Vermessung in Ordnung ?

  • Das klingt schon komisch, da geb ich dir recht. Aber dann müsste BMW wie auch Reifen Ehrhardt falsch vermessen haben an der VA. Das wäre doch echt unwahrscheinlich.
    Und wie gesagt. Fahrwerksteile wurden nur die Federn getauscht. Ansonsten ist alles noch wie ab Werk.
    Vllt stimmte die Vermessung 2013 an der VA komplett schon gar nicht.


    Im Winter hab ich rundum 225er. Werd mir die Sommer 255er mal angucken, aber krass einseitig dürfte es nicht sein.

  • Hast du auch ein Protokoll von BMW?


    Och, nicht wenige Leute behaupten, dass "falsch vermessen" häufiger vorkommt als "richtig vermessen".
    Und ich mag denen nicht widersprechen, nachdem ich mittlerweile grob 'ne vierstellige Zahl an Protokollen
    und dem ganzen Drumherum sehen durfte. Auch wenn ich keine Statistik geführt habe.



    ps:
    Auf einem 325i machen sich 235er rundum richtig sehr gut. Leider sollte man dafür idealerweise dann aber
    auch vier identische Felgen haben.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • Hallo,


    ich platze hier gleich mal so rein...aber ich habe lange gesucht um euch zu finden :)
    Folgende Sorge treibt mich:
    Ich hatte mit meinem E91 ein schweren Unfall, bei u.A. die rechte Radaufhängung stark beschädigt wurde. Darauf hin wurde das Fahrzeug mit originalen oder wenn möglich mit Erstausrüster-Teilen wieder aufgebaut, war auch auf der RIchtbank.
    Daten: E91 318d, Baujahr 11/2009 LCI / Standardfahrwerk 16"-Reifen, KM: 200.000km.


    Nach der Reparatur lief der Wagen ganz gut gerade aus, aber irgendwie bockig in Kurven. Darauf hin habe ich angefangen, mich mit den Vermessungsprotokollen zu beschäftigen:
    Das erste vom 8.1.15 ist wohl die "Grundeinstellung", da damals noch wichtige und schwere Karosserieteile fehlten. Quasi nach dem mech. Zusammenbau der Achse vorne.


    Das zweite vom 16.1.15 ist die eigentliche Schlussvermessung, womit er mir übergeben wurde, mit der Bemerkung: Erstmal Fahren, alle Fahrwerksteile müssen sich erst setzen. Tatsächlich bin ich so 4000km gefahren und es wurde auch deutlich besser. So dachte ich, lässt du "das letzte feine bisschen" noch einstellen, um den gewohnten Geradeauslauf wieder zu bekommen. Fahrzeug zog leicht nach links und war beim Lastwechsel "kippelig", drehte irgendwie ein. Da aber auch die Bremse ringsum komplett neu war, dachte ich mir nix dabei.


    Das dritte vom 12.2.15 ist das Ergebnis dieser Überlegungen. Aussage des Mechanikers: Sturz außer Toleranz, lässt sich nicht einstellen, ist eben so. Fahrzeug zog links, mehr als vorher subjektiv. Kurvenfahrt und Lastwechsel jedoch besser und wieder wie vor dem Unfall. Allerdings wollte ich den Sturz korrigiert wissen, googlete und fand euch. Also war klar, ich muss zu BMW, den im Umkreis von 150km schienen nur die das passende Werkzeug zu haben.


    Das vierte vom 3.3.15 ist nun von BMW. Leider konnte ich nicht dabei sein. Auf einmal gar kein Sturzproblem mehr. Alles gut, mehr "geht nicht"-Aussage vom Meister an meinen Hohl-und Bring-Service. Ich sehe gar keine Veränderung und kann auch nichts am Fahrzeug erkennen, was gemacht wurde. Zentrier-Pin ist noch drin und die Schrauben am Stoßdämpferdom sind unberührt. Fahrzeug zieht nach wie vor nach links, nicht dramatisch, aber auch nicht schön.


    Nun bin ich mit meinem Latein am Ende und Suche dringend Rat bei euch! Was kann ich noch machen (lassen)? Wo kann ich noch hingehen, wo man gewillt und in der Lage ist, eine Verbesserung herbei zu führen? Welche Werte sind die wirklich kritischen?

  • Man merkt, da hat sich Mühe gegeben den Sachverhalt umfassend und verständlich
    darzulegen. :thumbup:
    Ich habe mir diese vier Protokolle jetzt nur im Schnellverfahren angesehen. Mglw.
    geht einem ein Licht auf, wenn man mal 15 bis 30 min in Ruhe über alles nachdenkt.
    Nun denn:



    8.1.15


    vo
    Spreizung, NL und Sturz völlig daneben, nur die Spur ist ok (was auch nicht
    sonderlich schwer ist)


    hi
    Sturz und Spur wurden erst gar nicht angefasst, und sind auch so nicht ok,
    nicht ungefährlich !!




    16.1.15


    vo
    NL nun schön seitengleich, wenn auch etwas hoch, Sturz immer noch daneben
    Spreizung nun deutlich besser, aber immer noch rund 1° Differenz


    hi
    Sturz nun gleichmäßiger, aber warum zum Teufel immer noch falsche Spur?
    So konnte das Auto gar nicht stabil liegen !!




    12.2.15


    vo
    Nachlauf und Sturz wieder schlechter, Spreizung wie zuvor, Spur ok


    hi
    Sturz leider wieder ungleicher, aber Spur nun deutlich besser eingestellt.
    Vermutlich war dem Mech. der Sturz egal, aber durch die Spurkorrektur
    muss es sich nun deutlich sicherer anfühlen.




    3.3.15


    vo
    Nachlauf weiterhin fast 1° Unterschied li/re, aber Spur, aber der Sturz ist
    nun ok, die Spur sowieso. BMW hat auch den Spurdifferenzwinkel erfasst,
    und der ist noch ok, aber seltsamerweise sehe ich da nirgendwo eine Angabe
    für die Spreizung.


    hi
    Sturz und Spur perfekt



    Damit kann man fahren, aber es bleibt der Makel beim Nachlauf. ;) Ein wenig
    krumm ist das Auto also immer noch (Unfallwagen halt). Auswirken kann sich
    das auch auf den Geradeauslauf. Gegenarbeiten könnte man ggf. mit etwas
    mehr Sturz. Wenn das Auto nach links zieht, dann links den Sturz erhöhen.
    Der drückt sozusagen dann nach rechts. Das bleibt aber Gebastel. Viel besser
    wäre es den NL zu begradigen !!
    Von den allermeisten Werkstätten darf man solche Kompensationsmaßnahmen
    sowieso nicht erwarten, weil viele die Auswirkungen und Zusammenhänge gar
    nicht verstehen. Wohlgemerkt, da arbeiten Schrauber, keine Ingenieure.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • Hallo the Bruce,


    vielen Dank für deine Antwort! Hatte gehofft das du antwortest :)


    Nur damit es nicht falsch verstanden wird: Am Sturz vo hat noch keine Werkstatt irgend etwas eingestellt, da ich bisher keine Werkstatt gefunden habe, die Willens und in der Lage ist diesen einzustellen.


    Ich bin also nach wie vor auf der Suche nach jemandem, der im Umkreis von 50km um Krefeld diese arbeit erledigen kann,


    Du schreibst, das der Nachlauf nicht i.O. ist...wie sollte er denn sein? Und stimmen die jeweils verwendeten Sollwerte denn überhaupt?


    Eigentlich sollte sich an der Vorderachse alles wieder einstellen lassen (zumindest wäre das nach dem Aufwand den ich bei der Reparatur getrieben habe schade wenn nicht), diese ist inkl. Vorderachsträger, Stoßdämpfern, Federn, Stützlager, Querlenkern, Spurstangen, Achsschenkeln Radlagern und die komplette Bremse usw alles neu. Der die Aufnahmepunkte des Vorderachsträgers wurden auf der Richtbank eingepasst, da hat rechts unten die Verschraubung um 0,3mm zu weit nach hinten gestanden. Wurde aber behoben. (127 Züge Richtbank )Bei der Montage des neuen Vorderachsträgers fielen die Schrauben alle 6 quasi Reibungsfrei in die Gewinde.


    An der Vorderachse links und an der Hinterachse insgesamt wurde übrigens erst am 12.2. erstmalig eine Einstellung durchgeführt.Bremse und Stoßdämpfer wurde links vo natürlich auch gewechselt.


    Wichtig ist mir, falls man das mit den einstellwerten erreichen kann ein guter Geradeauslauf und geringer Reifenverschleiß. Das letzte Promille Querbeschleunigung benötige ich hier im Flachland nicht.
    Wenn du mir ein Set Werte gibst und erklärst was diese bewirken, suche ich mir eine Werkstatt die ich dann diese Werte einstellen lasse.

  • Ich bin also nach wie vor auf der Suche nach jemandem, der im Umkreis von 50km um Krefeld diese arbeit erledigen kann,


    Den Sturz an der VA einzustellen ist nun wirklich kein ``Hexenwerk``, allerdings wissen anscheinend viele Mechaniker nicht das es beim E9X geht.


    Hier mal ein Link zu nem Video von einem speziellem Werkzeug dafür, geht mit etwas ``Fummelarbeit`` natürlich auch ohne:


    Anwendungsvideo BMW-Sturzeinstellwerkzeug-Satz, 2-tlg. KS Tools 150.1820
    Anwendungsvideo für den PKW-Bereich, Spezialwerkzeug für BMW!Ideal für Sturzeinstellarbeiten während der Achsenvermessung.Sturzeinstellwerkzeug!Passend für:1...
    www.youtube.com

  • Yepp, das geht auch ohne das nette kleine Werkzeug. Man sieht da
    aber gut was grundsätzlich zu tun ist.


    Naja, so um die 7° sind beim Serienfahrwerk normal für den Nachlauf.
    Das steht auch so im ersten Protokoll.
    Der Punkt ist aber, beide Seiten sollten weitgehend identisch sein.
    Leider lässt sich der aber eben nicht einstellen. Ja, es ist schade wenn
    das Richten nicht zu seitengleichem Nachlauf geführt hat. Ganz opti-
    mal haben sie den Job dann leider nicht gemacht. Es tut mir auch weh
    dir das mitteilen zu müssen.
    Und ja, ich habe schon verstanden, dass den Dorn bislang keiner ent-
    fernt hat, und damit kann dann folgerichtig auch niemand was vorne
    am Sturz eingestellt haben. Hat sich was geändert, dann liegt es an
    Richtarbeiten (die beschränken sich aber auf die Karosserie), am Tau-
    sch von Teilen oder aber sie sind auf Fehlmessungen zurückzuführen.


    Spezielle Werte braucht man grundsätzlich eigentlich nicht. Es wäre
    wie so oft auch bei dir toll, wenn einfach die BMW-Vorgaben sauber ein-
    gehalten würden. Solltest du aber keinen Weg sehen das zu erreichen
    (bspw. weil du ihn nicht wieder auf die Richtbank geben möchtest) dann
    bleibt nur der Notbehelf, wie ich ihn schon nannte: Dorn raus und Sturz
    auf der Seite erhöhen, nach der er zieht.



    ps:
    Wenn der Stoßdämpfer links erneuert wurde, dann würde ich dringend
    dazu raten, auch den auf der rechten Seite zu erneuern. Und vielleicht
    auch gleich die an der HA. Bei Laufleistungen um die 100 Mm ist das üblw.
    geboten.



    pps:
    Mm = Megameter = Tkm

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


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  • Hallo,


    leider habe ich heute nicht die Zeit, umfassend zu antworten. DAs werde ich am WE nachholen. Vielen Dank schonmal für die Antworten.

  • Hallo zusammen, entschuldigt meine lange Sendepause...
    aber es hat sich zwischenzeitlich auch etwas getan.


    Ich habe die gesammelten Erkenntnisse u.a. mit meiner Dad besprochen, da wir den am WE besucht haben. Er meinte, vielleicht kann er ja helfen und hat bei "seinem" örtlichen Reifenmensch angefragt, ob er sich am SA mal Zeit dafür nimmt.


    Also, mal wieder nix wie an die Vermessungsbühne.


    Der Meister ist selbst erstmal mit mir eine Runde gefahren und hat sich die Reparaturhistorie angehört. Ebenso was schon gemacht wurde.
    Dann ging es nach einem Fahrwerkscheck an die Eingangsvermessung:


    1.: die Fahrwerkshöhe, die das Programm abfragt ist um ca 2-3cm am Fahrzeug zu hoch. Allerdings ist unklar, ob das die mit Sandsäcken aufgefüllte Höhe ist, oder ohne. Sandsäcke hatte er keine da und auch "noch nie welche benutzt".


    2.: Ihm sind gleich die Hinterachswerte aufgefallen, die alle außerhalb der Sollwerte waren. Leider ließen sich nur der Sturz hinten einstellen, Spur ist der Exzenter fest, Buchse dreht mit. Damit waren die Einstellungen auch leider schon beendet, leuchtet ja auch ein, Vorderachswerte beziehen sich ja auf die Hinterachse. Nun ist die Überlegung noch die oberen hinteren Querlenker zu tauschen, um die Hinterachse einstellbar zu machen. Dazu gleich neue Stoßdämpfer hinten. Was nun tun?