Schnarcher und Egoisten wohin man sieht - Mein Hals wird jeden Tag etwas größer....

  • Ich wünsche keinem, dass er das zeitliche segnet, nur weil er anderen auf die nerven geht, oder sich nicht regelkonform verhält. Wenn aber z.B. einer auf die Idee kommt, mit 120 trotz Gegenverkehr in einer Kurve zu überholen, ist die Gefahr sehr groß, dass nicht nur der Mopedfahrer Schaden nimmt. Hätte er sich eine Kurve früher an den Baum genagelt, gäbe es nur einen Toten. Auch das ist ein Toter zu viel - keine Frage. Aber lieber einer, als zwei oder mehr.
    Fahrt doch mal bei schönem Wetter in die Eifel. Da sind viele Mopedfahrer unterwegs, die aus umliegenden Städten extra zum Kurvenschneiden dort hinfahren. Einigen davon scheint es völlig egal zu sein, ob sie lebendig nach Hause kommen - Kurven müssen immer schneller genommen werden, da liegt die Ideallinie auch gerne mal im Gegenverkehr. Und völlig richtig; einige PKW-Fahrer ticken genau so.

  • Bin am Sonntag wieder von Leipzig nach München zurück gefahren.
    Wenn es ging zügig und da habe ich mich 2 Fahrzeugen angeschlossen VW Golf Variant und Mercedes C-Klasse, der Golf ist meist etwas weiter Aufgefahren und hat den Weg frei geräumt und die C-Klasse und ich sind meist hinter her gefahren. Der Abstand war für das was ich sehen konnte gerade noch im Rahmen. Dann wurde es mal brenzlig weil ein weiterer Golf sich zwischen den Volvo und den Golf Variant quetschen wollte und das obwohl der Volvo schon gebremst hat und ist so hecktisch wieder auf die mittlere Spur gefahren das ich schon bald dachte der reißt das Lenkrad komplett rum, danach hat er sich trotzdem noch zwischen die 2 Fahrzeuge gedrängelt also nach vorn und hinten waren es höchstens 5 Meter abstand und das bei knapp 160km/h. Als es dann ging hat der Fahrer der C-Klasse rechts überholt weil der Golf der sich bei den anderen beiden rein gedrängelt war nicht rüber gefahren ist. Als ich an der Reihe war wurde es mir auch mal zu Bunt und ich versuche mich meist zusammen zu reißen aber ich erlebe es immer wieder und tippe meist richtig mit meiner Vermutung und es war wieder eine Frau am Steuer :cursing: . Soll nicht verachtend klingen aber ein wenig die Verkehrsregeln beachten sollte man schon und es gibt nun mal ein sogenanntes Rechtsfahrgebot und leider missachten es zu viele Leute.
    Dann der Opel Vectra, fährt mit 120 oder vieleicht auch 130 km/h plötzlich auf die linke Spur obwohl erst in 1 km ein LKW zum Überholen angesetzt hat, der Golf Variant hat schnell mal rechts Überholt (Geschwindigkeit um die 180kkm/h) und die C-Klasse durch die Geschwindigkeit mal dezent wieder auf die Mittelspur gedränkt (das war zu 100% ein Fehlverhalten von dem Vectra Fahrer). Ich bin dahinter auch vorbei gefahren und wie konnte es auch anders sein ein älterer Herr der seinen Führerschein abgeben sollte... minimum 70 Jahre alt.
    Am Sonntag waren es halt viel zu viele ältere Leute die einfach das Rechtfahrgebot missachtet haben und wenn frei ist kann man ja auch in Deutschland zügig fahren aber wenn man jedesmal wieder abbremsen muss weil jemand mit 120km/h auf der mittleren Spur rumjöckelt und ein anderer was ja auch sein recht ist mit 140 km/h Überholt dann ist es nervig vor allem wenn die rechte Spur frei ist.
    Dann gab es noch diverse rechtsüberhol Aktionen von einem Weißen 7er BMW aber naja

  • ich wäre gestern fast in einen lkw reingefahren bzw. er hätte mir fast den weg abgeschnitten.


    folgendes szenario: beschleunigungsstreifen auf eine stinknormale bundesstraße, ein fahrtstreifen pro richtung. vor mir ein lkw vollgeladen mit baumstämmen, italienisches kennzeichen. er fährt auffällig langsam über die lang gezogene kurve auf den beschleunigungsstreiden auf, wird immer langsamer und bleibt plötzlich stehen ohne zu blinken, kein gegenverkehr und auch von hinten kein auto. (das ist übrigens kein "richtiger" beschleunigungsstreifen, eher nur so eine auffahrt mit bushaltestelle. denk ich mir "ok, blinkste halt links und fährst links vorbei auf die straße. und was macht der? reißt plötzlich und ohne vorwarnung einen u-turn an! :mad: zum bremsen war es zu spät, also hab ich gas gegeben, bin halb auf die gegenspur und habs knapp noch vor ihm geschafft. er hat übrigens keine anstalt gemacht zu bremsen oder so, hat einfach weiter sein wende gemacht.

  • Klar ist der Typ blöd, blind und wenden darf er dort auch nicht, keine
    Frage. Aber:
    Wenn es gekracht hätte wärst du nicht ungeschoren davon gekommen.
    Du kannst nicht einfach so ein anderes Fahrzeug, das sich vor dir auf
    dem Beschleunigungsstreifen befindet, überholen - egal was der macht.
    Wenn er aus unerfindlichen Gründen anhält, dann kannst du zwar vorbei,
    aber nur mit der gebotenen Vorsicht, und das bedeutet auch LANGSAM.

    Grüße




    "Ich mag keine Probleme, ich stehe auf Lösungen."


    ein Chemiker


    sent from NSA monitored device

    2 Mal editiert, zuletzt von the bruce ()

  • Ich verfolge den Thread hier schon eine Weile.
    Meiner Meinung nach gibt es viel mehr Raser als Schleicher.


    Treffen beide auf einander sind auch beide eine Gefahrenquelle -> würden sie beide ihre Geschwindigkeit anpassen gäb es kein erhöhtes Unfallrisiko.


    Das einzige Problem dabei ist, dass der Schleicher erstmal leinem Grund zu beschleunigen, schließlich hat er es nicht eilig und möchte sicher und gemütlich ankommen (hiermit meine ich zB nicht linke Spur blockieren sondern bei kurviger Landstraße 70 Fahrer)


    Der Raser allerdings beginnt zu eskalieren. Er würde gerne auch unübersichtliche Kurven mit höchstmöglicher riskanter Geschwindigkeit durchfahren, schließlich muss er zu seinem Termin oder was auch immer.


    Wie man sieht gibt es keine einfache Lösung für das Problem.
    Würde jedoch der Schleicher auf den Rückspiegel achten und den Raser beim Überholen unterstützen sähe die Sache doch schon viel besser aus.
    Vom Raser kann man an der Stelle leider nichts erwarten/verlangen, schließlich hält er sich kaum an Regeln (Höchstgeschwindigkeit beim Überholen massiv überschreiten, Sicherheitsabstand vor Überholmanöver, es wird direkt 2 Meter nach dem überholen wieder eingeschert etc)


    Für mich steht jedenfalls fest, Schleicher sind mir lieber als die Raser ;)

    Der Vorteil eines Fahrzeugs mit Frontantrieb ist, dass es beim Rückwärtsfahren Heckantrieb hat

  • Es gibt doch nicht nur schwarz und weiss Christian :)


    Die graue Masse (auch auf die Anzahl der Fahrer bezogen) bewegt sich ungeachtet aber beeinflusst von den beiden anderen Fraktionen im Verkehr.
    Der ausschlaggebende Punkt ist eben, dass alle aufeinander Rücksicht üben. Das fängt beim Rechtsfahrgebot an und endet beim nicht Linksüberholen.

  • Hi,


    du hast hier für im Einzelfall bestimmt recht, aber du machst es dir zu einfach. Deine Charakterisierung zwischen Schleicher und Raser kann nicht so einfach pauschalisiert werden.


    Ich wage zu bezweifeln, dass ein Autofahrer immer nur der einen oder anderen Stereotype angehört. Ob man letzendlich gemächlich oder schnell, passiv oder aktiv, aggessiv oder defensiv unterwegs ist, bestimmen jeden Tag viele Faktoren aufs neue. Das fängt mir dem verschütteten Kaffee an, und manch anderem Mißgeschick, die dich dann zu spät aus dem Hause kommen lassen, oder umgekehrt, mit der Frau, die unverhofft anbietet den Kleinen in den Kindergarten zu bringen (was dir 10 Minuten mehr Zeit schenkt, um gemütlich ins Büro zu fahren).


    Sicher spielt die Grundeinstellung des Autofahrers eine entscheidende Rolle, aber ich wage zu bezweifeln, dass Leute, die in einer speziellen Situation als Drängler oder Raser bezeichnet werden könnten, also dass diese Fahrer schon morgens mit der Einstellung aufgestanden sind, heute mit 5mtr Abstand bei 180km/h auf den Vordermann aufzufahren. Und für Schleicher gilt das gleiche - nur mit dem Unterschied dass die noch nicht einmal raffen, was für eine Sch.... sie da zusammenfahren und wieviele andere Verkehrteilnehmer die dadurch nötigen. (vorausgesetzt Verkehr und Beschilderung spielen mit)


    Ich kann nur von mir sprechen: Ich fahre gerne zügig und flüssig von A nach B. Das heißt nicht, dass ich rase, und schon lange nicht, dass ich drängle. Da müsste schon sehr viel Provokation (egal ob unbewusst oder mit dem Erzieherfinger) auf mich einprasseln, bis meine Nerven blank liegen und mich der Teufel dazu verleitet, andere bewußt mit einem heftigen Fahrmanöver zu gefährden. Manchmal werde ich sogar zum 'Penner', weil ich relativ nah am Tempolimit fahre und der Hintermann es eiliger hat, währenddessen ich bis zum Termin noch massig Zeit habe...


    Und ja, ich wechsele auch schon mal kurz nach dem Überholen eines Penners auf der mittleren Spur von der linken ganz rüber auf die rechte Spur, wenn der mit 100 daherschleicht: Nämlich wenn ich einem noch schnelleren Fahrzeug auf der linken Spur Platz gemacht habe, aber selbst mein Tempo wegen des Penners vor mir nicht halten kann, weil der seinerseits nicht auf die rechte Spur zieht, obwohl diese frei ist. Viele verstehen ja noch nicht einmal den Hintergrund des Manövers...


    Du sagt, es gibt viel mehr Raser als Penner. Das ist augenscheinlich vielleicht richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Wir sollten nicht nur das Endergebnis von unterschiedlichen Fahrweisen und er daraus resultieren Verkehrssituation betrachten. (Wie gesagt, keiner steht mit der Absicht auf, heute den Verkehr aufzuhalten oder durch das Endrohr die Ventile des Vordewagens zu zählen...)


    Aber Ich denke es ist wichtig zu bedenken, welches Fahrverhalten generell mehr Verkehrsteilnehmer gefährdet. Und dass Langsamfahrer aufgrund ihres allgemein geringen Aktivitätsniveaus (geringe Aufmerksamkeit) permanent den Verkehr unbewußt gefährden, darauf muss man endlich einmal aufmerksam machen:


    Der Drängler: Wenn der zu dicht auffährt, betrifft es ihn und den Vordermann unmittelbar wenn es nicht mehr langt (ja, und vielleicht noch ein oder zwei Hintermänner, wenn die auch zu wenig Abstand haben).


    Der Penner: Aber wenn einer links daherschleicht oder ohne Blinker mit 100 links rüberzieht ohne zu gucken, dann langen keine zwei Hände, um die Fahrzeuge zu zählen, die wegen einem Penner gezungen sind runterzubremsen. Und was dabei passieren kann je mehr Fahrzeuge von hinten schneller ankommen und gewzungen werden runterzubremsen, dass muss ich ja hoffentlich nicht mehr erklären...


    Deshalb sind Schleicher und Penner aus meiner becheidenen Sicht und Erfahrung her die größeren Zeitbomben; schon alleine deshalb, weil alle anderen um sie herumfahren müssen, obwohl es doch auch anders ginge. aber nein, sie haben ihr Hirn in Urlaub geschickt, sobald der Motor läuft. Dann heißt es rauf auf die linke Spur (und immer schön ohne Blinker, weil man ja das Handy halten muss), denn links fahren ganz selten LKW. Tempomat rein, Füße ausgestreckt und dann mal schön abgepennt. und wenn einer vorbei will, dann prinzipiell mal keinen Platz machen, Raser müssen ja erzogen werden und ich habe den EIndruck so manche Langsamfahrer finden es geil, wenn der mit seinen 300PS hinter ihnen auch nicht schneller kann.

    Da ist mir ein Raser lieber: der ist in der Regel aktiver, weil Adenalin ihn vom Pennen abhält. Und in diesem Falle kann ich meinerseits die Situation schnell entschärfen, indem ich ihn vorbei lasse...
    Ist eben ein wenig wie mit dem Ei und dem Huhn: Wer war denn jetzt zuerst da: das Hinderniss oder der Stau? Macht ein Penner andere erst zum Drängler, oder lassen die Raser andere als Schleicher erscheinen?

    Die ganze Diskussion könnten wir uns sparen, wenn man spätestens in der Fahrschule die Bedeutung des Wortes "Verkehrsteilnehmer" und "Miteinander" genauer lehren, im Fahrverhalten umsetzen und in beiden Prüfungsteilen abfragen würde. Aber dann müssten wir gleich mal die Mehrheit der Fahrlehrer austauschen, die ihre stehenden Hindernisse mitten in der Rushhour auf den soweiso schon überlasteten Hauptverkehrsstrassen das Anfahren üben lassen....


    Ich fahre immer öfter bei gutem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit durch den Wald. Keine Penner vor mir, alles wird gut! :thumbsup:

  • Radfahren im Wald ist ja noch ok - aber sobald motorisierte Fahrzeuge in der Nähe sind, macht's mir auch kaum noch Spaß. Kürzlich erst auf einer doppelspurigen Einbahnstraße unterwegs gewesen. Es gibt einen Radweg in Gegenrichtung auf der linken Seite - die Fahrtrichtung deutlich mit aufgepinselten Pfeilen gekennzeichnet. In Fahrtrichtung gibt es keinen Radweg, also fuhr ich auf der Straße und ordnete mich als Linksabbiger ein -> fuhr also mitten auf der Straße.
    Prompt gröhlt mich ein Omega-Fahrer durchs runtergelassene Seitenfenster an, dass ich auf der Straße nichts zu suchen hätte und gefälligst den Radweg zu nutzen habe. Auf meine Frage, ob erschon mal auf die Straßenmalerei auf dem Radweg (auf die Pfeile gezeigt) geachtet hat, ging das Fenster zu - und blieb es auch an allen Ampeln, an denen wir nebeneinander auf Grün warteten.


    In 30er Zonen hab ich keine Probleme, im Verkehr mitzuschwimmen. Ich fahre meist nicht rechts am Straßenrand, sondern eher mittig, um Gullideckeln und Straßenbahnschienen auszuweichen. Dabei hänge ich so dicht am Vordermann, dass kein Fahrzeug zwischen uns passen würde. Trotzdem scheint manchen Kutschern der Satz "Radfahrer sind zum überholen da" ins Stammhirn gemeißelt zu sein. Es wird gedrängelt und gehupt und an Ampeln versucht man sich irgendwie vorbei zu quetschen. Wozu?? Was bringt es dem bekloppten hinter mir, 5 Meter weiter vorne mitzuschwimmen? Wenn ich jetzt ein stinkendes Mofa fahren würde, könnte ich den Unmut ja noch verstehen....



    Mal eine generelle Frage: Kommt es euch auch so vor, dass der Fahrstil in Deutschland stark regional unterschiedlich ist? Im Rheinland/Ruhrgebiet finde ich es extrem anstrengend. 300 km weiter nördlich oder südlich sieht die Welt dann schon wieder entspannter aus, wobei die Fahrer im Süden noch am besten mitdenken. So richtig deutlich wurde mir der Unterscheid beim letzten Schwarzwald-Urlaub. Die Straßenverhältnisse sind dort auch ganz anders. Bevor im Rheinland eine etwas engere Kurve kommt, wird auch der letzte Idiot durch diverse Hinweisschilder darauf hingewiesen, dass er jetzt besser mal auf die Bremse tritt. Im Schwarzwald stehen zwischen dem Ortsausgang und dem nächsten Ortseingang meist maximal Hinweisschilder auf Wanderparkplätze oder extreme Steigungen. Dass man vor Kurven auch ohne gesonderten Hinweis bremsen sollte, scheint man der Bevölkerung dort ganz mutig zuzutrauen.
    Bilde ich mir den Zusammenhang nur ein? Auf mich wirken viele Fahrer in NRW deutlich passiver als beispielsweise in BW. Möglicherweise liegt es ja daran, dass man in BW gezwungen ist mitzudenken, nur um das Fahrzeug auf Spur zu halten, während es in NRW nicht mehr ohne Schilderwald geht.

  • Ich war auch letztens im Schwarzwald und genau das habe ich auch festgestellt, die Leute da fahren definitiv besser als hier in NRW!


    Katastrophal ist es, wenn man die A2 Richtung Berlin entlang fährt. Ab Hannover nur noch Idioten unterwegs, selbst wenn es nicht voll ist. Es gibt keine Autobahnstrecke, die ich mehr hasse :cursing:


    Die Fahrt runter in den Schwarzwald war sehr entspannt, trotz voller Autobahn. In BaWü selbst war es dann total angenehm - Tempolimit 130, jeder fuhr 140 und alles war super :thumbup: