollzustand im Abgleich mit Istwert und Grenzwert) nicht im optimalen Bereich liegen. Beim Bremsen bei Nässe ist die URSACHE für das Verziehen wahrscheinlich mechanisch (so wie Du es sagst) so dass es zu einer ungleichmäßigen Bremswirkung kommt. Aber die Elektronik müsste diesen mechanischen Mangel (der physikalisch bedingt ist und sich wohl auch nicht rein mechanisch vermeiden lässt) eben effizient kompensieren, d.h. die ungleiche Bremswirkung vermeiden oder sogar verhindern. Wohlgemerkt, wir sprechen hier von einem ganz normalen Fahren auf der AB bei Nässe; über Dinge, die die meisten anderen Autos mühelos meistern. Es kann meiner Ansicht nach nicht nur mechansich bedingt sein. Ich glaube, die Elektronik macht einen schlechten Job.
Das könnte übrigens auch zum Teil erklären, warum das Problem anscheinend immer mehr bei modernen Autos auftritt, denn diese verlassen sich zunehemnd auf die Elektronik. Ein kleiner Programmierfehler führt eben dazu, dass das System fast immer die richtige Entscheidung trifft. Nur in einem bestimmten Sonderfall (z.B. Nässe, ab ca. 100 km/h) reagiert das System dann ungenau. Könnte auch erklären, warum mein Fahrzeug z.B. immer nach rechts, und bei anderen immer nach links zieht. Dass das Fahrzeug vorwiegend zu einer Seite zieht ist auch nicht rein mechanisch zu erklären.
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Sei mir nicht böse, aber ab und zu bringst du etwas zuviel Voodoo in die Diskussion. Ich hatte mehrfach
versucht es laienfreundlich zu erklären. Das musst du dann aber bitte auch zur Kenntnis nehmen.
Ich halte das für kein Voodoo. Ja, Du erklärst freundlich. Aber Du könntest Dich auch schlichtweg irren. Und glaube mir, ich nehme alles was Du sagst zur Kenntnis. Ich bewundere Dich sogar aufgrund Deiner anhaltenden optimistischen Einstellung und Deiner problemlösungsorientierten Ansätze. Ich freue mich über jeden Beitrag von Dir.
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Und wenn auf der AB "dein Heck ausbricht", dann hängst du in der nächsten Leitplanke. Ist das nicht
der Fall, dann ist da auch nichts ausgebrochen. Punkt. Lass also bitte mal die reißerische Wortwahl
und lass uns sachlich bleiben.
OK. Ich bleibe sachlich: Das Heck bricht aus. Punkt. Nur leicht, aber es bricht aus. Und dass ich nicht in der Leitplanke gelandet bin liegt daran, dass ich auf der linken Spur war und das Fahrzeug nach rechts gezogen hat. Wenn einer neben mir gefahren wäre, dann wäre es "warm" geworden...
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Naja, habe die Performance drin und auch das Problem bei starkem Regen auf der Bahn...
Schade.
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Sehr interessant, dass dies auch bei anderen Fabrikaten auftritt - ein Indiz mehr dafür, dass es eine gemeinsame Ursache(n) gibt.
Die zunehmend komplizierter werdende Elektronik vielleicht....
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Aber, wie schon gesagt, dieses Fahrverhalten ist einfach nicht akzeptabel - es handelt sich ja nicht um Extrembedingungen. Von daher ist das Ignorieren dieses Themas seitens der Hersteller einfach unglaublich.
Noch dazu werde ich mit Sicherheit an meinem Leasingfahrzeug nichts auf eigen Kosten verändern 
Genau. Es handelt sich um ganz normales Fahren.
Ich bin mir aber gar nicht mal sicher, ob es ignoriert wird und möchte das auch nicht unterstellen. Ich glaube, die haben sich der Sache schon angenommen, aber eben selber keine Lösung parat. Und sie haben keine Lösung, weil sie die Ursache noch nicht eindeutig identifiziert haben. Und sie haben die Ursache noch nicht identifiziert, weil es vermutlich eben nicht so banal rein mechanisch ist. Daher wird das Problem erstmal nicht an die große Glocke gehängt. Es gibt weder Rückrufaktionen noch stille Werkstattreparaturen. Weil keine Lösung bekannt ist. Lüftungskanäle nachrüsten ist offenbar nur eine unkoordinierte Placeboaktion.