Hallo
Das Thema hier ist an sich ja ganz interessant. Grundsätzlich verstehen kann ich beide Seiten.
Ich habe das beschriebene Prozedere bei einem BMW bisher noch nicht gemacht, muß ich zugeben. Gerade kein E90. Aber all die Teile schon mal verbaut, genau dieselbe Idee gehabt.
Lange mit einem "normalen" Chip und Abgasanlage gefahren, dann erweitert: Düsen, Turbolader, Downpipe, Vollmetall-LLK, Metallkat (war noch die prä-DPF Ära), 2.5"-Rohre bis zum ESD, geänderte Ansaugwege, Abgasrückführung natürlich zu. Und: Geändertes Getriebe, inkl. Sperre, inkl. Sinter-Kupplung, verstärkten Antriebswellen (die originalen zerbarsten wie morsche Zweige beim Beschleunigen) -> dolle Nummer.
Mein Rat, ganz klar: Laß es bleiben. Wenn du kein Geld mit einer Tuning-Firma verdienen willst, oder vor hast eine zu eröffnen, Finger weg. Gerade wenn man den technischen Hintergrund nicht kennt. Selbst wenn man ihn kennt, oder kennen lernt, fehlen so viele Erfahrungs- und Materialwerte daß man nicht zu einem sinnvollen Ergebnis kommt.
In meinem Fall z.B. hätten noch verstärkte Pleuellager, Kopfschrauben, dickere Kopfdichtung, größerer Kopf der Dieselpumpe und vielleicht noch ein paar mehr Teile zum "endgültigen Glück" gefehlt.
Haltbar, richtig viel Leistung, sauberes Erscheinungsbild und komfortable Bedienung? Haut zusammen so nicht hin, nicht so weit oberhalb von dem, was du vom Hersteller direkt bekommst.
Bei mir lagen z.B. am Ende genau so viele Münzen im Topf für Umbauten wie ich für das Basisfahrzeug bezahlt hatte. Jahreswagen, wohlgemerkt. Die Fahrbarkeit leidet, ab einem gewissen Punkt sogar sehr extrem (Sinterkupplung und Stau, da kommt Freude auf!). Es führt einfach zu nichts, es gibt keine eierlegende Wollmilchsau.
Dazu kommt, was oben ja schon jemand gesagt hat, die Folgekosten. Nutzt man die Leistung, und wofür hätte man sie sonst teuer bezahlen wollen, dann braucht man häufig frische Reifen. Man wechselt, vermutlich, aus Angst häufiger das Öl. Fährt besonders lange warm, läßt besonders lange nachlaufen. Man schränkt sich dadurch sehr stark ein *und* es kostet viel Geld. Da ist, quasi, ein Spaßauto in der Garage (zusätzlich) billiger und einfacher im Umgang.
Was sich bei mir, bisher, immer "bewährt" hat und nicht schadet:
- angepaßte Software. Angepaßt heißt kein starres Kennfeld sondern ein guter Grundstock, der dann wirklich auf deinen Motor angepaßt wird.
- Luftfilter. Schadet nicht, spart im besten Falle auf die Jahre Geld, je nachdem gewinnt man *etwas* Klang, gerade bei mehr Ladedruck.
- Fahrwerk & Bremse, wobei da für mich auch ggf. Streben und Lager dazu gehören. Damit kann man das Auto so komfortabel oder giftig "würzen" wie man es haben möchte.
Ich kann gut nachvollziehen daß man in dem Alter Lust auf sowas hat. Hatte ich auch. Es führt aber zu nix und ist ein Fass ohne Boden. Den "Kampf" kann man nicht gewinnen.