Messung Kurbelgehäusedruck / Motorinnendruck beim Diesel, WO???

  • Hallo Leute,


    brauche schnell Hilfe.


    Wer hat schon mal bei BMW den Kurbelgehäusedruck messen lassen? Wo wird das gemacht? Am Ölpeilstab? Oder am Öleinfülldeckel? Und ist das Messgerät ein einfaches Manometer oder ist das ein digitales Teil, was den Druck (Schwankungen) mittelt?


    Mein Problem ist folgendes: Habe Ölverlust am Turbo. Es drückt durch das Gehäuse der Turbinenseite nach Außen (Öltropfen und Ölschaum beim Gas geben am Turbo) und auch nach Innen (Öl in Ansaugschläuchen nach mehrmaligem Saubermachen) durch. Dadurch bläut der Wagen ganz leicht. Die erste Vermutung: Druck im Kurbelgehäuse zu hoch, Öl kann aus dem Lagergehäuse nicht abfliesen, staut sich da und drückt dann durch die Dichtringe des Turbos aus der Rumpfgruppe raus. Habe also ein Manometer an einen Schlauch dran gebastelt und in den Ölpeilstab gesteckt. Manometernadel springt, wie verrückt zw. 0 und 50 mbar. Daraufhin habe ich den alten Öleinfülldeckel durchgebohrt und da einen kleinen Stutzen reingesteckt und abgedichtet. An dem Stutzen zappelt die Manometernadel ganz genau so wild, wie am Ölpeilstab.


    Habe dann heute bei einem Kollegen mit einem 120d (gleicher Motor M47N2) die Messung gemacht. Ergebnis: Am Öleinfülldeckel zappelt es ganz genau so, wie bei mir. Aber am Ölpeilstab ist TOTENSTILLE. Gaaanz leichte Bewegung.


    Also, wer hat es schon mal gemacht, bzw. machen lassen? Wie und wo wird das gemacht?

  • Habe es mal gemacht. Habe auch in den öleinfülldeckel ein Loch gemacht und einen Anschluss für einen untersrucksxhkauch mit 2k Kleber festgeklebt.
    Beim Diesel wirst du aber so gut wie keinen Unterdruck messen.
    Wenn dein Turbo am Gehäuse Sifft, ist es sehr wahrscheinlich das der Turbo hin ist und/oder die Ölleitungen verkolt sind

  • Den Unterdruck wirst Du kaum messen, das stimmt. Auch wenn der Turbo an der KGE "saugt", hat man Blow-By, das dann wieder Überdruck erzeugt. Das Gleichgewicht zwischen den beiden ergibt Dir dann deinen Druck im Kurbelgehäuse.


    Was hast Du nun bei deiner Messung am Manometer gesehen? Eine wild zappelnde Nadel? Oder einen eher stetigen Druck? Im welchen Bereich (wieviel Milibar)? Und war das Manometer direkt am Stutzen dran oder gab es noch ein Gefäß zum Druckausgleich zwischen?


    Der Turbo wurde genau deswegen zu Holex eingeschickt und gecheckt. Antwort: Turbo ist OK, such am Motor.


    P.S.: Auch schitte, ich sehe schon, Du hast einen Benziner.

  • Der Motor ist der M47N2 / TÜ2. Die Leitungen habe ich mehrmals mit Bremsenreiniger und Druckluft gespült und durchgeblasen. Denn ich habe den Turbo ja nun schon 2 mal draussen gehabt. Und da aus dem Turbogehäuse Öl rausgedrückt wird, kann ja der Zulauf nicht verstopft sein, sondern nur der Ablauf. Und diese Leitung ist aber im Querschnitt "riesig". Da kannst Du mit dem Finger rein.

  • Mal ein paar generelle Fragen:


    • Ölpeilstab (1): ist es sicher, dass der "zappelt" aufgrund eines Innendruckes, oder könnte das auch einfach Vibration sein?
    • Ölpeilstab (2): welchen Innnendruck hält das Ding aus, bis es von selbst "rausploppt"? Das ist ja nur gesteckt. Mit etwas Druck sollte das Ding sich soweit lösen, dass man das hinterher sehen kann. Evtl sieht man auch Öl raustropfen - nur eine Vermutung, keine Behauptung.
    • Manometer: wenn der wie wild zappelt - in welchem Bereich denn? von / bis; bzw. "geglättet"?
    • KGE: hast du die mal draussen gehabt und geprüft? Ich habe das Fließfilter nachgerüstet, daher würde ich dort auch suchen müssen (wenn ich das Problem hätte).
    • Ölverbrauch: hast du welchen? Zumindest über das, was am Turbinenrad nachvollziehbar ist? An der Stelle könnte eine Kompressionsprüfung, oder besser noch eine Druckverlustprüfung helfen, undichte Ventilführungen oder Kolbenringe/ Zylinderlaufbahnen zu entlarven.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.

  • Ölpeilstab (1): ist es sicher, dass der "zappelt" aufgrund eines Innendruckes, oder könnte das auch einfach Vibration sein?


    Nein. Denke ich nicht, weil er das ja an dem 120D meines Kollegen nicht tat. Auch an meinem 318i zeigt das Manometer ganz gut einen leichten Unterdruck. Und wenn Du das Ding einfach nimmst und schüttelst oder mit der Hand daruf schlägst, bleibt die Nadel totenstill. Also ist das Zappeln eindeutig eine Drukschwankung. Die Frage ist nun, ob das auch an 100% intakten Motoren so wäre. Einen habe ich schon "vermessen" (den 120d), noch mehr muss ich erst finden in Berlin.


    Ölpeilstab (2): welchen Innnendruck hält das Ding aus, bis es von selbst "rausploppt"? Das ist ja nur gesteckt. Mit etwas Druck sollte das Ding sich soweit lösen, dass man das hinterher sehen kann. Evtl sieht man auch Öl raustropfen - nur eine Vermutung, keine Behauptung


    Meinst Du den Ölpeilstab selbst? Ich vermute mal, da musst Du schon mehr, als 50 mbar drauf geben, bis es rauskommt. Ich habe mal in das Manometer mit meiner Lunge geblasen und um 50mbar zu erreichen, musste ich schon kräftig pressen :) Der Ölpeilstab sitzt aber ziemlich fest und ich glaube kaum, dass ich das mit der Lunge rausbekommen würde. Im Kurbelgehäuse ist gemittelt gesehen deutlich weniger, auch bei mir.


    Manometer: wenn der wie wild zappelt - in welchem Bereich denn? von / bis; bzw. "geglättet"?


    Im Bereich zw. 0 und 40 - 50 mbar. Hier ist das Video von meinem, hier das vom 120d


    KGE: hast du die mal draussen gehabt und geprüft?


    Ja, mehrmals. Auch draussen gehabt und ohne laufen lassen. Auch den Öleinfülldeckel komplett weggenommen, großes Plastikrohr dran, damit das Öl nichts einsaut, laufen lassen. Nadelverhalten am Ölpeilstab etwa gleich. Fahren konnte ich so natürlich nicht, um zu gucken, ob der am Turbo Öl rausdrückt und bläut oder nicht.


    Ölverbrauch: hast du welchen? Zumindest über das, was am Turbinenrad nachvollziehbar ist


    Kann ich nicht sagen, weil ich den Wagen nicht aus der Strasse bewegen darf (kein TÜV). Aber nach jedem Saubermachen sind die Ladeluftschläuche ruckzuck wieder ölig.

    An der Stelle könnte eine Kompressionsprüfung, oder besser noch eine Druckverlustprüfung helfen, undichte Ventilführungen oder Kolbenringe/ Zylinderlaufbahnen zu entlarven


    Kompressionsprüfung unauffällig: auf allen Zylindern 28 bar. Druckverlustprüfung kann Dir keine undichten Ventilschaftführungen (dichtungen) zeigen, da bei der Prüfung der Kolben im Kompressionstakt im OT steht. Ventile sind zu. Nur wenn der Sitz kaputt ist, kannst Du es sehen. Kolbenringe -ja. Wenn die nicht dicht sind, dann pfeift da Luft vorbei.

  • Nein. Denke ich nicht, weil er das ja an dem 120D meines Kollegen nicht tat. Auch an meinem 318i zeigt das Manometer ganz gut einen leichten Unterdruck. Und wenn Du das Ding einfach nimmst und schüttelst oder mit der Hand daruf schlägst, bleibt die Nadel totenstill. Also ist das Zappeln eindeutig eine Drukschwankung. Die Frage ist nun, ob das auch an 100% intakten Motoren so wäre. Einen habe ich schon "vermessen" (den 120d), noch mehr muss ich erst finden in Berlin.


    Ich meinte nur den Messstab - nicht die Nadel des Manometers. Am Messstab könnten sich Vibrationen zeigen - das Manometer ist natürlich was anderes.


    Meinst Du den Ölpeilstab selbst? Ich vermute mal, da musst Du schon mehr, als 50 mbar drauf geben, bis es rauskommt. Ich habe mal in das Manometer mit meiner Lunge geblasen und um 50mbar zu erreichen, musste ich schon kräftig pressen :) Der Ölpeilstab sitzt aber ziemlichfest und ich glaube kaum, dass ich das mit der Lunge rausbekommen würde. Im Kurbelgehäuse ist gemittelt gesehen deutlich weniger, auch bei mir.


    Naja, deine Lunge ist sicher nicht der Maßstab ;) Außerdem wusste ich ja noch keine Werte. Hätte die Schwelle für das Rausdrücken des Meßstabes auch höher angesetzt. 50mbar dürfte der halten, ja.


    Im Bereich zw. 0 und 40 - 50 mbar. Hier ist das Video von meinem, hier das vom 120d

    Drobbox hakt bei mir immer. Ich versuche es späte nochmal, aber im Moment reicht mir der Wert. Wenn das bei beiden Fahrzeugen vergleichbar ist, könnte der Wert normal sein... leider kann ich dir keine Mitglieder in Berlin empfehlen, von denen ich weiß dass sie Zeit und Lust für so einen Versuch haben. Notfalls sollte aber auch ein M57TU2 (325d/330d) gehen - das Verhalten ist ja kein anderes. Die Werte könnten etwas höher liegen, aber "Pi mal Daumen" kann man das nehmen, denke ich.


    Kann ich nicht sagen, weil ich den Wagen nicht aus der Strasse bewegen darf (kein TÜV). Aber nach jedem Saubermachen sind die Ladeluftschläuche ruckzuck wieder ölig.

    Hm. Also auch im Leerlauf, wenn seitens Turbolader noch gar kein Druck aufgebaut wird?


    Kompressionsprüfung unauffällig: auf allen Zylindern 28 bar. Druckverlustprüfung kann Dir keine undichten Ventilschaftführungen (dichtungen) zeigen, da bei der Prüfung der Kolben im Kompressionstakt im OT steht. Ventile sind zu. Nur wenn der Sitz kaputt ist, kannst Du es sehen. Kolbenringe -ja. Wenn die nicht dicht sind, dann pfeift da Luft vorbei.

    Es lohnt sich trotzdem. Klick.

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity.


  • Ja, auch im Leerlauf. Zwar weniger, als beim Gasgeben, aber auch.


    Hm, ok. Kannst du mal messen, wie sich im LL der "Ist-Ladedruck" vs Umgebungsdruck verhält? Geht ja via App (Carly / DeepOBD) oder Laptop (Testo, usw.) wenn das nur ein paar mbar sind... muss noch mal drüber grübeln :)
    Zum Thema Druckverlusttest: der Prüfdruck kann auch einen Unterschied ausmachen. Wenn du z.B. mit 2 oder 3 bar prüfst, drückst du die Ventile noch nicht zu, bei 7 oder 8 bar schon. Das ergibt unterschiedliche Erkenntnisse.
    Ich sagte ja (auf dem anderen Kanal) schon, das ist nicht trivial.

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