Kühlwasserprobleme auf der Rennstrecke BMW 335i

  • "Ein Problem scheint die Konversion zu Evans zu sein, es bleibt scheinbar oft zu viel Wasser im Kreislauf."



    Dafür hat Evans eine Flüssigkeit entwickelt, welche als Vorbehandlung dient und das Wasser aufnimmt...
    Danach lässt man die Flüssigkeit ab und befüllt erst dann mit dem Endprodukt.





    "Es ist verdammt schwer eine Fluessigkeit zu finden mit einer hoeheren Waermekapazitaet als Wasser (unter normalen Druck und Temperaturbedingungen, und chemisch inert, usw)."



    Stimmt...

  • TechArea
    Ich kann der Argumentation schon folgen, ich kann nur nicht beurteilen ob das wirklich so passiert.
    Die "HotSpot"-Dampfblasen-Problematik sehe ich ein, aber dass soviel Wasser in Dampf umgewandelt wird, dass man mit weniger effektiver Wärmekapazität dasteht?


    Dass so ein Mittelchen gut zur Bekämpfung von Korrosion, Schlauchalterung, etc. ist kann ich mir auch vorstellen.


    Aber in unserem Anwendungsfall haben wir (bis zu einem etwaigen zu diskutierenden Phasenübergang) definitiv einen großen Nachteil, kannst du deine Argumentation evtl. mit Daten bzw. Beispielen untermauern?

  • Nein, habe leider keine technische Dokumente/Belege welche dies untermauern.
    Ich gehe hier auch nur von den Aussagen des Hersteller aus...



    Man könnte ja auch nur normales Wasser als Kühlung benutzen, dies würde die Kühlleistung um ca. 1kj/kg K erhöhen und am Wochenende jeweils ein Calgon Tab rein schmeissen...
    :flash: :flash: :flash: :flash: :flash: :flash: :flash: :flash: :flash:

  • Eines vorweg: Wie viele Ingenieure arbeiten bei BMW in der Entwicklung? Hunderte? Tausende?
    Den einen oder anderen Chemiker werden sie auch haben, ganz sicher aber BASF (Glysantin)
    und natürlich auch Fuchs.
    Wer bildet sich da ein, schlauer zu sein, als diese geballte Ansammlung von Know-How? Irgendein
    daher gelaufener kleiner Anbieter von Wundermittelchen? Forumsexperten?


    In den Motor gehört das vorgeschriebene Kühlmittel aus Frostschutz und (destilliertem) Wasser !!


    Sonst nichts.


    Lediglich das Mischungsverhältnis darf man variieren, je nach geforderter Frostsicherheit.
    Für die Rennstrecke muss es eben mehr Wasser sein und nur so wenig FS wie nötig (von BMW
    gefordert). BMWs laufen auch in Abu Dhabi und in Nevada. Deshalb gibt es auch Vorgaben für
    tropische Klimazonen. BMW macht Erprobungsfahrten im Death Valley und in Afrika. BMW hat
    einen speziellen sauteuren Klimawindkanal. Die WISSEN was nötig ist. Man übernimmt einfach
    die Empfehlungen für die Mischung, die es für wärmere Klimazonen gibt, fertig.


    Ich hatte vor Jahren die Gelegenheit mich über genau dieses Thema mit einem Motorenent-
    wickler und einem Chemiker zu unterhalten. Ich sage das ja nicht nur so aus Bauchgefühl:


    Es führt kein Weg daran vorbei. Haltet euch an die Vorgaben.


    Man kann thermische Defizite des Motors ohnehin nur in Grenzen kompensieren. Man muss an
    die Hardware ran, wenn wirklich was passieren soll. Mehr Wasser und weniger FS hilft aber
    schon.




    BMW schreibt zum Frostschutz ja was wegen der Korrosion, auf der anderen Seite "reichen" normal weniger als -40° für die allermeisten Ecken in Deutschland.
    Egal wie, exakt abmischen ist sicher vorteilhaft im Vergleich zum +/- wie das oft in der Werkstatt passiert.


    Hat hier evtl. schon mal wer Zusätze benutzt? Früher habe ich da gerne "Water Wetter" von Redline Oils mit der restlichen Flüssigkeit angemischt und da auch gute Erfolge mit gehabt. Die Hitze muß am Ende halt irgendwo hin, das ist klar.


    Wir reden ja von einem N54 mit über 400 PS auf der Rennstrecke. Selbstverständlich mischt
    man da das KMT nicht auf -40° C ab !!


    Und von den Zaubermitteln würde ich einfach die Finger lassen. Reine Geldschneiderei !!
    Wer sich da was einbildet - der mache sich mal über Placebo schlau.




    Gibt doch so reduzierende Kühlmittel, taugen diese nichts für den Track?
    z.B.
    https://www.motul.com/de/de/products/oils-lubricants/mocool?f[application]=147&f[range]=25


    Wie gesagt, nach Aussage derer, die es wissen müssen - Humbug !!




    Ich kann dir diesbezüglich nur zu http://www.evanscooling.com raten!
    Weniger Druck auf den Bauteilen = weniger Hitzeentwicklung & Belastung!


    Wo soll denn da das angebliche Weniger an Druck herkommen? Bei ordentlichen funktionie-
    rendem Kühlsystem verdampft da nichts, das darf es auch nicht.


    Zumal man den Überdruck im System zwingend braucht um den Siedepunkt heraufzusetzen,
    und es ohnehin ein Überdruckventil gibt, dass ab rund 1.3 oder 1.4 bar Dampf ablässt.
    Da kann nichts überlastet werden, jedenfalls nicht durch zu hohen Druck. Hanebüchen !!


    Schön, mit welcher Panikmache und Halbwahrheiten da mal wieder den Leuten das Geld
    aus der Tasche gezogen wird.





    Bitte erzähl doch nicht diesen Unsinn. Da entsteht kein Dampf und wenn doch, dann hat
    man ein ganz anderes Problem. Dann ist ein anderes KM ganz sicher keine Lösung !!!!!




    Und wieviel kj K hast du wenn dein Wasser sich in Dampf umwandelt?


    Wie gesagt, die Argumentation zieht nicht, weil es keinen Dampf geben darf. Wenn es dazu
    kommen sollte, dann MUSS das gesamte Kühlsystem verbssert/vergrößert werden. Als erster
    Notbehelf hilft auch mehr Wasseranteil. Nur weil Wasser billig ist ist es noch lange nicht we-
    niger sinnvoll. Keiner der hier diskutierten Stoffe hat auch nur annähernd eine so herausra-
    gend hohe Wärmekapazität wie eben nun mal Wasser.




    Evans' Argument ist, dass es weniger Gasblasen an heissen Stellen gibt, und dadurch die Kuehlung besser funktioniert, nicht dass die Fluessigkeit selbst eine hoehere Waermekapazitaet als Wasser hat. ......


    Tja, da mittlerweile jeder, der bis drei zählen kann, weiß, dass in dem Zeug auch nur Glykole
    stecken, und deren Wärmekapazität ziemlich mies ist, versuchen sie es jetzt mit kruden
    Thesen von der Dampfblasenvermeidung.
    Leider führt genau diese schlechte Wärmekapazität erst eben dieser Dampfblasenbildung,
    die man damit angeblich vermeiden will. Denn das Zeug kühlt eindeutig schlechter als Wasser.
    Und zwar ganz erheblich.




    Es ist verdammt schwer eine Fluessigkeit zu finden mit einer hoeheren Waermekapazitaet als Wasser (unter normalen Druck und Temperaturbedingungen, und chemisch inert, usw).


    Richtig. Nur eben schade, dass man leider trotzdem etwas FS dazu geben muss. Ein Drama
    ist es allerdings auch nicht.




    Dafür hat Evans eine Flüssigkeit entwickelt, welche als Vorbehandlung dient und das Wasser aufnimmt...
    Danach lässt man die Flüssigkeit ab und befüllt erst dann mit dem Endprodukt.


    Jeder Alkohol ist hygroskopisch. Außerdem braucht man ja das Wasser. Sollte diese Apotheke
    bereits fertige Mischungen verkaufen, dann ist da Wasser drin - totsicher.


    Glaub einfach nicht alles, was da steht.


    Wir sollten das Thema auch so langsam abschließen. Dem TE hilft das nicht weiter. Seine KMT bekommt
    er damit jedenfalls nicht runter. Ich habe die Zaubermittelchen gestern ganz bewusst nicht erwähnt,
    weil ich schon ahnte, wozu das führt. Es ist jedesmal das Gleiche.


    :whistling:

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • Ich finde, man sollte da ein paar Dinge trennen. Frostschutz, Korrosionsschutz & Zusatzmittelchen.
    Wenn man zB nur das Mischungsverhältnis des typischen Konzentrats reduziert, und damit auch den Korrosionsschutz, dann weiß ich nicht ob das auf Dauer gesund ist.
    Im Zweifelsfall würde ich da bei der Herstellerangabe bleiben bzw eben den Korrosionsschutz einzeln beimischen.
    Ob die "Wundermittelchen" was bringen kann jeder selbst probieren oder messen.
    Wichtig hierbei: Die Wärme muss irgendwo hin. Nimmt man an, dass so ein Mittel mehr Wärme aus dem Motor trägt, dann muss der Wärmetauscher sie an die Luft übergeben. Passiert das nicht bleibt das System im besten Fall so "kühl" wie vorher, im schlimmsten Fall wird es sogar wärmer.
    Es gibt vom vielen Marken solche Zusätze, zB sich Zerex oder Royal Purple.


    PS: Als "Grundlage" würde ich sowas wie Castrol Dauerkühlflüssigkeit oder schlicht das Glysantin von BASF empfehlen. Wer einen "reinen", passenden Anti-Korro Zusatz kennt -> sicher eine hilfreiche Info :) (oder ein Link zu den og., klimaspezifischen Vorgaben von BMW, Stichwort "Heißland" :D )

  • Solange du beim Track Day wirklich fährst, und nicht stehst (oder extrem langsames Gekurve veranstaltest), sollte der Lüfter keinen praktischen Nutzen/Unterschied bringen.
    Der fällt an sich nur ins Gewicht wenn du zum Stillstand kommst, nicht aber während der Fahrt.

  • Genau. Die Lüfter bringen nur was, wenn die Mühle steht. Bei Tempo 150 ist soviel Windlast
    vorhanden, da bringt kein Lüfter dieser Welt was. Es müsste schon ein Flugzeugpropeller sein.




    Ich finde, man sollte da ein paar Dinge trennen. Frostschutz, Korrosionsschutz & Zusatzmittelchen.


    Wie soll das denn gehen? Das Zeug kauft man komplett, nur Wasser kommt noch dazu. Was soll
    daran verkehrt sein? Wenn du dir die Freiheit nimmst, die Suppe selbst herzustellen, dann musst
    du auch Ahnung von der Materie haben. Ich empfehle dringend ein Studium der Chemie.
    Seit rund 100 Jahren werden Kühlmittel entwickelt, und die stecken in hunderten Millionen Autos.
    Das Zeug hat sich also bewährt. Da gibt es nichts neues zu erfinden, schon gar nicht für einen
    Laien, der überhaupt nicht weiß, welchen Umfang an Aspekten das Thema hat. Ich hab den Über-
    blick nicht, und du auch nicht.




    Wenn man zB nur das Mischungsverhältnis des typischen Konzentrats reduziert, und damit auch den Korrosionsschutz, dann weiß ich nicht ob das auf Dauer gesund ist.


    Deshalb sagte ich ja klar und deutlich: Auf den geringsten von BMW für warme Klimazonen zu-
    lässigen Wert reduzieren. Nicht mehr und nicht weniger. Niemand hier hat dazu geraten,
    reine Wasser reinzukippen.




    Im Zweifelsfall würde ich da bei der Herstellerangabe bleiben bzw eben den Korrosionsschutz einzeln beimischen.


    Zu Punkt 1: Ist ja mein Reden.
    zu Punkt 2: Willst du jetzt wirklich unter die Chemiker gehen?




    Ob die "Wundermittelchen" was bringen kann jeder selbst probieren oder messen.


    Oder es sich einfach schenken.




    Wichtig hierbei: Die Wärme muss irgendwo hin. Nimmt man an, dass so ein Mittel mehr Wärme aus dem Motor trägt,


    Sag mal, glaubst du immer noch an die Märchen, die von solchen kruden Anbietern vollmundig
    verbreitet werden?




    dann muss der Wärmetauscher sie an die Luft übergeben. Passiert das nicht bleibt das System im besten Fall so "kühl" wie vorher, im schlimmsten Fall wird es sogar wärmer.


    Noch wärmer? Wie soll das denn gehen? Sollte man ein KM mit höherer Wärmekapazität verwenden,
    also konkret eine Mischung mit höherem Wasseranteil, weil sonst gar nichts anderes ernsthaft in
    Frage kommt, dann wird dieses Mehr an Wärme in den Kühler gefördert, dort steigt das Tempera-
    turgefälle und es findet auch eine effizientere Kühlung statt. Ok, etwas blöd ausgedrückt, aber
    vielleicht versteht es jemand. Man bekommt also mehr Wärme raus aus dem Motor und mehr rein
    in die Außenluft. Logo, die Wärme muss eben wohin, und das klappt besser mit dem richtigen Me-
    dium - Wasser.




    Es gibt vom vielen Marken solche Zusätze, zB sich Zerex oder Royal Purple.


    Die blumigen Namen sind Programm. Ich vertraue da eher auf solides deutsches Engineering á la
    BMW, BASF oder Fuchs, vor allem wenn es um meinem Motor geht . . .




    Als "Grundlage" würde ich sowas wie Castrol Dauerkühlflüssigkeit oder schlicht das Glysantin von BASF empfehlen. Wer einen "reinen", passenden Anti-Korro Zusatz kennt -> sicher eine hilfreiche Info :) (oder ein Link zu den og., klimaspezifischen Vorgaben von BMW, Stichwort "Heißland" :D )


    Einfach die BDA lesen. Was BMW freigibt , das taugt.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

  • Den Korrosionsschutz, zumindest "welchen", gibt es auch einzeln zu kaufen. Wird in anderen Bereichen, wo Wasser auch Kühflüssigkeit ist, diverse Metalle gemischt werden aber eben kein Frostschutz gebraucht wird, schon länger so betrieben. Ob man sich da geben muß? Fraglich. Aber es geht. Da man das vermutlich nur brauchen wird, wenn man gänzlich auf Frostschutz verzichten möchte, müssen sich vermutlich nur wenige damit herumschlagen.


    Was die Mittelchen "meist" machen sollen/wollen ist die Oberflächenspannung des Wassers zu reduzieren. Wie wenn man Spüli im Wasser hat, nur ohne den ganzen Schaum :D Wenn ich mich recht entsinne kommt es dadurch der Grenzschicht-Ablösung zugute und erhöht so die Wärmeaufnahme (am Motor) bzw. Abgabe (am Kühler). Soweit die Theorie, wie ich sie kenne bzw. noch in Erinnerung habe.


    Was im Normalfall schon sehr hilfreich sein müßte ist aber eben eine für den Zweck "sinnvoll" gemischte Kühlflüssigkeit aus normalen Komponenten, wie du schon sagst. Castrol Dauerkühlflüssigkeit war z.B. immer sehr empfehlenswert (heißt jetzt anders, passend für BMW scheint die Radicool NF zu sein) oder eben direkt BASF (G48). Wenn das "sauber" auf -27°, oder -20°, gemischt ist müßte schon eine Besserung eintreten.