Hallo liebe BMW Gemeinde,
ich verfolge seit einiger Zeit diesen Thread als Mitleser und habe mich nun entschieden hier anzumelden, um etwas mit diskutieren zu können.
Selbst fahre ich einen E46 320d M47N mit aktuell 230PS und 500Nm, bin Maschinenbaustudent und befasse mich seit 4 Jahren mit der Applikation von Motorsteuergeräten.
Aktuell arbeite ich an meinem Bachelor-Abschluss und habe für die Thesis ebenfalls mit der Applikation zu tun.
Der User RediMischa hatte sich mit seinem 330xd samt LMM Problem an mich gewendet und wir haben gemeinsam eine Lösung für sein Problem erarbeitet, siehe HIER .
Dabei habe ich zuerst die DDE mit WinKFP auf einen sauberen originalen Softwarestand gebracht und dann die Applikation rekalibriert.
Problem mit dem HFM6 LMM bestand leider weiterhin, so dass von einem Kabelproblem auszugehen war. Mit Michels Einverständnis habe ich dann auf das Luftstreckenmodell AsMod umgeschaltet (was bei einer Luftmasse von über 720kg/h bei den M57N2 Motoren sowieso zwingend erforderlich ist).
Mein Ansatz beim Bearbeiten von Kennfeldern ist das Erweitern der Achsen und das anschließende extrapolieren der Werte.
Wie Blackfrosch schon geschrieben hat werden eigentlich von 99,9% der Tuner auf dem Markt, Kennfelder wie FMTC_trq2qBas und InjVCD_tiET dekalibriert, sprich verbogen.
Die ECU denkt dadurch dass der Motor mit einem geringeren Moment betrieben wird als tatsächlich an der Kurbelwelle anliegt, genau deshalb ist verlässliches Loggen von Daten aus der ECU auch nicht mit solchen dekalibrierten Files möglich.
Zudem ist es leider gang und gebe die Drehmomentbegrenzer im Fehlerfall, den Überhitzungsschutz und eigentlich alle Schutzkennfelder zu deaktivieren, Hauptsache der Wagen rennt in jeder Lebenslage.
Ebenso extrem häufig zu beobachten ist, dass sehr viele Fehlerpfade stillgelegt werden, sodass keinerlei Lampe aufleuchtet oder Fehlermeldung erscheint.
Moderne Motorsteuergeräte beinhalten in ihrem Flash-Speicher über 20.000 Kennfelder, Kennlienien und Einzelwerte, um da den Überblick zu behalten ist es unerlässlich passende A2L Dateien samt Bosch Funktionsrahmen zu haben, nur so ist es möglich zu wissen wann die ECU was macht.
Zum Thema "rußfrei" beim Diesel möchte ich sagen, dass ab einem Luft-Kraftstoffverhältnis von über Lambda 1.2 kaum mehr Schwarzrauch entsteht.
Entscheidend dafür ist die Einspritzdauer und damit einhergehend der Raildruck, sowie der Einspritzzeitpunkt. Nicht umsonst fährt der M50D mit 3,3 Bar relativem Ladedruck, 2300Bar Raildruck und "nur" 381PS.
Michels 330xd fährt über den gesamten Drehzahlbereich mit Lambda 1.15 - 1.2 und damit ohne Rauchfahne hinter sich und das bei über 300PS auf Serienlader.
Experten die behaupten, dass beim Diesel unter Vollast wie beim Ottomotor zur innermotorischen Kühlung Fett gefahren werden sollte, haben leider keinen blassen Dunst.
Beim Diesel Motor ist fast alles genau anders herum, verglichen mit einem klassischen viertakt Otto-Motor.
Wenn jemand Fragen hat zum Diesel-Tuning bringe ich mich gerne weiter mit ein, oder kontrolliere auch mal ein File auf dessen Qualität.
In diesem Sinne, euch allen immer gute Fahrt ohne vermehrten Rauchausstoß