N57 - höhere Laufleistung & Revision

  • Ja die Lagergasse wurde beim Motorenbauer gehohnt und danach dann vermessen!
    Die Bilder oben sind von mir, als ich beim Demontieren, also vor dem Hohnen, alles selber schon einmal vermessen habe. Wollte zu dem Zeitpunkt den Schaden selber einschätzen können, um zu überlegen, zu welchem Motorenbauer ich den Block geben muss. Der, bei dem ich bin, kann die Lagergasse zum Beispiel nicht aufspindeln. Dafür hätte ich den Block weiter weg schicken müssen... Da klar war, dass nicht so viel defekt ist, konnte also alles lokal geschehen. Und das ist für die Abstimmung natürlich besser...


    Wie gesagt sind der Block, der Kopf und die Kurbelwelle derzeit noch bei diesem Motorenbauer. Der Block wird derzeit geplant und die Zylinder gehohnt. Die Welle ist schon fertig. Der Kopf wird geplant und gereinigt.


    So sahen die Zylinder aus:

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    Habe gesehen, das du dich mit der Aufbereitung solcher Motoren beschäftigst.
    Gibt es irgend etwas, was ich unbedingt beachten muss? Irgend ein kritisches Bauteil, welches zwingend zu wechseln wäre, an welches man aber üblicher Weise nicht denkt? Hinweise gerne auch per PN!

  • Wärmetauscher ist klar. Der liegt auch schon da... ;)

    Was ist bei der Ölpumpe das Problem? Was geht bei der denn kaputt?

  • Danke schon einmal für die Tipps!

    Die Schraube war sogar schon in meinem Warenkorb bei Leebmann24.
    Die Pumpe werde ich dann mal demontieren und dann entscheiden, was ich mit dieser mache. Gefördert hat sie auf jeden Fall ordentlich bis zum Schluss und der Abrieb, das waren ein paar größere Stückchen, die ich im Sieb der Pumpe gefunden habe. Aber klar, es ist nicht auszuschließen, dass nicht doch etwas vom Abrieb bis in die Pumpe vorgedrungen ist. Da werde ich nichts riskieren! Und falls Zweifel bleiben, dann kaufe ich definitiv eine neue Pumpe! Die macht denk Kohl dann ja auch nicht wirklich fett. Danke! :thumbup:


    Da der Motorenbauer gestern schon fertig war, nutze ich die ungeplante Zeit und bereite den Kopf und den Block zum Lackieren vor. Ist ein bisschen eine Fleißarbeit... ;)


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  • So, viel Interesse an dem Thread scheint es ja nicht zu geben, deswegen nur noch eine grobe Zusammenfassung. Auf konkrete Nachfragen antworte ich aber gerne.
    Der Motor läuft jetzt seit Anfang Juni einwandfrei. Gefühlt hat er deutlich mehr Kraft, was entweder am neuen Turbo oder aber auch am gereinigten Partikelfilter liegen kann.


    Lagerspiel prüfen...
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    Einbau der Kurbelwelle...

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    Schleppmoment bei 0,7Nm. Erlaubt sind 2Nm...

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    Die Kolben kommen rein...

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    Kolbenüberstandsmessung zur Bestimmung der zulässigen Kopfdichtung...

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    Zur Dokumentation dann noch die Vermessung der Zylinderovalität...

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    Frische Ventilschaftdichtungen...

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    Der Kopf ist fertig...

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    Mal grob zusammengesteckt. Schon schöner, wenn der Block und der Kopf lackiert sind...

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  • Der Kopf ist montiert und die Nockenwellen sind auch schon wieder drauf...

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    Ansaugbrücke gereinigt und mit allen originalen Komponenten und frischen Dichtungen bestückt...

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    Der Zusammenbau schreitet voran...

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    Die wichtige Schraube der Ölpumpe...

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    Alle Ketten, Führungen und Spanner neu und dann alles schön eindichten...

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    Es gab zwei neue Injektoren. Der Rest musste nur gereinigt werden..

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    Und schon ist der Motor wieder drin...

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    Kompressionsmessung nach ~20km im Valet-Modus von xHP. Alles sehr schön!

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    Bin den Motor dann 500km im besagten Valet-Modus gefahren, bei dem das Getriebe nur ca. 100-130PS freigibt. Somit kann man dem Motor durchaus die benötigte Last geben, diesen aber nicht zu frühzeitig überdrehen. Nach ~1.000km gab es dann einen Ölwechsel und seitdem darf der Motor auch wieder "spielen".
    Habe jetzt ~2.500km nach dem Neu-Aufbau draufgefahren und es läuft alles sehr schön und, soweit ich es überblicken kann, innerhalb der zulässigen Messwerte.

    Volle Last hat der Motor aber noch nicht gesehen und voll ausgedreht habe ich ihn auch noch nicht.

    Sobald verfügbar bekommt der Motor sicherlich noch den Zusatzölkühler von Ditupa, falls deren Lösung mich überzeugt, um den Motor "vollgasfest" zu machen.


    PS: derzeit steht als nächstes aber der Einbau von zwei Recaro Sportstern und einer Wavetrac-Sperre an. Material liegt auch schon bereit...

    Vorher baue ich zum Spaß aber erst noch den BKD-Motor von einem unserer anderen Autos auf.

    Fazit: mit einem gewissen technischen Verständnis ist der Aufbau des N57-Motors in der Retrospektive dann doch kein ganz so großes Ding gewesen.

    Klar, man braucht passendes und gutes Werkzeug und dann vor allem ein bisschen technisches Verständnis. Aber wenn man dann ruhig und sauber arbeitet und sich an die vorgeschriebenen Schritte, Reihenfolgen, Drehmomente/Drehwinkel hält, kann man sich das schon ganz gut zutrauen...


    Mit etwas Zeit und dem auftun der verschiedenen Teilequellen bekommt man dann auch heraus, wer der OEM der diversen Teile ist und kann diese dann bei den verschiedenen Händlern günstig zusammenkaufen.
    Bei mir sind überwiegend Teile von Goetze, Iwis, Kolbenschmidt und BMW in und an den Motor gewandert. Die Dichtungen waren, wenn verfügbar, überwiegend von Elring, Ansonsten wurde halt noch Teile von Mahle/Behr, Nissens, Meyle, Victor Reinz verbaut...

    Für die essentiellen Teile in OEM-Qualität kann man so ganz gut im Bereich <1.500€ landen, wenn man sich Mühe gibt.

    Mit ein bisschen Peripherie (Wasserkühler, Turbolader, alle Dichtungen des Ladeluftsystems) und je nach Zustand des eigenen Motors (z.Bsp. Injektoren) und der Anbauteile (Lichtmaschine?) geht dann natürlich auch noch etwas/deutlich mehr.

    Und wer sehr viel direkt bei BMW kauft, der zahlt natürlich (unnötigerweise) sehr viel mehr...

  • Richtig Stark!

    Danke für die vielen Bilder und den Text.

    Ich finds immer schön wenn jemand seinen Aufbau so ordentlich Dokumentiert und das Forum nicht nur für Frage Antwort da ist.