Beiträge von stp

    Ja die Lagergasse wurde beim Motorenbauer gehohnt und danach dann vermessen!
    Die Bilder oben sind von mir, als ich beim Demontieren, also vor dem Hohnen, alles selber schon einmal vermessen habe. Wollte zu dem Zeitpunkt den Schaden selber einschätzen können, um zu überlegen, zu welchem Motorenbauer ich den Block geben muss. Der, bei dem ich bin, kann die Lagergasse zum Beispiel nicht aufspindeln. Dafür hätte ich den Block weiter weg schicken müssen... Da klar war, dass nicht so viel defekt ist, konnte also alles lokal geschehen. Und das ist für die Abstimmung natürlich besser...


    Wie gesagt sind der Block, der Kopf und die Kurbelwelle derzeit noch bei diesem Motorenbauer. Der Block wird derzeit geplant und die Zylinder gehohnt. Die Welle ist schon fertig. Der Kopf wird geplant und gereinigt.


    So sahen die Zylinder aus:

    IMG_2185_klein2.jpg


    Habe gesehen, das du dich mit der Aufbereitung solcher Motoren beschäftigst.
    Gibt es irgend etwas, was ich unbedingt beachten muss? Irgend ein kritisches Bauteil, welches zwingend zu wechseln wäre, an welches man aber üblicher Weise nicht denkt? Hinweise gerne auch per PN!

    Am Montag und heute habe ich die Ventile gereinigt.

    Die Einlassventile waren tatsächlich etwas verrußt, da hat aber der Ultraschallreiniger und ein passendes Reinigungsmittel gereicht, um dieses Ergebnis zu erzielen:

    IMG_2381_klein.jpg


    Die Auslaßventile hingegen sehen ja sehr viel höhere Temperaturen und dann brennen sich bestimmte Abgass-Bestandteile sehr fest in die Oberfläche ein.

    IMG_2414_klein.jpg


    Das Ultraschallgerät schafft dann schon einiges:

    IMG_E2415.JPG


    Im Detail hat es mir aber nicht gereicht:

    IMG_2416_klein.jpg


    Daher mit Optiglanz geätzt:

    IMG_E2419.JPG


    IMG_E2421.JPG


    Und dann noch poliert:

    IMG_2417_klein.jpg


    Das Ergebnis kann sich sehen lassen:

    IMG_E2431.JPG


    Derzeit bestelle ich diverse Ersatzteile, also Dichtungen, Lagerschalen, Ketten, Kolbenringe und diverse andere Teile und dann geht es ab übernächste Woche an den Zusammenbau. Ziel ist, das der Motor Mitte/Ende Juni wieder läuft...

    Sorry, ich bekomme leider keine Nachricht, wenn hier jemand auf den Thread antwortet. Und da ich hauptsächlich im Z4-Forum unterwegs bin, kann es hier mit den Antworten schon mal dauern...


    Zu den Fragen:

    Ja die Markierungen sind von mir. Baue ja zum ersten mal so einen Motor auseinander und da markiere ich lieber zu viel, als zu wenig...

    In den letzten 100.000km war niemand an den Einlaßkanälen dran. Das wüsste ich nämlich... Die sind einfach so sauber. Vielleicht liegt es je daran, das ich zum Diesel beim Tanken immer etwas von dem empfohlenen Meguin-2Takt-Öl dazu gebe. Meine AGR-Rate ist auch nicht modifiziert, die AGR funktioniert also so, wie von BMW vorgesehen. Als Öl verwende ich seit 100.000km das Meguin Low Emission 5W40.


    Die Revision mache ich, da der Motor auf Grund Unwucht des Schwingungsdämpfers leider einen ganz leichten Lagerschaden am Kurbelwellenlager 1 erhalten hat und sich das Lager dabei mitgedreht hat. Motorblock und Kurbelwelle hatten dabei einen ganz leichten Schaden erlitten.


    Der Kurbelwelle ist inzwischen an allen 13 Lagerstellen poliert und selbst die Lagerstelle 1 ist maßlich innerhalb der nötigen Toleranz. Kann also wieder eingebaut werden.

    Der Block ist in der Lagergasse auch in Ordnung und wird derzeit noch neu gehohnt und geplant. Der Kopf ist seit Dienstag auch zum Planen und Waschen.

    Anbei ein paar Impressionen...

    IMG_1992_klein.jpg


    IMG_2187_klein3.jpg


    Anbei Bilder meiner eigenen Relativmessung der Lagerstelle im Block:

    Lagerstelle 1:

    klein_1_4.jpg


    Lagerstelle 2:

    klein_2_4.jpg


    Lagerstelle 3:

    klein_3_4.jpg


    Der Kopf, nachdem ich alles demontiert und mal grob gereinigt habe:

    IMG_2344_klein.jpg


    IMG_2342_klein.jpg


    Die Pleuellager nach 280.000km Laufleistung...

    Bis auf ein paar Kratzer sind diese fast komplett Unauffällig. Die Schlepphebel oben rechts auch mit meinen Markierungen. Man erkennt die Schlepphebel Einlaßseite vom Zylinder 6 mit den entsprechenden orangenen Markierungen. 6 Punkte für den Zylinder und ein Punkt dann für den ersten und zwei Punkte für den zweiten Schlepphebel. Gezählt wird von der Seite des Schwingungsdämpfers aus. Weiß markiert dann die Schlepphebel der Auslassseite...

    IMG_2203_klein3.jpg

    Servus zusammen.


    Insbesondere anfänglich gab es ja durchaus einige, teilweise sogar starke Vorbehalte gegen diesen Umbau.

    Durch Zufall habe ich mich bezüglich dieses Umbaus vor kurzem mit einem guten Freund besprochen und dieser hat mir dann ein Berechnungstool für die theoretischen Lastzustände eines Fahrzeuges zukommen lassen, welches er vor vielen Jahren erstellt hat.

    Ich habe dann die Eingangswerte für meinen E91 angepasst (cW-Wert, projizierte Fläche und Gewicht) und möchte euch nun gerne einmal die theoretischen Ergebnisse dieser Berechnung zukommen lassen.


    Was klar ist: Absolut werden die Ergebnisse nicht stimmen. Aber relativ, also im Vergleich der verschiedenen Varianten werden die Berechnungen gut passen.


    Was habe ich also berechnet:


    1. Serienleistung und die Serienübersetzung 2,81

    2. Serienleistung und die Übersetzung 2,35

    3. eine typische Tuningsoftware mit ca. 300PS und die Serienübersetzung 2,81

    4. eine typische Tuningsoftware mit ca. 300PS und die Übersetzung 2,35


    Ich habe natürlich alle Gänge berechnet, interessant sind aber insbesondere die Übergänge vom 3. zum 4., vom 4 zum 5., vom 5. zum 6. Gang und dann auch der 6. selbst...


    1. Serienleistung und die Serienübersetzung 2,81

    Serie - 2,81.jpg

    was erkennt man?

    • Die Übergänge vom 3. zum 4. Gang und vom 4. zum 5. Gang sind ganz ok, könnten aber durchaus näher an der idealen Zugkrafthyperbel sein.
    • Der Übergang vom 5. zum 6. Gang ist gut.
    • Das Diff ist zu kurz übersetzt, so das im 6. Gang bereits kurz nach 250km/h der Abstand zur idealen Hyperbel sehr schnell sehr groß wird. Wenn man bei so einem Auto also die Geschwindigkeitsbegrenzung heraus codieren lässt, bringt das nicht soooo viel.
    • Der Schnittpunkt mit der 1500er-Marke liegt bei ca. 270km/h

    2. Serienleistung und die Übersetzung 2,35

    Serie - 2,35.jpg


    was erkennt man?

    • Der Übergang vom 3. zum 4. Gang sind ganz ok, könnten aber durchaus näher an der idealen Zugkrafthyperbel sein.
    • Der Übergang vom 4. zum 5. Gang ist minimal besser als mit der kürzeren Übersetzung..
    • Der Übergang vom 5. zum 6. Gang ist gut.
    • Allgemein schmiegen sich die höheren Gänge besser an die Hyperbel an. Insbesondere im 6. Gang sieht man das gut. Diese Differentialübersetzung passt viel besser zur Charakteristik dieses Motors und stellt theoretisch so viel Zugkraft zur Verfügung, dass nach Grafik Geschwindigkeiten um 300km/h möglich wären.
    • In der Spitze steht im identischen Gang natürlich etwas weniger Zugkraft zur Verfügung. Das gleicht sich aber dadurch aus, dass man etwas / deutlich mehr Elastizität hat. Und der absolute Zugkraftverlust lässt sich durch einen Schaltvorgang in den nächst niedrigeren Gang mehr als kompensieren. ;)
    • Der Schnittpunkt mit der 1500er-Marke liegt hier bei ca. 300km/h

    3. eine typische Tuningsoftware mit ca. 300PS und die Serienübersetzung 2,81

    Tuning - 2,81.jpg


    was erkennt man?

    • Habe mir hier ein typisches Leistungsdiagramm einer 300PS und 650Nm-Map als Berechnungsbasis genommen. Die theoretische Zugkrafthyperbel hat dementsprechend auch einen nach oben verschobenen Verlauf. Das erkennt man zum Beispiel beim 300km/h-Wert, bei dem der Schnittpunkt der Hyperbel bei 2000 und eben nicht nur bei 1500 liegt.
    • Der Übergang vom 3. zum 4. Gang ist mit Software nun viel besser und schmiegt sich schon sehr gut an die ideale Zugkrafthyperbel an.
    • Der Übergang vom 4. zum 5. Gang ist fast ideal.
    • Der Übergang vom 5. zum 6. Gang ist ideal. Es gibt fast keinen Lasteinbruch mehr.
    • Allgemein schmiegt sich jeder Gang nun gut bis sehr gut an die Hyperbel an. Leider gilt das für den 6. Gang aber nur bis 230km/h. Es gibt hier also das gleiche Problem, wie bei der Seriensoftware. Das 2,81er Diff ist leider zu kurz übersetzt, so das im 6. Gang, jetzt also bereits kurz vor 250km/h, aber auf einem höheren Niveau, der Abstand zur idealen Hyperbel relativ schnell größer wird. Das Problem ist also durchaus kleiner, als mit der Serienleistung. Hier kommt die größere Elastizität des Motors im oberen Drehzahlbereich zum Tragen. Aber der Abstand zur Hyperbel nimmt halt trotzdem stetig, also gleichmäßig zu.
    • Der Schnittpunkt mit der 1500er-Marke liegt nun bei ca. 315km/h, wobei das Drehmoment des Motors kurz nach 300km/h sehr stark einknickt.

    4. eine typische Tuningsoftware mit ca. 300PS und die Übersetzung 2,35

    Tuning - 2,35.jpg

    was erkennt man?

    • Habe mir hier ein typisches Leistungsdiagramm einer 300PS und 650Nm-Map als Berechnungsbasis genommen. Die theoretische Zugkrafthyperbel hat dementsprechend auch einen nach oben verschobenen Verlauf. Das erkennt man zum Beispiel beim 300km/h-Wert, bei dem der Schnittpunkt der Hyperbel bei 2000 und eben nicht nur bei 1500 liegt.
    • Der Übergang vom 3. zum 4. Gang ist mit Software viel besser und schmiegt sich schon sehr gut an die ideale Zugkrafthyperbel an.
    • Der Übergang vom 4. zum 5. Gang ist fast ideal.
    • Der Übergang vom 5. zum 6. Gang ist ideal. Es gibt fast keinen Lasteinbruch mehr.
    • Allgemein schmiegt sich jeder Gang sehr gut an die Hyperbel an. Und in dem Fall dann eben auch der 6. Gang. Diese Differentialübersetzung passt also viel besser zur Charakteristik dieses Motors und kann das Potential des Tuning im hohen Geschwindigkeitsbereich deutlich besser nutzen.
    • In der Spitze steht im identischen Gang natürlich etwas weniger Zugkraft zur Verfügung, als bei der Tuningsoftware und der 2,81er-Übersetzung. Das gleicht sich aber dadurch aus, dass man etwas / deutlich mehr Elastizität hat. Und der absolute Zugkraftverlust lässt sich durch einen Schaltvorgang in den nächst niedrigeren Gang mehr als kompensieren. ;)
    • Die zur Verfügung stehende Zugkraft in jedem Gang liegt zudem etwas, bzw. teilweise auch deutlich über den Zugkraftwerten bei Serienleistung und bei 2,81er-Übersetzung.
    • Der Schnittpunkt mit der 1500er-Marke liegt nun bei ca. 340km/h.


    Um es noch einmal klar zustellen. Absolut werden die Zahlen natürlich nicht stimmen. Insbesondere werden die absoluten Höchstgeschwindigkeiten sicherlich nicht erreichbar sein. Falls ich zum Beispiel einen leicht falschem cW-Wert gewählt habe, macht sich das im oberen Geschwindigkeitsbereich natürlich deutlich stärker bemerkbar. Aber das Tool selbst rechnet ansonsten in allen 4 Szenarien exakt gleich. Also sind die Fehler immer gleich und somit zeigt das Tool das Potential dieser Maßnahme auf.


    Und ich muss ehrlich gestehen, ich liebe dieses Auto nach dieser Modifikation und haben mir deswegen jetzt ein weiteres 2,35er-Diff aus einem E91 330d-Handschalter vor März 2007 besorgt. Denn diese Differentiale kann man problemlos auf Sperrdifferential umbauen, da das Stirnrad bei diesen Diffs noch geschraubt ist. Und deswegen wandert diesen Winter, wenn nichts dazwischen kommt, ein von mir aufgearbeitetes 2,35er-Differential mit einer Wavetrac-Sperre unter meinen E91.


    IMG_0940.jpg


    PS: Symbolfoto, denn das ist das Diff vom Roadster, welches Ebenfalls auf Sperre umgebaut wird. ;)

    IMG_0843_klein.jpg


    Beste Grüße in die Runde... :)

    Ich fahre das Diff ja jetzt schon fast drei Jahre und möchte jetzt auch mal ein Feedback posten.


    Ohne Software-Anpassungen arbeitet das Getriebe im automatischen Modus gut, aber eben nicht ganz 100%ig!

    Denn die Schaltlogik ist durch die längere Übersetzung ja etwas verschoben, was ich damals ja auch schon angemerkt hatte.

    Das Getriebe schaltet deswegen im automatischen Modus immer ein ganz klein wenig zu untertourig. Und das beim hoch und auch beim runter schalten.

    Man kann damit gut leben, denn das "Problem" besteht dann eigentlich nur, wenn man in dem Moment auch ordentlich Last anlegt! Also im untertourigen Bereich fährt und dann sehr schnell Leistung abruft, dabei aber noch keinen Schaltvorgang durch "Kick-Down" auslöst.


    Im manuellen Modus, also wenn man am Hebel oder an den Paddels frühzeitig schaltet, ist das ganze sehr gut fahrbar.


    Das lange Diff funktioniert dann aber einwandfrei, wenn man sich die xHP-Software holt und dann die Variante wählt, bei der die Schaltpunkte eingestellt werden können. Damit kann man für jeden Gang die Schaltpunkte beim Hoch und Runterschalten ganz individuell einstellen und dann funktioniert das Paket so gut, wie es BMW ab Werk hätte liefern sollen. Für mich passten, selbst beim originalen Diff, die Schaltpunkte nämlich nicht ganz.


    Jetzt mit xHP und dem langen Diff ist aber alles fein und zudem seit vielen 10.000 km wirklich komplett problemlos.


    Von meiner Seite gibt es also eine Daumen hoch für diesen Umbau!

    @EisDave
    bestens, vielen Dank!
    Ich werde wie vorgeschlagen dann das Protokoll vom E92 M3 GTS mitnehmen und mich daran orientieren. Sturz jedoch HA 1°30' und VA so viel Sturz wie möglich.
    Berichte dann, wenn alles umgebaut und vermessen ist.

    danke schon mal @EisDave
    an der VA ist der M3 Querlenker verbaut. An der HA verbaue ich noch die beiden M3-Lenker die beim E91 passend sind.


    HA bleibe ich dann bei 1°30' (=1,50°) und lasse mir 0°12' Gesamtspur einstellen.
    VA werde ich den größtmöglichen Sturz einbauen, klar. Die Vorspur der VA werde ich dann identisch zur HA einstellen und nicht noch größer werden, als es aktuell ist. Also etwas zwischen 0°10' und 0°12'. Ist das für den Geradeauslauf die bessere Variante? Ist für euch Geradeauslauf identisch zur Spurrillenempfindlichkeit? Muß ich das dann so verstehen, dass das Auto mit größerer Vorspur auch empfindlicher auf Spurrillen reagiert?


    Danke und Gruß