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Original von meister-eder
Das aus Fahrschüler die nie 200 km/h gefahren sind Linksschleicher werden halte ich für eine sehr gewagte Theorie.
Da hast du aber den Halbsatz noch unterschlagen
Ich schrieb, es werden keine Linksschleicher, also Fahrer, die die linke Spur blockieren, wenn sie mal selbst gemerkt haben, dass es immer wieder welche gibt, die schneller als sie selbst fahren wollen. Wenn die bisher nur 70 oder 100 km/h von Überlandfahrten gewohnt sind, dann erscheinen ihnen selbst 130 km/h schnell und sie können sich nicht gut vorstellen, dass dort auch welche 200 km/h oder mehr fahren wollen.
Selbst bei den 220 oder 230 km/h haben die bei mir auf dem rechten Fahrstreifen zu fahren.
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Was passiert bei einem Unfall, unabhänig von dem was tatsächlich passiert, rechtlich? Wer schneller als die Richtgeschwindigkeit fährt bekommt immer eine Mitschuld und was bekommt der Fahrlehrer?
Nein. Man bekommt unter Umständen (!) eine Teilschuld (!) wenn nachgewiesen wird (!), dass dieser Unfall bei Einhaltung der Richtgeschwindigkeit zu vermeiden gewesen wäre.
Rechtlich gesehen bin ich als Fahrlehrer der Fahrzeugführer, Punkte und Geldstrafen gehen allein auf meine Kappe, auch bei Geschwindigkeitsübertretungen und Rotlichtverstößen. Und das ist auch gut so. Der Fahrschüler geht "leer" aus.
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Das sichere Beherrschen eines Fahrzeug kommt erst mit den Jahren durch die Fahrpraxis. Warum gibt es Fahrsicherheitstrainings, wo sogar Langstreckenfahrer sagen: "Lohnt sich, habe noch was gelernt."?
Etwas Gegenteiliges behaupte ich ja auch nicht. Aber auf einer kerzengeraden, komplett leeren Autobahn mit einem topmodernen Auto mal über 200 km/h zu fahren fällt zumindest für mich nicht in die Rubrik "Extremsituation".
Nicht dass du mich falsch verstehst. Wenn ich merke, dass Schüler Angst haben, unsicher sind oder den Wagen nicht "verstehen", dann fahre ich mit ihnen auch nicht so schnell. Zu dem Zeitpunkt, wo ich mit ihnen so schnell fahre, stehen sie etwa eine Woche vor der praktischen Prüfung. Das kann man auch nicht mehr mit "früher" vergleichen, in Fahrschulen wird heute schon sehr gewissenhaft und lange ausgebildet. Das ist auch der Grund, warum ein durchschnittlich begabter Fahrschüler etwa 25 bis 30 Fahrstunden bis zur Prüfungsreife braucht. Es kommt bei meinen Fahrschülern nicht vor, dass ich denke: "Hoffentlich begegnen die mir nie mal auf der Straße". Dann hätte ich mein Ausbildungsziel und meinen Beruf verfehlt. Vielen von denen würde ich mein eigenes Auto anvertrauen.
Natürlich haben die dann noch keine Erfahrung, sind aber auch keine Gefahr für die Allgemeinheit, so wie das meiner Ansicht nach vor einigen Jahren noch der Fall war. Zudem ist mein Ziel nicht, dass meine Schüler die Prüfung bestehen, sondern dass sie gut und gewissenhaft Auto fahren können.
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Ich an deiner Stelle würde das Ganze nochmal überdenken.
Das habe ich bereits getan, eben darum lasse ich sie ja erst so schnell fahren.