Sorry für meine ungenaues Antworten, aber ich finde es gibt halt nicht DIE eine richtige Vermessung, es spielen da mehr Faktoren rein als man gemeinhin denkt. Gerade wenn man ein Sportfahrwerk einbaut wird das wichtig. Ich habe selber an einigen Autos schon erfahren was die Achsvermessung und die eingestellten Werte für einen Einfluss haben, das wird glaube ich gerne mal unterschätzt. Aber da der Einfluss so groß ist und das was jeder mit seinem Fahrzeug anstellt ebenfalls sehr unterschiedlich ist, kann ich dir eben keine so einfache Antwort geben wie du es gerne hättest. Das können andere gerne tun, aber ich halte das nicht für zielführend, es ist eben immer ein Kompromiss. Vielleicht nehme ich es aber auch einfach nur zu genau - deswegen habe ich bisher auch wenig hier geantwortet als Bruce noch fleißig war. Weil im Forum per Text ists schwer all das Wissen weiterzugeben was ich mir da mittlerweile so angeeignet (und nicht nur gelesen) habe.
Eins habe ich noch vergessen zu fragen, ich vermute du hast wieder das M-Fahrwerk eingebaut oder etwas anderes? Was ist denn deine Höhe vorne und hinten Radmitte-Kotflügel? Ich würde die Sollwerte nicht vom Fahrwerk, eher von der konkreten Höhe abhängig machen. Bist du fast so hoch wie Serie (was ich anhand der niedrigen Sturzwerte vorne fast vermute), dann würde ich auch eher die Serienwerte als Anhaltspunkt nehmen.
Aber ich versuche es mal trotzdem deine Fragen zu beantworten:
1.Wenn ein Vermesser statt Sportfahrwerk Serienfahrwerk einstellt, kann das Messprotokol und Einstellung trotzdem richtig sein. Ja oder Nein?
Bei unseren BMWs ist der Unterschied so gering das man diese Frage mit Ja beantworten kann.
2.Die BMW-Sollwerte für Sturz hinten verursachen stärkere Abnutzung der Reifenkante, deshalb sollte man außerhab von BMW-Sollwerten liegen um weniger Abnutzung zu haben, richtig? (Komisch dass BMW solche Werte einführt.)
Der Reifenverschleiß ist immer im Zusammenhang zwischen Sturz und Spur zu sehen. Und von der Fahrweise abhängig. Für Breite und flache Reifen (ich würde sagen vor allem ab 18-19" und mehr) ist das aber richtig, mehr Sturz bei gleicher Spur gibt mehr Innenkantenverschleiß wenn es viel geradeaus geht (Autobahn). Die Frage nach dem "warum diese Werte" ist meiner Meinung nach ganz einfach zu beantworten: Das der Sturz beim Sportfahrwerk hinten und auch vorne höher ist ergibt sich alleine aus der Tieferlegung, unsere E9x bekommen beim Einfedern (bist zu einer bestimmten Tiefe) automatisch mehr Sturz.
3.Die Einhaltung der Sollwerte für Fahrwerk ist kein Muss, richtig?
Mir ist keine gesetzliche Regelung bekannt, meines Wissens nach nein. Sonst müsste man ja auch beim TÜV alle Autos vermessen lassen, einmal zu flott über den Bordstein oder durch ein Schlagloch und es ist wieder verstellt.
4.Ich bin mir mittlerweile sicher dass die Messung ohne Gewichte durchgeführt wurde weil ich in der Wekkstatt keine Gewichte gesehen habe , trotzdem kann man sie als korrekt betrachten obwohl BMW was anderes vorschreibt?
Meines Wissens kann man dann auf die Gewichte verzichten wenn man den Höhenstand eingibt in das Messystem. das sollte dann automatisch Umrechnen - aber ohne Gewähr. Da sie das ja aber eh nicht gemacht haben, hätten theoretisch Gewichte rein gesollt, richtig. Aber ganz ehrlich, das habe ich bisher nur einmal gesehen das es wirklich so durchgeführt wurde (BMW selber). Aber je nach Fahrwerk ist der Unterschied auch eher gering, bei mir mit dem Öhlins unter 2' Sturz und 1' Spur (bei 75kg Fahrer). Auch hier würde ich pragmatisch vorgehen - fährst du die meisten KM alleine dann lass auch nur grob dein Gewicht auf den Fahrersitz legen, bist du öfter zu zweit unterwegs oder hast oft Gepäck im Kofferraum, dann lass zur Vermessung entsprechend Gewichte an den Stellen reinlegen - wundere dich aber nicht wenn du komisch angeguckt wirst in der Werkstatt wenn du nach Gewichten fragst.