Beiträge von LMDV

    Klar hast du weniger kontaktfläche... Aber kupfer hat eine fast 7x höhere Leitfähigkeit als Zinn...

    Das gilt nur wenn du Hartlöten mit Kupfer betreibst, sonst nicht. Durch die Lötverbindung mit Lötzinn (nicht Zinn) hast du viel höhere Kontaktfälche, und eine unmittelbare Lötverbindung zwischen Metallen, die niederohmiger ist. Durch das mechanische Zusammenquetschen hast du punktuelle Kontaktflächen, aber mehr auch nicht. Diese habe ich mir schon genau unter dem Mikroskop angeschaut. Kupfer neigt außerdem dazu schnell eine Oxidschicht zu bilden, die weniger gut leitend ist. Das siehst du ganz gut wenn du einen Gegenstand aus Kupfer spiegelglatt polilerst, und es wird schnell dunkler. Lötzinn ist eben kein reines Zinn, und heutiges Lötzinn was bleifrei ist, enthält auch Silber. In der gelöteten Verbindungsstelle zwischen zwei Metallen entsteht keine Oxidschicht, weil die Stelle komplett luftdicht ist.


    PS: Ich weiß, gehört nicht hierher und nervt, aber wenn wir schon dabei sind, dann können wir auch den Mythos behandeln, dass Quetschverbindungen besser sind. Sie sind höchstens praktisch und gut anwendbar, aber nicht in jeder Hinsicht besser. Sonst würde jede Leiterplatte aus gesteckten/gepressten Bauteilen bestehen.

    Wenn du stark genug ziehst, bekommst du auch eine lötverbindung kaputt... Oder das Kabel reißt woanders.

    Genau darum geht es. Das Kabel reißt woanders. Die Lötstellen bestehen aus Lötzinn, und dieses Metall ist weich, und wird nicht brüchig. Die einzige Stelle, wo ich Brüche in den Löstellen gesehen habe, war der Zeilentrafo der mit 16kV arbeitet, da haben sich tatsächlich Risse gebilden in den Lötstellen. Hat aber was mit 16 Tausend Volt zu tun und der hohen Frequenz, und die Zeilentrafos sind längst Geschichte. Der elektronische Kontakt kann beim crimpen nicht besser sein, da hier nur Druckkontakt durch eine begrenzte Fläche entsteht. Lötzinn aber fließt rein und schließt die ganzen verfügbaren Flächen (in der Litze) ein, ist volumös/massiv und dadurch niederohmig, und hat somit viel weniger Übergangswiderstand als jeder andere mechanische Kontakt.

    ...aber im Fahrzeugbau werden quetschverbindungen bevorzugt, weil sie unter den Bedingungen einfach besser halten.

    Besser halten als Löten können die Quetschverbindungen nicht, weil beim Löten flüssiges Metall großflächig eine Verbindung mit dem anderen Metall eingeht. Dadurch entsteht auch viel weniger Übergangswiderstand. Bevorzugt werden die Quetschverbindungen, weil diese, wenn fachgerecht ausgeführt. auch entsprechend gut halten, billiger sind und Gewicht sparen. Du kannst ein Experiment machen, und einen Kabelschuh auf eine mehradrige Leitung mittels Quetschwerkzeug montieren. Mit genug Kraft wirst du diese eingequetschte Leitung auch wieder rausziehen. Wenn sie dort aber eingelötet ist, keine Chance, die Leutung wird dir beim Ziehen reissen. Löten ist, elektrisch gesehen, viel sicherere Verbindung als quetschen, da sehr fest und mit großer Kontaktfläche.

    Habe heute auch das Schreiben bekommen. Die Rede ist von der Verschlechterung der Steckverbindung. Werde wohl versuchen den Wagen vor der Arbeit bei denen abzustellen, und nach der Arbeit abholen. Ich hoffe, das klappt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

    Aber nicht im Vergleich zum Löten. Es gibt Firmen die z.B. Alarmanlagen verbauen. Diese verlöten grundsätzlich alles, weil Fehlalarme aufgrund des Wackelkontakts sehr ärgerlich sein können. Und es sind meist Leitungen wo irgendwelche Signale anliegen, aber kein nennenswerter Strom fließt wie bei Elektromotoren.

    Finde ich auch komisch, dass man Kabel abschneiden soll um den Stecker zu begutachten. So etwas ist eigentlich Schwachsinn. Verlöten werden sie danach mit Sicherheit nix, da es eine Werkstatt ist, alles muss superschnell gehen, hoffentlich nehmen sie die Quetschverbindungen, die viel Strom abkönnen, und diese auch tatsächlich fachgerecht einbauen. Sonst wird es schlimmer als vorher.

    Rückruf ≠ Kulanz. Die müssten das machen selbst wenn dein ganzes Armaturenbrett fehlt.

    Wenn ein ganzes Armaturenbrett fehlt, kann es sein dass es Probleme gibt, nachdem eins eingebaut wurde. Meist wollen sich die Werkstätte absichern, und nehmen "verbastelte" Fahrzeuge nur widerwillig an, oder gar nicht. Man sieht es oft in dem Fall, wenn jemand an Reparaturen scheitert, und halb verbastelte Karre in die Werkstatt geht. Der Fall kann mit der Gewährleistung kollidieren, und ein Anruf vorher kostet 2 Minuten Zeit (und bringt Gewissheit), ob es in dem Fall OK ist. Ich habe schon BMW-Werkstätte erlebt, die zuvor vor 2 Minuten gekauftes Teil nicht zurücknehmen wollten, oder Kunden nie in die Werkstatt lassen wollten.


    PS: Beim fehlenden Armaturenbrett, natürlich genau genommen, gibt es keine Betriebserlaubnis. Ich bin kein Antwalt etc, aber es ist gut vorstellbar, dass die Werkstatt hier nicht besonders glücklich wird.

    Akzeptieren? Da ist doch nicht wirklich Spielraum wenn das KBA BMW dazu verdonnert.

    Nein, das hast du falsch verstanden. Ich meinte den Spielraum, wenn du vorher eigenhändig was ausbaust. Stichwort Gewährleistung: da sind die Werkstätte unterschiedlich empfindlich, und BMW meist ein Sensibelchen.

    ch bau vorher nochmal das Handschuhfach aus, und sichere alles an Kabeln was nicht ab soll, mit Kabelbindern

    Frag das besser in der Werkstatt vorher nach, ob es für sie OK ist. Viele akzeptieren das nicht, wegen Gewährleistung etc. Es wird immer angenommen, dass der Privatschrauber blöd ist.
    Aber klar, ich hätte besser auch so gemacht.