Hallöchen zusammen,
ich habe letzte Woche den obigen Wagen gekauft. Knapp 102.000 km gelauften, 8800€ (Kein Xenon, keine Klimaautomatik, kein Navi). Lückenlos checkheftgepflegt und optisch würde er sogar als Jahreswagen durchgehen, von innen fast wie neu. Also außerordentlich geplegt. Ich wollte zuerst wieder einen Accord, weil ich mit denen nur positive Erfahrungen gemacht habe. Durch Zufall bekam ich ein Angebot von meiner Werkstatt des Vertrauens (hat sich schlagartig geändert) das Angebot, anstatt 1500-2000€ in meinen Nissan Maxima V6 3.0L 193PS zu stecken (Schweißen, Spur, Lenkgetriebe, Reifen...) einen E46 330i mit M-Paket für 9500€ zu kaufen. Baujahr Ende 2003, 178.000 gelaufen.
Weil ich einen Bekannten habe, der KFZ Meister bei BMW war, bzw. ist und dieser sich meist positiv über BMW äußerte, ließ ich mir den Wagen unverbindlich kommen, zum Begutachten und einer Probefahrt. Aber irgendwie sprang der Funke nicht über. Zwar mehr Durchzug und Power als mein Accord mit 150PS, aber der Nissan hätte den - gefühlt - komplett versenkt, weil der viel aggressiver am Gas hängt. Auch hatte ich das Gefühl, der Wagen fährt "rauh". Für die 234 PS (oder 231PS?) wirkte der Wagen eher träge, vor allem untertourig. Und als ich mich dann wieder in meinen Accord setzte, dachte ich noch so, ja, Benzklasse! Der BMW wirkte eher wie ein Civic oder sowas. Zudem hatte der vorne die Scheinwerfer komplett feucht von innen und die hinteren Leuchten hatten kiloweise Moos angesammelt. Das wäre, laut Werkstatt, "normal" bei den Autos.
Ein ungutes Bauchgefühl blieb und ich lehnte ab und wechselte auch gleich die Werkstatt, denn wer so einen Stuß labert, dem kann ich einfach nicht mehr über den Weg trauen. BMW war für mich also durch und ich suchte wieder nach Honda Accord oder Prelude oder Vergleichbares, als ich auf das Angebot eines ortsansässigen Händlers aufmerksam wurde.
Ich schaute ihn mir an und viel aus allen Wolken. 10 Jahre alt? Der sieht aus wie neu! Und die Optik gefiel mir viiiiiel besser als der E46 mit M-Paket. Reingesetzt und sich gleich "zuhause" gefühlt. Die Probefahrt war augenöffnend, denn so hatte ich mir einen Wagen dieser Klasse eigentlich auch vorgestellt. Druckvoll im unteren Bereich und geschmeidig hochziehend, bis 7000 Touren, wow. Aufgrund des extrem niedrigen Geräuschpegels, musste ich echt nach Drehzahlmesser schalten, denn hören konnte man den erst ab 4500 Touren. Die Autobahnfahrt, mal eben kurz auf 230 km/h beschleunigt, hatte mich dann restlos überzeugt, weil ich bei der Geschwindigkeit sogar das Lenkrad hätte loslassen können, denn der fuhr wie auf Schienen. Der BC zeigte 10,8L/100km an und während der Probfahrt ging das sogar weiter zurück. Genullt hatte ich ihn nicht. Und auch die Fahrgeräusche bei 230km/h waren völlig vernachlässigbar. Und sogar meine Frau war von Beginn an begeistert, also haben wir ihn einfach gekauft.
Er bekommt noch eine neue Prins LPG Anlage und eine Anhängerkupplung spendiert. So weit so gut. Und wie dem so ist, liest man vermehrt in Foren, um zu schauen, ob die Anschaffung denn auch wirklich sinnvoll war. Und dann wurde mir echt Angst und Bange. Ölverbrauch? Ich muß bei meinem Accord, der nun 287.000 gelaufen hat, alle 5.000 km mal einen viertel Liter nachfüllen, wenn überhaupt. Der Motor ist auch komplett trocken, der schwitzt nicht mal Öl. In den Foren bekommt man 1L/1000km um die Ohren geknallt und das soll laut Hersteller sogar normal sein? Echt gruselig. Und generell scheinen ausgerechnet die Motoren, von denen mein "Meister" sagt, das die unkaputtbar sind und locker 300.000km laufen, eine Art Schwachstelle zu sein. Jetzt weiß ich natürlich, das der E90 die meistverkaufte Limousine ist und Forenbeiträge nicht statistisch wirklich relevant sind. Aber es bleibt jetzt doch ein Geschmäckle, keinen Japaner gekauft zu haben. Denn einen Hondamotor schrotten, erfordert schon echtes Talent.
Kurbelwellengehäuseentlüftung, Zylinderkopfdichtung, Sensoren, Elektronik.....eigentlich findet man zu jedem Thema mindestens ein paar hundert Beiträge im Netz, wo deutsche Hersteller offenbar ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, also betrifft das nicht nur die Bayern. Im Grunde bestätigt die Dekra, der TÜV und andere Checker meine Erfahrung, das man einen Honda (Heute ohne nennenswerte Defekte angekommen) einfach nur vorführen muß und dann ist er durch. So auch im letzten Monat. Scherzhaft wollte der DEKRA Prüfer mir ein Programm anbieten, sich die Plaketten selbst zu drucken. Darum hatte ich auch immer gesagt, mir kommt nichts anderes mehr ins Haus. Und wie eine Bestrafung für meinen Frevel, von meiner Überzeugung abzuweichen, lese ich nun quasi BMW Gespensterkrimis im Netz.
Ich bin wirklich mal gespannt, welche Erfahrungen ich mit dem Wagen haben werde und ich werde den Neuling auch, wenn er Mitte Januar geliefert wird, mal vorstellen und Bericht erstatten.
Ich bin aber doch noch zuversichtlich, denn wäre ein Großteil der Besitzer unzufrieden, sähe es im Netz wohl ganz anders aus. Und wenn mein Bekannter sagt, die Motoren sind nicht das Problem, das Problem sitzt nicht selten hinter dem Steuer, dann muß da auch was dran sein. In LPG Foren steht auch, das es für Gas kaum robustere Motoren gibt, als den R6 Saugeinspritzer. Außerdem scheinen hier sehr viel Sachkundige unterwegs zu sein, die bei kleinen Problemchen sicher behilflich sein können.
Ich wollte das nur mal als Einstieg posten. Trotz meiner Bedenken, überwiegt die freudige Erwartung.