Kalter N43 rattert wie Nähmaschine

  • Richtig. Für vielleicht drei Tage war es besser, dann war wieder alles beim alten.

    DAS ist nun wieder seltsam. Wieso war das für 4 Tage gut... ?(

    Sind die Punkte 1 und 2 der Ölkreislauf und die VANOS? Im Ölkreislauf sind ja das Öldruckventil und der zugehörige Sensor gerade ausgetauscht worden, ohne dass sich etwas verändert hätte.
    Zum VANOS scheint es nicht an den Magnetventilen zu liegen, weil der protokollierte Fehler ja nicht mitgewandert ist.

    Ja, das Öldruckventil ist getauscht worden, der Sensor ist getauscht worden, aber hat mal jemand den Öldruck gemessen? Es wäre interessant zu wissen, ob der Öldruck bei warmem Motor ein anderer ist als beim Warmlauf, oder ein anderer im Notlauf.

    Er tritt nur auf beim Warmlauf und nur unter Teillast, allerdings auch im Schubbetrieb. Bei warmem Motor nie wirklich. Neuerdings hört man allerdings auch bei warmem Motor ein ganz klein wenig das Rattern.
    Ich hoffe, dass ich am Freitag einen Soundfile erstellen kann. Vorher geht es definitiv nicht.

    Unter Volllast tritt es nicht auf? Das spricht gegen die Öldruck Theorie. Echt strange.

    Geht das mit einem OBD-Adapter und passender Software?

    Mit der richtigen SW hast du ggf. eine Chance, aber da reden wir nicht von einer Android App. Da muss man mit Profiltools dran.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Natürlich ist der Öldruck bei kaltem Motor, bzw. in der warmlaufphase ein anderer als Ei warmem Motor.
    Die Förderung der Ölpumpe ist bedarfsorientierte. Bei kaltem Motor im Leerlauf ca. 5-6 bar, bei warmem Motor ca. 2 bar. Aber dafür mehr Volumen. Bei höheren drehtzahlen, also mehr ölbedarf erhöht sich der Druck dann wieder. Wenn das Fahrzeug im Notlauf ist, wird die Pumpe auf volle Förderleistung geschaltet.

  • Hm, bei meinen Bekannten war es genauso ähnlich.
    Er fuhr ca. 50.000km mit dem Geräusch. Der freundliche sagte schon es sei der Stand der Technik.
    Aber er wusste ja das er mal leiser war.
    Also haben wir ihn im November letztes Jahr geöffnet.
    Zuvor hatten wir versucht es irgendwie zu lokalisieren. Wenn man bei ihm den bei laufendem Motor das Vanosmagnetventil für die Auslasseite aussteckte war das Geräusch weg und er schnurrte wie ein Kätzchen. Wenn wir bei laufenden Motor die Einlasseite aussteckten veränderte sich nichts. Also sollte ja irgend etwas auf der Auslasseite sein.
    Alles nach und nach geöffnet und eigentlich keinen Fehler gefunden. Es blieb nur noch das Vanosverstellrad von der Auslasseite übrig.
    Er hat es einfach auf Verdacht bestellt ( ca.350.-)
    Nach 3 Tagen dann haben wir es eingebaut nachdem wir einen Einstellsatz ( OT-Stellung) uns besorgt hatten.
    Als wir alles dann gewechselt hatten könnten wir am alten Vanosverstellrad aber nichts erkennen was auf einen defekt schliessen lässt.
    Aber der erste Motorstart sagte dann was anders. Er schnurrte wie am ersten Tag. 😜


    Wir haben dann einfach das alte geöffnet mit Gewalt. Dort war es dann so dass das Ganze Innenleben verschlissen war. Die Plätchen konnten nicht mehr den Öldruck halten und schwingen wahrscheinlich immer hin und her.

  • So, nun habe ich mich an Soundfiles versucht.
    Nachdem die Aufnahme fertig war, habe ich dann beim Abhören festgestellt, was ich alles hätte besser machen können ...


    Gefahren bin ich bei +1°C und trockenem Wetter. Der Wagen hatte über Nacht gestanden. Bei der Aufnahme hat der Soundrecorder gewissermaßen auf dem Beifahrersitz gesessen und zugehört. Leider hörte er dabei viel mehr Fahrgeräusche (Reifen etc.), als man das so normalerweise wahrnimmt. (Man blendet offenbar viel mehr Geräusche aus, als man gemeinhin glaubt.) Außerdem hört man immer mal wieder so schleifende Geräusche, vor allem beim Anfahren. Die haben mit der Sache nichts zu tun, sondern sind durch meine Jacke entstanden, wenn ich etwas größere Bewegungen gemacht habe (Lenkrad, Handbremse etc.).


    In der Nachbearbeitung habe ich versucht, die (niederfrequenten) Fahrgeräusche weitgehend auszublenden, damit die Reifen den Motor nicht übertönen. Insofern handelt es sich bei weitem nicht um lineare HiFi-Aufnahmen, sondern um den Versuch, es einigermaßen so klingen zu lassen, wie ich das als Fahrer wahrnehme.


    Ich habe Sounddateien erstellt im Format mp3. Beim Versuch, die jetzt freudestrahlend hochzuladen, sehe ich aber, dass die Forensoftware das nicht unterstützt. Daher habe ich sie jeweils in ein Zip-Archiv umgewandelt. Das scheint zu gehen.


    (Das ist mein erster Post mit Anlagen in diesem Forum. Ich hoffe, dass die Dateien ankommen.)


    Die erste Datei beschreibt den Startvorgang des kalten Motors. Der Ausschnitt ist ca. 9 Sekunden lang. Nach dem Anspringen hört man von ca. 2 Sekunden bis ca. 4 Sekunden das „Rattern“, das dann abklingt und in das normale Leerlaufgeräusch übergeht.
    In dieser Phase klingt der Motor nicht nur ratternd, sondern dabei ist er auch erheblich lauter, und zwar rund 6 dB.


    Die zweite Datei beschreibt eine Fahrt, die mit dem Anfahren am Stoppschild beginnt und durch den Ort führt. Die Fahrt verläuft recht ruhig und geht bis in den 3. Gang, wo das Fahrzeug bei ca. 1700 min^-1 bei 40 bis 45 km/h gleichmäßig bewegt wird. Das ist selbst bei kaltem Motor nur im Teillastbereich. Zunächst hört man nur das normale Betriebsgeräusch, ab ca. 25 Sekunden beginnt ohne erkennbare Ursache bei weiterhin gleichmäßiger Fahrt das Rattern, das sich sogar leicht steigert und bei 38 Sekunden vom Gong abgelöst wird. Sofort hört das Rattern auf und der Motor läuft rund und etwa 3 dB leiser. Dass der Lautstärkeunterschied kleiner ausfällt als im Leerlauf, könnte damit zu tun haben, dass hier die Fahrgeräusche den Unterschied kleiner ausfallen lassen.


    Ich weiß zwar nicht, ob das wirklich weiterhilft, aber es objektiviert etwas die mündliche Beschreibung.

  • Die VANOS-Stelleinheiten sind bisher nicht gewechselt worden.
    Im Moment versuche ich - auch mit Hilfe dieser Ferndiagnose - zu klären, ob sie es sind oder mit hinreichend großer Wahrscheinlichkeit sein können. Denn für den Austausch auf bloßen Verdacht hin (ohne handfeste Argumente) sind sie mir doch zu teuer.


    Ich halte die Messung des Öldrucks zwar für sinnvoll, weiß aber im Moment noch nicht einmal, wie das geht. Geht das nur statisch, d. h. mit Manometer im Stand, oder geht das auch über OBD und nicht nennbare Programme während der Fahrt?

  • Du hast zwar einen öldruckschalter, aber ich weiß grad nicht ob es dafür einen Parameter gibt. Am besten mit Manometer direkt prüfen.
    Schick mir mal per Pn deine vin. Ich habe noch zwei Stelleinheiten, bin mir aber grad nicht sicher ob die passen

  • Meiner ist Bj 06/2009, E91N mit N43B20A


    Laut BMWFans.info sind die zugehörigen Verstelleinheiten
    Auslass-Nockenwelle 11 36 7 540 348
    Einlass-Nockenwelle 11 36 7 540 346


    Da ich nicht selber einbauen werde, sondern ggf. in der Werkstatt meines Vertrauens einbauen lassen werde, möchte ich unter Gewährleistungs-Gesichtspunkten dann Teile einbauen lassen, die die Werkstatt liefert.


    Vielen Dank jedenfalls für das Angebot!

  • Das Problem des Ratterns scheint zwar nicht sehr weit verbreitet zu sein, aber ich bin offenbar auch nicht der einzige, den es getroffen hat. Denn inzwischen bin ich gefragt worden, wie es weitergegangen ist. Daher will ich mal den aktuellen Stand ergänzen.


    Es handelt sich bei meinem Auto um zwei Probleme:
    a) das Rattern bei kaltem Motor,
    b) die gelegentliche Anzeige von zu geringem Öldruck.


    Beide Probleme und ihre Entwicklung liefen zeitlich und vermutlich auch ursächlich so miteinander verwickelt ab, dass ich nicht alles sauber dem einen oder anderen Problemkreis zuordnen kann.


    Zu a): Das Rattern ist inzwischen verschwunden. Wodurch genau das erreicht wurde, ist nicht klargeworden. Die Magnetventile für die VANOS wurden erneuert, die Steuerkette mit Spanner etc. wurde erneuert (wegen Bruch des Spanners gab es auch den Fehler in der Nockenwellensynchronisation), vielleicht hat auch das Umölen dazu beigetragen (näheres weiter unten). Es ist zwar blöd, aber ich kann keine konkrete Ursache benennen, die zum Ende des Ratterns geführt hat.
    Edit: An der Steuerkette bzw. deren Spanner kann es aber nicht allein gelegen haben, denn die erste ist erst bei ca. 85.000 km gewechselt worden, ohne dass sie defekt war, und das Rasseln ist ja älter. Die Nockenwellenfehler dürften jedoch daran gelegen haben.


    Zu b): Ich habe mit der nötigen Ausrüstung den Öldruck an der OBD-Schnittstelle gemessen. Das Ergebnis habe ich angehängt. Kurze Auswertung:
    Im Leerlauf (d. h. Messwerte bis 1000 rpm) ist der Solldruck 2,7 bar, der Istdruck knapp 1,7 bar; es fehlt also 1,0 bar.
    Jetzt könnte man annehmen, dass die Ölpumpe es nicht mehr schafft. Es gibt aber in der erwähnten "Ausrüstung" die Möglichkeit, den Sollwert des Öldrucks zu Messzwecken hochzufahren, und zwar bis 8 bar. Ich habe also teilweise die Betriebsweise verändert (Gas gegeben, auch Probefahrt) und teilweise den Solldruck manipuliert. Dabei kommt heraus:
    Bei 4 bar Soll messe ich 2,9 bar Ist, also fehlen 1,1 bar.
    Bei 5 bar Soll messe ich 3,8 bar Ist, also fehlen 1,2 bar.
    Bei 8 bar Soll messe ich 4,3 bar Ist, also fehlen 3,7 bar.
    Daraus folgt, dass die Pumpe mindestens 4,3 bar schafft. Es ist also nicht erklärbar, wieso es ein Regelkreis (Pumpe - Sensor - Steuerelektronik) nicht schafft, den Istwert bei Sollwerten unterhalb von 4 bar an den Sollwert anzupassen. Oberhalb von 4,3 bar sieht das anders aus. Dann müsste aber die Ist-Kurve bis 4,3 bar der grünen Erwartungswertlinie folgen und dann mit Knick einen horizontalen Verlauf einnehmen. Tut sie aber nicht.
    Unterhalb 4 bar müsste es also eigentlich ein Problem des Reglers sein, d. h. der Motorelektronik. Die Vertragswerkstatt sagte mir aber, als ich damit kam, dass es keine neuere Software gäbe als die, die ohnehin schon aufgespielt sei. Der einzige Trick, um die entsprechenden Fehlermeldungen zu reduzieren, sei es, umzuölen auf ein dickeres Öl, und zwar 10W40.
    Das kam mir zwar nicht überzeugend vor, aber mangels Alternative habe ich das getan.


    Aktuell ist die Situation also folgende:
    Der Motor läuft ordentlich und rasselt nicht mehr. Der Verbrauch ist normal, sowohl Benzin als auch Öl betreffend.
    Ab 160 km/h muss ich damit rechnen, dass die rote Ölkanne im Armaturenbrett angeht. Dann hat der "Druckmangel" wohl eine kritische Grenze überschritten.
    Das ist natürlich keine gute Situation. Ich wollte immer noch einmal mit München korrespondieren, was man mir dort zum Thema sagen kann, das ist aber noch nicht geschehen. Ansonsten macht sich doch so langsam der Verdacht breit, dass es die Ölpumpe sein könnte.


    Also: Es ist nicht ganz klar, warum genau es nicht mehr rasselt, das Rasselthema wird aber seither vom Druckthema überdeckt.