Hallo Gemeinde,
wie ich in meiner Vorstellung schon angkündigt habe, habe ich einen E91 LCI 318i mit N43B20 in rot als Familienkutsche. Der Wagen ist Mitte 2009 zugelassen worden, von Anfang an in meinem Besitz und hat inzwischen knapp 170.000 km abgespult.
Anfangs war alles prima. Bei einer Laufleistung von ca. 30.000 km begann der Motor allerdings dann, wie eine Nähmaschine zu rattern. Aber nicht
immer, sondern reproduzierbar nur in folgender Situation:
- Motor ist kalt (d. h. mehrere Stunden nicht gelaufen, insbesondere über Nacht gestanden - Außentemperatur spielt aber kaum eine Rolle),
- Wagen ist mindestens 300 m gefahren,
- Motor läuft im Teillastbereich, anfangs nicht im Schub, später auch im Schub
- Motor dreht zwischen 1500 min^-1 und ca. 2200 min^-1 - nie unter 1500 min^-1
Im beschriebenen Bereich rattert der Motor also, als ob die Ventile jeden Moment durch den Zylinderdeckel kommen wollten, so dass es mir peinlich ist, mit dieser Geräuschkulisse durch den Ort zu fahren. Wenn der Motor dann Betriebstemperatur erreicht, ist alles im Lot, keine besonderen Geräusche, normale Leistung, unauffälliger Verbrauch.
Im Laufe der Zeit wurde es langsam schlimmer, ohne sich grundsätzlich zu verändern, also das Drehzahlband etwas größer, etwas länger in den Warmbetrieb hinein, lauter etc.
Bei ca. 85.000 km wurde nachgesehen, ob die Steuerkette bzw. deren Spanner Probleme machen. Das war nicht der Fall. Weil aber der Motor so weit schon offen war, wurden Kette und Spanner trotzdem getauscht. Hinsichtlich Rattern keine Änderung.
Ab ca. 130.000 km wurde es so stark, dass auf dem Höhepunkt des Ratterns (klingt inzwischen nicht mehr nur wie eine Nähmaschine, sondern wie ein ausgeleierteer Mähbalken am Traktor) die Motorlampe anging (die große unten im Display) mit der Aussage (lt. Bedienungsanleitung), dass jetzt die Abgaswerte nicht mehr garantiert werden können. Aber das Tollste: In dem Moment, wo der Gong erklingt und die Motorlampe angeht, hört das Rattern schlagartig auf und der Motor läuft, wie die Kirche es verlangt.
Zwischenzeitlich ging zusätzlich auch die kleine Motorlampt oben rechts im Display gelegentlich an. Dabei wurde dann im Fehlerspeicher abgelegt, dass der Öldruck (gelegentlich) zu gering sei. Inzwischen wurden deshalb das Öldruckregelventil und der Öldrucksensor ausgewechselt. Ergebnis: keine Änderung.
Dann der Fehler 2A99: "Synchronisation Auslass-Nockenwelle (Bank 1) zu Kurbelwelle - Wert außer Bereich". Aus diesem Grund Tausch der beiden VANOS-Magnetventile, um zu sehen, ob der Fehler zur Einlassseite wandert. Nach der ersten Nacht kam beim Warmlaufen wieder die gelbe Motorlampe wie zuvor. Noch vor dem nächsten Fehlerspeicherauslesen kam dann bei Volllast (ca. 210 km/h auf dem Tacho) Gong und rote Öllampe. Ölstand war dann ca. 20% (wenn Min = 0% und Max = 100%). Motor aus, Motor an: Keine Ölstandlampe mehr. Dann Fehler ausgelesen:
- 2A99: "Synchronisation Auslass-Nockenwelle (Bank 1) zu Kurbelwelle - Wert außer Bereich"
- 30C1: "Öldruckregelventil - Ansteuerung fehlt / fehlerhaft" (Jawohl, das gerade erst ausgetauschte Ventil!)
- 2A85: "Nockenwellensteuerung - Ansteuerung Auslass-Nockenwellenmagnetventil fehlerhaft"
Rattern wie vor, Magnetventilfehler ist nicht auf die Einlassseite gewandert (daher nützt wohl auch Tausch der VANOS-Ventile nicht viel), BMW-Werkstatt empfiehlt Umölen auf dickeres Öl (was mir aber unsympathisch ist, weil es mit Sicherheit nicht die Ursache beseitigt.)
Ich danke schon einmal jedem, der bis hierher gelesen hat.
Jetzt zur Kernfrage: Kann jemand zur Lösung des Problems beitragen? Ich habe schon allerlei dazu gesucht und gelesen, aber was ich fand, trifft die Sache jeweils nur teilweise oder bei näherem Hinschauen dann doch gar nicht.
Gruß
Jeremias