N53 Kaufberatung

  • Ein Preis wird immer bestimmt durch Angebot und Nachfrage....


    ...trotzdem, 200000 Kilometer sind eine Ansage, eine "Jungfrau" gibt es dafür nicht sondern ein Auto was über diese Distanz verschlissen wurde....
    (auf diesen Aspekt hat Autofan Dieter zu recht hingewiesen...)


    ...auch wenn der Vorbesitzer gut umgegangen ist und kein Reservestau besteht...das Auto hat auch ein gewisses Alter...insofern kann immer was kommen und es empfiehlt sich finanzielle Reserven zu haben.


    Aber wenn jemand einen mindestens 9 Jahre alten 3 er BMW mit 200000 km auf der Uhr kaufen möchte...
    ...warum denn nicht???


    FG MaxJ30

  • Aber wenn jemand einen mindestens 9 Jahre alten 3 er BMW mit 200000 km auf der Uhr kaufen möchte...
    ...warum denn nicht???


    FG MaxJ30

    Ja eben, warum denn nicht? Muss ja jeder selber wissen, wofür er sein Geld ausgibt.


    Allerdings hat der Fragesteller und Kaufinteressent ja hier nicht einfach mal so nachgefragt, ob es Schwachstellen gibt und worauf er achten solle, ja, er wollte sogar eine definitive Aussage bekommen, wie lange er damit wohl garantiert ohne Reparaturen fahren könnte ........


    Dieser Wunsch ist verständlich (hätte ja jeder gerne: "Dein Auto wird noch mindestens 50.000 Kilometer absolut störungsfrei laufen, garantiert"), jedoch zeugt er auch von einem gewissen Unverständnis und einer ziemlichen Blauäugigkeit.


    Daher noch mal:


    - Das Auto hat seinen Zenit der Gebrauchstüchtigkeit überschritten oder wird es bald überschreiten, was auch der Verkaufsgrund ist. Niemand verkauft ein gutes Auto, das noch weitere 100.000 Kilometer und noch weitere 6 Jahre absolut störungsfrei laufen wird einfach mal so, immerhin repräsentiert so ein Auto einen Neu-Listenpreis von um die 60.000 Euro oder höher und wenns einwandfrei läuft, repräsentiert es diesen Wert doch auch, irgendwie. Allerdings bekommt der Käufer dafür gegenwärtig nur noch maximal 10.000 Euro, ein schlechtes Geschäft für den Verkäufer, denn fürs gleiche Geld wird er wohl kaum ein ähnliches, jüngeres, weit weniger gelaufenes Auto bekommen, im Gegenteil, für 20.000 Euro bekommt man da auch nur Gebrauchte, zwar jünger und mit weniger Kilometern, aber auch "olle Kisten", die unter Umständen NOCH reparaturintensiver sein können wie das gegenwärtige Auto.


    - Also wird das Auto vorsorglich wegen bald anstehender sehr teurer Reparaturen verkauft, alles andere macht aus Verkäufersicht keinen Sinn.


    - Daher mein Rat, dieses Auto NICHT zu dem verlangten Preis zu kaufen, sondern so weit runterhandeln, wie es eben geht. Ist das etwa ein schlechter Rat?


    Autofan Dieter

  • Ganz genau. Wobei natürlich auch an Dieters Aussage was dran, ist klar! Man kann das Thema eben nicht nur schwarz/weiß oder rein vernünftig/emotionslos rangehn :)

  • Die Annahme, dass sich jeder PKW-Besitzer so pfleglich um sein Auto kümmert, wie das hier im Forum der Fall ist, ist ein Irrtum.


    Jedes Bauteil angefangen vom Anlasser, bis hin zur HDP wird auf 200tkm ausgelegt. Da 200tkm für die OEMs einem "Autoleben" entsprechen. Wenn man sich dessen bewusst ist, steht dem Kauf nichts mehr im Wege.


    Beispiel: Meine Eltern haben Ende 2008 einen E61 konfiguriert, dieser wurde gefahren bis er vor kurzem bei 270tkm abgestoßen wurde.
    Die ersten 220tkm musste quasi gar nichts gemacht werden an dem Wagen, abgesehen von Bremsen, Reifen und einer kleinen Lackierung auf Kulanz an der Heckklappe.
    Ab 220tkm kamen dann nach und nach alle möglichen elektrischen Pumpen (Wischwasser-, Wasserpumpe), die elektro-hydraulische Heckklappe, der Kompressor vom Luftfahrwerk war 2 Mal defekt usw. und letztlich war das Automatikgetriebe verschlissen.


    Bis 180tkm war der Wagen immer beim Freundlichen zum Service. Außer Ölwechsel (30.000km Intervall), Bremsflüssigkeitswechsel und Bremsenwechsel musste aber nie etwas gemacht werden.


    Meine Eltern hatten noch nie ein so zuverlässiges Auto, zumindest die ersten 220tkm. ;)
    Vor ein paar Jahren wurde im Übrigen tatsächlich darüber nachgedacht, den Wagen bei 200tkm zu verkaufen, wurde dann aber doch behalten, aufgrund der Zuverlässigkeit bis dahin.


    In den meisten Fällen investiert der Autobesitzer da draußen nur etwas wenn es zwingend erforderlich ist. Da kenne ich sehr viele Menschen in meinem Umfeld, die ebenfalls diesen Standpunkt vertreten, mich selbst eingeschlossen.


    Die 10,6k€ sind aber scheinbar nicht umsonst angesetzt, da es selbst zu diesem Preis noch genug Leute gibt, die den Wagen kaufen und sich über eine eierlegende Wollmichlsau freuen, zumindest die erste paar Kilometer.

  • Ja, hätten wir unseren E61 mit 200k verkauft hätte er 4500 Euro gebracht und keine 2000 Euro Reparaturkosten geschluckt. Hat jetzt 208k drauf und jetzt sind die Kats durch, MKL leuchtet und TÜV ist im März. Wenn er nicht drüber kommt muss er weg und wird vielleicht 2500 Euro bringen. Daher bin ich bei solchen hohen Laufleistungen vorsichtig und verstehe nicht warum man bereit ist 10000 EUR zu zahlen.

  • Manche verkaufen ihr Auto auch einfach weil sie Lust auf was anderes haben.
    Ich z.B. fahre meine Autos in der Regel maximal 1-2 Jahre.

    Solche Leute gibt es, in der Tat, war zu meinen Sturm- und Drangzeiten genau so, da waren 2 Jahre Haltedauer schon viel (bei mir), bin damals auch sehr viel gefahren und die Technik war da noch nicht so langlebig wie heute, was heute 200.000 Kilometer sind in Punkto Verschleiß, waren damals höchstens 100.000 Kilometer, also musste das Auto am besten sehr viel früher verkauft werden, dann bekam noch etwas dafür, zusätzlich gab es den Rost, alle damaligen Autos waren extrem rostanfällig, auch die Lacke, zumeist Uni-Lacke damals, fingen nach nur einem Jahr an, auszubleichen.


    Und neue Autos kamen im Monatsabstand raus, teilweise mit extrem unterschiedlichen Konzepten.


    Aber ....... was ist damit in diesem Fall, wo das Auto im Erstbesitz nunmehr 11 Jahre war und immerhin fast 200.000 Kilometer zurückgelegt hatte?


    Nach 11 Jahren hatte man genug? Das ist doch unglaubwürdig, das Auto wird NUR deshalb verkauft, weil man genau weiß, dass jetzt die Reparaturen kommen, die dann allesamt nicht sehr günstig sein werden und den Wert des Autos NICHT steigern werden.


    Also verkauft man es jetzt.


    Aber kauft ihr nur ruhig das Auto für so viel Geld, heult euch aber anschließend nicht hier aus nach dem Motto: "Bin reingelegt worden, kurz nach dem Kauf ist dies und das kaputt gegangen, hätte mir der Verkäufer das nicht mitteilen müssen?"



    Autofan Dieter

  • Ja, hätten wir unseren E61 mit 200k verkauft hätte er 4500 Euro gebracht und keine 2000 Euro Reparaturkosten geschluckt. Hat jetzt 208k drauf und jetzt sind die Kats durch, MKL leuchtet und TÜV ist im März. Wenn er nicht drüber kommt muss er weg und wird vielleicht 2500 Euro bringen. Daher bin ich bei solchen hohen Laufleistungen vorsichtig und verstehe nicht warum man bereit ist 10000 EUR zu zahlen.

    Das ist mal eine realistische Einschätzung eines möglichen Verkaufspreises für solch ein altes Auto, auch mit den Reparaturen, die bei über 200.000 Kilometern anfangen, auch bei "gut gepflegten" Autos, bin ich ganz bei dir, so ist das nun mal.


    Alles andere ist Wunschdenken.



    Autofan Dieter

  • Am Ende wird es realistisch gesehen die gesunde Mitte machen, wie so oft :)